7. Spieltag: Schalke 04 – Eintracht Frankfurt

Sonntag, 27.09.2003
FC Schalke 04 – Eintracht Frankfurt

Endstand: 1 – 1

Zuschauer: 61299 (ausverkauft))


 

Nach München, Rostock und Mönchengladbach stand das vierte, und für mich- zwecks Schule – vorerst das letzte, Auswärtsspiel der Saison an. Es ging in die „Arena“ nach Gelsenkirchen. Da uns Pit beim Spiel in München erzählte, dass der EFC Odenwald nach Schalke einen Bus machen würde, entschieden wir uns schon früh, da mitzufahren. Wie sich später herausstellen sollte, ein großer Fehler.
Wir merkten schon Tage vor dem Spiel, dass dieser Fanclub nicht sehr fähig ist. Eine Woche vor dem Spiel wollten wir wissen, wann und wo denn der Bus abfahren würde und wieviel die Fahrt kosten würde. Hierzu bekam man nur als Antwort, dass dies noch nicht feststünde. Einfach unfassbar! Drei Tage vor dem Spiel erfuhren wir dann, dass der Bus um 11.00 Uhr in Höchst starten würde, sie zwar an Kleinostheim vorbeifahren, hier aber nicht halten wollen, um Leute aufzunehmen; was für Penner. Also mussten wir nach Höchst eiern, super! Einen Tag vor dem Spiel bekamen wir dann gesagt, dass wir um 11.30 Uhr auf dem Pendlerparkplatz auf der B 469 einsteigen könnten. Wenigstens etwas.
Um 10.45 Uhr kam der Freak zu mir, wo wir um 11.00 Uhr von der Familie Simon abgeholt wurden. Nachdem wir auf dem Parkplatz noch einige Minuten gewartet hatten, kam dann auch der Bus, in dem Steebo schon saß und uns Plätze freigehalten hatte. Ab jetzt begann das Drama seinen Lauf zu nehmen. Wir waren kaum losgefahren, kam die Durchsage vom Busfahrer (der auch zum EFC gehört, und deshalb meiner Meinung nach etwas lockerer hätte sein können), dass dies zwar kein Nichtraucherbus ist, aber trotzdem nicht geraucht werden dürfte und dass das Klo nur in einem besonderen Notfall genutzt werden darf. Das fing ja gut an! Nachdem wir ein paar Minuten gefahren waren sahen wir uns mal im Bus um, und stellten fest, dass auf einer Kaffeefahrt mehr Party abgeht, als in diesem Leichenbus. Es lief keine Musik, gesungen wurde schon gar nicht, im Gegenteil: Als wir eine kleine sangestechnische Einlage an den Tag legten, bekamen wir nur zu hören, dass wir ruhiger sein sollten. Was eine scheiß Fahrt! Es wurde gesagt, dass öfters mal angehalten werden würde, zwecks dem Rauchen. Wir hielten ganze zweimal bis Gelsenkirchen. Irgendwann hatten wir die erste Hälfte der Tortour geschafft und kamen am Stadion, nein an der Halle an.
Wir gingen auch gleich Richtung Eingang, wurden aber auf dem Weg dorthin von Polizisten aufgehalten, die uns zu einem anderen Eingang schickten. Dort wurden wir erstmal wieder von den Polizisten, die nach eigener Aussage nichts Besseres zu tun hatten, kontrolliert. Steeb ging mit dem Polizisten, der unsere Ausweise hatte einfach mit und textete ihn komplett zu. Nachdem die Polizisten nichts zu beanstanden hatten gingen wir zu einem Ordner und fragten ihn, ob wir mit unseren Karten hier reinkommen würden. Wie sollte es auch anders sein; wir kamen mit unseren Karten nicht an diesem Eingang ins Stadion. Also gingen wir wieder zu den Grünen, um unser Problem zu erklären. Sie schickten uns, nachdem sie mit dem Ordner geredet hatten, wieder an den ersten Eingang, wo wir erst weggeschickt wurden und meinten wir sollten denen sagen, dass sie „Münster 28“ anfunken sollten, wenn es Probleme gäbe. Komischerweise kamen wir jetzt ohne Probleme durch. Steeb konnte es natürlich nicht unterlassen den Grünen für diese Verarsche ein paar Sachen an den Kopf zu schmeißen. Am Eingang angekommen trafen wir uns mit Eckel und Wilz, denen wir noch ihre Karten gaben, dann gingen wir hinein.
Bis zum Anpfiff war die Halle mal wieder ausverkauft, ca. 4000 aus Hessen waren dabei. Zum Intro machten die Schalker eine lächerliche Folienchoreo, auf Frankfurter Seite war verbotenerweise nicht viel zu sehen. Allerdings schlugen wir die Schalker supporttechnisch um Längen. Der Gästeblock war 90 Minuten nur am beben. Vor allem das „Heynckes, du bist bald arbeitslos“ war megalaut. Durch ein Reimannsches Abwehrbollwerk erkämpften wir uns einen Punkt. Gegen diese schwachen Knappen wäre aber meiner Meinung nach mehr drin gewesen, wenn man halt noch einen Stürmer bringen würde. Aber des is halt Reimann. Nachdem Abpfiff kam die Mannschaft nur kurz vor den Block. Enttäuschend, wenn man 90 Minuten so angefeuert wird.
Kurz darauf hielt ein Schalker Kuttenopa einen OFC-Schal über dem Gästeblock empor, so dass der ganze Mob am Ausrasten war. Plötzlich sprang ein Frankfurter über die Absperrung, rannte zu dem verdutzten Opa und riss im den Schal aus den Händen und schmiss ihn in den Stehblock herunter, wo er sofort in Flammen aufging.
Danach verließen wir das Stadion, denn die Abfahrt war sofort nach Spielschluß angesetzt (wegen den Schulkindern). Erst jetzt bemerkten wir, dass es aus allen Kübeln der Welt schüttete. Wir holten uns noch eine Wurst und schlenderten dann gemütlich Richtung Bus, den wir dann tropfnass wenige Minuten später erreichten. Allerdings waren wir komischerweise nicht die letzten. Eine Mutter mit vier! Kindern fehlte. Sie hatte sich verlaufen und kam erst eine Stunde später an den Bus getrottet. Jetzt ging der zweite Teil unserer Höllenfahrt los. Der Busfahrer sagte, dass wegen den Kindern, die ja morgen wieder in die Schule müssten, der Bus komplett durchfährt. So hatte man keine Möglichkeit mehr, mal aufs Klo zu gehen, oder sich was zu Essen oder zu Trinken zu kaufen. Echt Klasse. Allerdings wurde es doch ziemlich lustig, denn wir hatten ja einen Alleinunterhalter dabei: Klaus Erwin Arschloch!
Hierbei handelte es sich um einen Oden(Ur)wälder Opa, der schon auf der Hinfahrt permanent am motzen war. Er setzte sich auf seinen Platz (direkt vorm Freak) und machte sofort seine Lehne zurück. Dies passte dem Freak natürlich nicht und er ließ gleich eine blöde Bemerkung los. Die Antwort war der Hammer: „Du Asozialer, du hast kein Niveau und keinen Anstand, du hast mich die ganze Hinfahrt gepeinischt, jetzt peinisch ich dich!“
Das war der Anfang einer engen Freundschaft. Die ganze Fahrt über schickten sich die zwei Hasstiraden über die Sitzlehne, bis es darin gipfelte, dass K. E. H. Arschloch uns nach dem Aussteigen die Fresse verhache wollte. Aber der Tauchsieder versprach ihm dies gleich zu tun, und so einigten sie sich darauf, sich nach dem Aussteigen zu vermöbeln. Allerdings kam es hierzu nicht, da wir ja schon früher ausstiegen als das Odenwälder Urgestein und er zu diesem Zeitpunkt schlief.
Beim Aussteigen warteten wir noch darauf, dass uns unsere Heizdecken endlich gegeben werden, aber Pustekuchen. Die wohl schlimmste Busfahrt unserer Auswärtskarriere.

Gez. Teddy

 

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