Österreich 2. Liga: Bullenschweine Junior – FC Wacker Innsbruck

Freitag 28.05.2010
Zweite Liga Österreich
Bullenschweine Junior – FC Wacker Innsbruck
Zuschauer: ca. 5000
Endstand: 0-2


 

Von „Goldbach im Tunnel“ nach „Pasching an der Brücke“

Heimspiel der Frankfurter U23 gegen Ulm. Ich sitze neben Bronco, der mich fragt, ob ich (und evtl. weitere CABs) nicht Lust hätten, am folgenden Freitag mit nach Pasching zu fahren, wo die wackeren Innsbrucker ihr alles entscheidende Spiel um den Aufstieg haben sollten. Lust hatte ich auf jeden Fall, musste allerdings noch in der Firma abklären, ob ich freibekomme. Bekam ich! Genauso Flori, Steebo und Tobi, die ebenfalls mit von der Partie waren.

Am folgenden Freitag warteten wir bei strömendem Regen am Goldbacher Kreisel auf den von Bronco organisierten 9ner, welcher sich mal wieder verspätete. Typische Frankfurter Krankheit! Irgendwann kam der von Kay gesteuerte Kleinbus dann aber endlich angefahren und neben Bronco spuckte er noch drei weitere uns teilweise schon Bekannte Gestalten aus, die gut am Grinsen waren. Denn Bronco hatte kurz vorher im Bus behauptet, Goldbach hieße wirklich „Goldbach im Tunnel“ Sehr geil! Diese Aussage führte den ganzen Tag noch dazu, dass Hohn und Spott über ihn einregneten. Als wir später am Tag in Pasching unter einer Brücke hindurch fuhren, wurde dieser Ortsname natürlich auch gleich abgeändert in „Pasching an der Brücke“

Die Fahrt konnte also beginnen. Wir fuhren ganze 100 Meter, ehe wir im Tunnel (welch Ironie) wieder zum Stehen kamen. Ich hasse diese 80 km A3 von Aschaffenburg nach Würzburg wie die Pest. In der Zeit bis wir endlich mal in Würzburg waren, bzw. endlich hinter uns ließen, wäre ich auf der A45 schon bis Dortmund gefahren, echt zum kotzen.

Naja, wat solls. Wir vertrieben uns die Zeit im Bus mit etlichem Dummgebabbel. Ist ja auch ganz interessant mal mit Leuten unterwegs zu sein, mit denen man nicht Woche für Woche auf Tour geht. Vor allem Pfeiffer konnte mit seinen ganzen Hoppinggeschichten die Zeit gut überbrücken.

Nach etlichen Stunden erreichten wir dann endlich Pasching, wo die Bullenschweine im Moment ihre Heimspiele austragen, da im Heimstadion der KUNSTrasen ausgetauscht wird.

Das Stadion liegt etwas außerhalb der Paschinger Innenstadt, besser gesagt des Ortskerns und einzige Parkmöglichkeit ist ein kilometerlanger Feldweg. Ca. 1,5 km weg vom Stadion konnten wir dann endlich unseren Bus abstellen und den kleinen Marsch gen Waldstadion antreten. Vorm Stadion trafen wir dann Erwin, mit dem erstmal ein kleines Pläuschen gehalten wurde, ehe wir uns die Karten holten. Die 15 Busse aus Innsbruck waren zu diesem Zeitpunkt noch nicht vor Ort und so enterten wir die Hintertortribüne des Waldstadions und trafen uns alle vorm Verpflegungsstand wieder 😉

Geile Auswahl gabs hier, würde mir in Frankfurt auch gefallen:

Scharfe Rindswurst, Wurstsemmel (remember Komissar Rex), Kabanossi mit Brötchen und nicht zu vergessen geilen Almdudler. Frisch gestärkt also gings in den Block. Die komplette Hintertortribüne, welche für knapp 3000 Leute Platzbietet, war heute für die Innsbrucker vorgesehen und sie sollte bis zum Anpfiff auch komplett gefüllt sein. Ca. 4000 grün-schwarze dürften es am Ende gewesen sein, die Ihre grün schwarzen heute hier zum Aufstiegsspiel unterstützten.

Innsbruck hatte vor dem letzten Spiel 2 Punkte Vorsprung auf den FC Admira Wacker Mödling, aber das schlechtere Torverhältnis, musste also gewinnen, um sicher aufzusteigen.

Die Zeit bis zum Anpfiff vertrieb man sich wieder mit Dummgebabbel und mit dem Aufziehen unser großen „F“-Fahne, die heute mit am Start war, allerdings später nach kurzem Schwenken und kleinem Einriss schnell wieder eingepackt wurde.

Natürlich kamen auch andauernd Leute von den VKs zu uns um uns zu begrüßen. Man merkte ihnen allerdings an, dass sie sehr angespannt waren, da ja einiges auf dem Spiel stand heute.

Kurz vor Anpfiff ging dann das Gewusel im Block los, da die Choreo vorbereitet wurde.

Zum Einlaufen der Mannschaften erstrahlte dann der Block in grün und schwarz. Im oberen Teil der Tribüne, wurden kleine grüne und schwarze Fahnen geschwenkt, während im unteren Teil eine Überziehfahne hochgezogen wurde, auf der schlicht und einfach FC WACKER INNSBRUCK zu lesen war. Dahinter wurde noch ein übergroßer Doppelhalter gezeigt, ich konnte allerdings nicht erkennen, was darauf abgebildet war. Dazu etwas Rauch rundeten das Gesamtbild ab.

Das Spiel begann und die Gästekurve (eigentlich ja nicht als Gästeanhang zu bezeichnen, den RB-Fans waren keine auszumachen) peitschte ihre Mannschaft nach vorne. Hierbei merkte man aber immer deutlich die Nervosität unter den Leuten. Diese merkte man auch der Innsbrucker Mannschaft an, die sich sichtlich schwer tat, gegen eine Mannschaft für die es um nichts mehr ging. So ging es mit 0:0 in die Pause. Die Admira führte zu diesem Zeitpunkt bereits mit 3:0, was in diesem Moment nur den 2. Rang bedeutete.

Zu beginn der zweiten Hälfte wurde noch eine Zettelchoreo gezeigt mit dem Spruchband „Die Legende kehrt zurück“ Zwischendurch wurde auch immer mal etwas gezündelt, meist unterlegt mit einem „Pyrotechnik ist kein Verbrechen“

Auf dem Platz auch in der zweiten Hälfte das gleiche Bild. Innsbruck bemüht, doch ohne wirkliche Chancen, und die, die sie hatten, wurden kläglich vergeben. Als dann ca. 15 Minuten vor dem Ende ein Ball aus ca. 2 Metern dem Torwart direkt in die Arme geschossen wurde, dachte ich mir noch, dass die es heute nie schaffen werden, ein Tor zu erzielen, aber nur zwei Minuten später war es dann endlich soweit und das Stadion glich einem Tollhaus. Nach einer der zahlreichen Innsbrucker Ecken flog der Ball verdientermaßen ins Tor. Ein Wahnsinns Tor-Pogo setzte ein und etliche Bengalen wurden gezündet. Jetzt nur noch das Ding über die Zeit bringen. Als dann in der 85. Minute das alles Entscheidende 2:0 fiel, kannte der Jubel keine Grenzen mehr. Innsbruck war wieder da, wo es hingehört! Im Oberhaus!

Mit dem Abpfiff stürmten die Massen den Platz um ihre Helden zu feiern. Der mittlerweile eingesetzte Platzregen interessierte dabei keine Sau.

Geile Party, die die Leute hier abzogen, inkl. Spieler und Betreuer. Alles feierte ausgelassen auf dem Platz. Die Meisterschale zersprang gleich bei der Übergabe in zwei Teile. Sehr geil alles. Nur leider SO in Deutschland undenkbar!

Nach ner guten halben Stunde Feierei verabschiedete sich die Mannschaft in die Katakomben und wir uns von den VKlern und marschierten zurück zu unserem Gefährt.

Nun hieß es sich auf die Suche nach was Essbarem zu begeben, denn der Fleischnazi Bronco (aber nicht nur er…) hatte Hunger. Komischerweise hatte aber jede Gaststätte schon geschlossene Küche. Trotzdem konnte ein Einbruch in einen Metzgerladen gerade so noch verhindert werden. Irgendwann wurden wir dann in einer Döner/Pizzeria fündig, wo wir uns auch gut den Wanst vollschlugen, ehe es auf die gut vierstündige Heimfahrt ging, auf der nicht mehr viel passierte.

Achja, ganz vergessen zu erwähnen, dass einige unserer Mitfahrer während des Spiels von einer Berühmtheit genervt wurden. Ihr kennt doch sicher „Herr Schuhmann“ aus der RTL-Serie „Ritas Welt“. Heute stand sein österreichisches Pendant mitten unter uns und versuchte andauernd Konversation zu betreiben. Doch leider hatten sein hoher Alkoholkonsum und sein extremer Dialekt zur Folge, dass man nie auch nur ein Wort verstand. Zum Glück stand ich etwas abseits 😉

War auf jeden Fall wieder ne geile Tour mit tollen Leuten. Und nächste Saison gibt es dann ja auch wieder interessante Gegner für Innsbruck, so dass wir bestimmt mal wieder auf einen Besuch in Tirol vorbeischauen.

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