Schottische Liga: Hearts of Midlothian – Dundee United

Sonntag 01.10.2006

Hearts of Midlothian FC – Dundee United

Endstand: 4-0

Zuschauer: 19000 (ausverkauft)


 

Nach unserer geilen Tour im letzten Jahr nach Irland stand für uns schnell fest, so was muss wiederholt werden. Auch das Ziel war schnell erkoren: Schottland! Da wir von Dietmar und Steffen, sowie meinem Vater, welche alle drei schon mehrmals dort waren so viel gutes von dem Land gehört hatten, waren wir alle heiß drauf, auch dort hinzukommen. Natürlich sollte die Tour wieder mit einem Spiel verknüpft werden.

Im Januar oder Februar dieses Jahres (also lange bevor wir nur auf die Idee kamen, die Eintracht könnte im Uefa Cup spielen) entschieden wir uns für das Wochenende vom 29.09. bis 02.10.06 für unsere Tour. Dietmar übernahm, wie schon das letzte Mal, die Buchung der Flüge, sowie der Fahrzeuge und Hotels.

Im laufe des Jahres kam es dann dazu, (ihr wisst es alle!) dass die Eintracht in den Uefa Cup einzog. Die Spieltermine für die erste Runde waren der 14.09. und der 28.09., also einen Tag vor unserer Tour. Nun hofften wir natürlich, dass wir zuerst das Auswärtsspiel zugelost bekommen, damit wir genüsslich einen Tag nach dem Heimspiel (und natürlich den Einzug in die Gruppenphase) nach Schottland fliegen könnten. Die Auslosung kam, und uns wurde Brondby IF zugelost und zuerst das Auswärtsspiel! Perfekt! Allerdings wurde zwei Stunden nach der Auslosung das Heimrecht getauscht, da es nach UEFA Statuten nicht zulässig ist, dass innerhalb von 24 Stunden zwei Spiele in der selben Stadt stattfinden. Das Kopenhagen, wo der FC einen Tag vorher ein Heimspiel in der CL haben sollte, eine andere Stadt ist, wurde hier völlig außer Acht gelassen. Und das das ganze in Moskau zugelassen wurde, war auch wieder typisch. Aber was soll man machen. Zum Glück war es ein Spiel, was noch einigermaßen gut zu erreichen war, so dass unserer Tour nach Schottland außer ein paar Augenringen nichts im Wege stand.

Ein paar Wochen vor dem Trip, trafen wir uns bei mir, um festzulegen, was wir uns den anschauen wollten, und welche Strecke wir durch Schottland fahren wollten. Hierbei spielte natürlich der Besuch eines Fussballspiels eine Rolle. Wir entschieden uns für die Partie Hearts of Midlothian gegen Dundee United, welche am Sonntag den 1.10. stattfinden sollte. So legten wir unsere Tour danach aus.

Am 29.09. standen die Mitfahrer Steffen, Dietmar, Steebo, Simon und Whity bei mir vor der Tür. Außer Steffen und Dietmar, die ja nicht in Brondby waren, alle noch sehr gezeichnet, da wir ja erst morgens um 7 Uhr aus Dänemark zurückkamen. So ging es mit 2 Autos nach Hahn, wo unser Flieger starten sollte. Nachdem wir eingecheckt hatten, ließen wir uns in Flughafenkneipe unser erstes Bier schmecken. Um 19:50 Uhr hob unser Flieger dann pünktlich gen Glasgow ab. Dort angekommen, holten wir unsere zwei gemieteten Autos ab. Es waren zwei Vauxhall (GB-Opel) Vectras. Das eine Auto fuhr generell Dietmar und das andere Steffen und ich. Die erste Strecke zu unserem Hotel in Glasgow durfte ich fahren. Es ist schon eine ganz schöne Umstellung auf der linken Seite zu fahren und rechts im Auto zu sitzen. Mein größtes Bedenken war, dass ich nicht einfach mal vergesse, dass ich ja der Fahrer bin, obwohl ich auf dem Beifahrersitz saß. Aber es klappte alles. Glücklicherweise hatten die Vectras Navi, so dass wir ohne größere Probleme unsere Hotel fanden, wo wir gleich eincheckten, da wir noch ein wenig vom Nachtleben Glasgows mitkriegen wollten. So saßen wir um 23.00 Uhr in einem schönen Pub ca. 100 Meter vom Hotel entfernt und genossen unser erstes Guiness, Lager oder den ersten Cider. Da wir nicht viel Zeit hatten und die meisten von uns sowieso hundemüde waren, unterzogen wir uns einer Druckbetankung, so dass wir beim Zapfenstreich ganz schön angeheitert aus dem Pub schwankten. Noch schnell eine Pizza beim Inder geholt und ab ins Hotel. Dort wurde die Pizze vernichtet, danach gingen Steffen, Simon und Whity ins Bett, während Dietmar, Steebo und ich uns noch einen an der Hotelbar genehmigten.

Am nächsten Morgen machten wir uns nachdem wir mit „Full Scottish Breakfast“ gestärkt waren mit den Autos los in die Highlands. Glücklicherweise hatte Petrus gute Laune an diesem Tag, so dass die Sonne strahlte. Es ist einfach eine supergeile Landschaft dort.
Nachdem wir den ganzen Tag durchs Land gefahren waren und uns einiges angeschaut hatten (u.a. Fort William inkl. Haggis-Essen), gingen wir jetzt auf die Suche nach einer Unterkunft für die Nacht. Wir hielten in einem etwas größerem Ort, dessen Name ich leider nicht mehr weiß. Dietmar und Steffen zogen los, um eine Bleibe zu finden. Nach einer halben Stunde kamen sie zurück und fuhren mit uns an ein kleines Hotel, wo wir die Nacht in zwei Dreierzimmern verbringen sollten. Nachdem wir uns frisch gemacht hatten, ging es los ins Pub, doch hier waren die Pubs nicht wirklich der Reißer. Da wir aber wieder schnapstechnisch in den Jackentaschen versorgt waren, und uns immer nur Gläser mit Eis bestellten, war der Abend auch ganz lustig.

Sonntags Früh ging es dann Richtung Edinburgh, wo wir um 13.00 Uhr an unserem Hotel eintrafen. Von dort aus ging es direkt mit dem Taxi zum Stadion. Dort angekommen, stärkte man sich erstmal, ehe man den Block entern wollte. Doch an dem ausgewiesenen Eingang wurden wir von der Polizei mit dem Hinweis, dass hier nur für Gästefans der Einlass sei, wieder weggeschickt. Das hieß, wir mussten um das ganze Stadion herumlaufen. Das Stadion liegt mitten in der Stadt, typisch britisch halt. Auf den Straßen ist ein reges Gewusel und alle haben Trikots an. Sehr geil! Irgendwann kamen wir dann an unserem Eingang an, so dass wir ins Stadion gelassen wurden. Dort enterten wir den Block. Wir hatten Plätze, auf einer der beiden Hintertortribünen, welche sehr steil waren, und bis ein Meter an den Platz heranragten, ohne Zaun, Graben oder ähnliches. Sau stark, aber undenkbar in Deutschland. Links neben uns war der Gästeblock, der auch gut gefüllt war.

Zum Anpfiff war das Stadion restlos gefüllt. Schade ist halt nur, dass die Briten keine Stimmung machen. Denn wenn sie mal anfangen zu singen, stehen einem die Haare zu Berge. Aber das passiert viel zu selten während des Spiels.
Die Hearts waren klarer Favorit, doch Dundee konnte gut mithalten, und hatte mit einem Lattenkopfball und einem zu unrecht nicht gegebenen Tor die besseren Chancen in der ersten Halben Stunde. Doch dann drehten die Hearts auf und gingen mit 2:0 in Führung. In der zweiten Halbzeit wurde die Führung durch einen Doppelschlag auf 4:0 ausgebaut, was das Spiel natürlich entschied.

Festzustellen bleibt auch, (wie schon in Irland gesehen) das das Spiel an sich viel schöner anzuschauen ist, als bei uns in Deutschland. Es wird viel mehr laufen gelassen vom Schiri, und wenn er mal pfeift, wird nicht rumgemeckert, sondern sofort weitergespielt, was einem den Eindruck eines fortlaufenden Spiels vermittelt. Sehr schön!

Da es sinnlos gewesen wäre, nach dem Spiel in ein Taxi einzusteigen, liefen wir die Straße entlang, mit der Hoffnung in Richtung unseres Hotelstandortes zu laufen. Irgendwann liefen wir an einem Hearts-Pub vorbei. Es war brechend voll. Wir wollten eigentlich schon weitergehen, als Dietmar meinte, ein Bierchen könnte man doch trinken. Der Türsteher, wollte uns erst nicht reinlassen, weil er meinte es wäre zu voll, doch als er merkte, dass wir Deutsche waren und bei dem Spiel seiner Hears, ließ er uns rein und meinte wir sollen uns halt durchkämpfen.

Das Pub war sehr gemütlich und wie gesagt, zu diesem Zeitpunkt sehr gut gefüllt mit Fans. Wir bestellten unser erstes Getränk, was nicht das letzte werden sollte in diesem Pub, denn wir gingen hier nicht mehr weg. Wir verbrachten den ganzen Abend dort, bei Karaoke, Shaker-Fotos mit Schotten, Schottisch-Deutschen Diskussionen mit Hearts-Fans usw. War ein sehr schöner und alkoholreicher Abend, der in einer lustigen Taxifahrt zu unserem Hotel endete.

Am nächsten Tag wurde dann noch die wirklich sehr schöne Stadt Edinburgh erkundschaftet, ehe es mit den Autos zurück nach Prestwick ging, von wo aus wir wieder den Rückflug antraten.

Ein sehr geiles Wochenende. Nun gilt zu überlegen, wo wir denn nächstes Jahr hin wollen.

 

Gez. Teddy

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