Bericht 1. Hauptrunde DFB Pokal 2017 / 2018 TUS Erndtebrück – Eintracht Frankfurt (in Siegen)

Datum: 12.08.2017
Zuschauer: 13000
Endstand: 0:3

Neue Saison, Neues Glück!

Tja, ganz ehrlich? Ich für meinen Teil bin immer noch angepisst von der letzten Saison. „Ach komm, war doch ne tolle Saison! Haben lange oben mitgespielt, waren im Pokalfinale und haben auch dort gut ausgesehen!“ Genau das ist, was mich ankotzt! Diese Schönrednerei! Für mich ein absolutes Unding, dass wir diese Saison nicht im Europacup spielen. Zur Erinnerung: Wir standen nach einer zweifellos grandiosen Hinrunde noch nach dem 20. Spieltag auf Rang drei! 6 Punkte vor einem Nicht-Europa-Pokal-Platz.

Man war sich einig, dass es schon genüge, die Heimspiele einigermaßen erfolgreich zu gestalten um in der Folgesaison durch Europa zu reisen. Aber nein, einen einzigen Heimsieg (gegen Augsburg) stolperten wir noch hin und zwischenzeitlich musste man sogar noch nach unten in der Tabelle schielen. Natürlich kamen mal wieder einige Punkte zusammen, aber manchen Spielern fehlt es einfach an Einstellung, fertig! Ein absoluter letzter Schlag in die Fresse war das Spiel in Mainz am vorletzten Spieltag, wo man bis zur 60. Minute bereits 2:0 führte und sich daran machte, die blöden Gutzje-Schmeißer in die 2. Liga zu schießen, ehe man sich mal mir nichts dir nichts noch 4 Eier ins Nest legen ließ. Penner!

 

Klar Pokalfinale! War Mega! Über das „Wie“ des Erreichens spricht natürlich keiner mehr, aber das war ehrlich gesagt mehr als glücklich. Egal!

Im Finale dann eine gute engagierte Leistung abgeliefert, aber es sollte letztendlich nicht sein. Aber ist doch egal, man hatte ja einen schönen Tag, super Stimmung und dem Verein hat es neben ein paar Euro einiges an Imagepunkten gebracht. Aha! Is mir scheiß egal! Ich will den Pott gewinnen! Und genau diese Einstellung zieht sich durch den ganzen Verein. Man gibt sich immer mit dem Mindesten zufrieden….

 

So genug gestänkert. Ist eh nicht mehr zu ändern. Vielleicht haben wir in vielen Jahren ja mal wieder die Chance auf Europa oder gar einen Titel. Theoretisch wäre dies schon diese Saison wieder machbar 😉

Es gab in der Winterpause einen großen personellen Umbruch im Kader der Eintracht. Man setzt nun nicht mehr ausschließlich auf Leihen, sondern hat nun auch einiges an Geld in die Hand genommen um sich gezielt und zukunftsorientiert zu verstärken. Angeblich auch, um manche Spieler nachher wieder gewinnbringend zu verkaufen. Grundsätzlich wird dies auch wirklich mal Zeit, aber ich warte lieber mal, bis der erste Verkauf ansteht und man dann wieder erfährt, was für tolle Ausstiegsklauseln nun doch im Vertrag stehen.

Es bleibt auf jeden Fall festzuhalten, dass die neue Saison erneut eine Wundertüte wird. Ich sage natürlich nicht nein, sollten die Neuzugänge einschlagen und Herr Kovac es schaffen, auch ein paar Junge zu integrieren und sich so ein schlagkräftiges Team bildet. Ich hab echt schon wieder viel zu viel Negatives geschrieben. Im Grunde ist der Verein mMn grundsätzlich auf einem guten Weg. Man merkt endlich Veränderungen. Diese sollten sich dann halt irgendwann auszahlen. Lassen wir die Jungs einfach mal 2,3 Jahre machen und ziehen dann Bilanz.

 

 

Vor dem ersten Bundesligaspiel wartet bekanntlich die erste Runde im DFB-Pokal. Wir hatten zwar das Glück einen Gegner aus dem Lostopf zu ziehen, mit dem wir in der Vergangenheit noch nicht die Klingen kreuzten, aber leider lies der TUS Erndtebrück kurz nach Auslosung verlauten, dass er das Spiel gegen die Eintracht im Siegener Leimbachstadion austragen lassen wird. Also leider kein neuer Ground, zumindest für mich und all diejenigen, welche bereits in der ersten Pokalrunde 2006/2007 gegen die heimischen Sportfreunde hier zugegen waren.

 

Nichtsdestotrotz wollte  man natürlich diesem Spiel beiwohnen. Allerdings dauerte es etwas bis sich final herauskristallisierte wer wie nach Siegen anreisen würde. Letztendlich sollte ein Auto starten mit Steebo, Flori, Nils + Anhang, sowie 4 CABs per Zug anreisen (Thomas, Daniel, Alfred und meine Wenigkeit) Ich kann daher nur von der Zugfahrt berichten. Aber ich glaube, da hat die Leserschaft den interessanteren Part der beiden Anreisevarianten erwischt 😉

Beginnen muss ich den Reisebericht aber bereits 2 Tage vor dem eigentlichen Spiel. Ich bin zum einen ja arbeitstechnisch etwas eingespannt und zum anderen zugegebenermaßen ein Schluri (Controlleti-Steebo wäre das nicht passiert 😉 ) Ich hatte diverse Umschläge der Eintracht bei mir zu Hause liegen und war mir eigentlich sicher, in einem der Umschläge würden sich schon die 6 Karten für das Spiel in Siegen befinden. Keine Ahnung warum – wohl Eingebung – packte ich am Donnerstagabend alle Umschläge auf und siehe da, Karten für Freiburg, Gladbach und Köln, sowie die Dauerkarten, aber keine Karten für das Spiel in Siegen. Fuck! Was nun? Noch Nachts den Ticketservice der Eintracht angeschrieben, ob denn meine Karten zurück geschickt wurden – meine Wohnung wird schließlich aktuell renoviert, hätte demnach ja sein können. Noch Flori informiert, ob er evtl. am nächsten Morgen unterstützen kann.

Ich war mir eigentlich sicher, dass sich die 4 Zugfahrer am Samstag zusätzliche Karten kaufen müssen, aber es kam glücklicherweise anders! Eine nette Dame des Ticket-Service rief mich Freitagsmittags an und teilte mir mit, dass meine Karten zwar nicht auffindbar seien, sie aber dafür gesorgt habe, dass die Karten nachgedruckt werden und für mich zur Abholung am Stadion bereitliegen würden. Wow! Vielen Dank! Geile Aktion!

 

So konnte man also doch beruhigt am nächsten Morgen die Fahrt nach Siegen antreten. Ich stieg in meiner aktuellen Wahlheimat in den Zug, wo bereits die anderen drei Nasen saßen. Wie ihr ja sicherlich wisst, bin ich eigentlich ein absoluter Feind von Zugreisen – zumindest zu Fussballspielen. Ich nehme vorweg, ich weiß nun auch wieder warum und werde Bummelzugfahrten zu Eintrachtspielen die nächsten 20 Jahre wieder meiden! Es fing schon auf der ersten Teilstrecke an, bei der wir mit über 5minütiger Verspätung in Hanau eintreffen sollten. Bei einer geplanten Umsteigezeit von 7 Minuten eher suboptimal. So musste man bereits am frühen Morgen – noch mit vollen Getränkevorräten in der Hand – seine Beine in die Hand nehmen und im Vollspurt die paar Gleise zum nächsten Zug gen Friedberg überwinden. Auf den allerletzten Drücker sprangen wir in den abfahrbereiten Zug. Was ein Theater bereits am frühen Morgen. Die kurze Fahrt nach Friedberg, sowie die Weiterfahrt nach Gießen waren dann entspannt und wurden bei ein paar Getränken nett verbabbelt. Der Zug von Gießen nach Siegen war dann aber total überfüllt, was neben der nur einen funktionierenden Toilette dann schon echt nervig war.

In der Rubensstadt angekommen machten wir uns nach einem kleinen Snack direkt per Shuttlebus auf zum Stadion, wo wir uns am Haupteingang die hinterlegt Karten abholten. Hat alles super geklappt. In Erndtebrück heißen wir zwar EFC DALIMEROS, aber was solls ,-)

Leider spielte das Wetter nicht mit und so standen wir im strömenden Regen vor dem Stadion und warteten auf die Autobesatzung. Unsere Idee, sich auf ein, zwei Getränke eine Kneipe zu suchen wurde durch die Staatsmacht zu Nicht gemacht, die niemanden vom Stadion weglaufen ließ. Selten so einen Schwachsinn erlebt. Bestimmt wartete hinter der nächsten Ecke ein riesiger Mob der berüchtigten Erndtebrück-Hools oder doch eine Hundertschaft der Turnschuhrcrew aus Siegen.

Irgendwann kamen dann die anderen 4 und nach kurzer Begrüßung reihten wir uns in die Schlange am Einlaß ein. Im Block ne Bratwurst eingeworfen und das Banner aufgehängt.

Das 18500 Zuschauer fassende Leimbachstadion war mit gut 13000 nicht ausverkauft. 1-2000 hat mit Sicherheit das Wetter gekostet. Aber auch mal wieder schön vollgeregnet zu werden, da man sich halt nicht in einer 0815 Arena befand, sondern in einem Stadion!

Die Eintracht war natürlich gegen den frischgebackenen 4. Ligist klarer Favorit. Man erspielte sich zwar in den ersten Minuten einige Chancen, die aber teilweise kläglich vergeben wurden. Mit Fernandes, Kamada und Haller standen lediglich 3 Neuzugänge in der heutigen Startelf, welche ab der 23. Minute keine Elf, sondern nur noch eine Zehn war, da Abraham berechtigterweise nach einer Notbremse des Feldes verwiesen wurde. Ab jetzt war es natürlich noch mehr Krampf auf dem Feld, allerdings in der 35. Minute konnte wenigstens die Führung bejubelt werden. Chandler hatte genetzt. Danach kam aber erstmal nicht mehr viel und auch Anfangs der zweiten Hälfte war es echt kein ansehnlicher Kick. Stimmungsmäßig war es natürlich auch nicht der Burner. Keine gegnerische Fankurve, so wie der Grottenkick und das „tolle“ Wetter taten ihr Übriges. Knapp 20 Minuten vor dem Ende hatte der Zugfahrermob genug gesehen und verabschiedete sich vom Rest.

Man wollte sich gemütlich in die Stadt absetzen, was auch problemlos per angehaltenem Taxi funktionierte. Der per Google angesteuerte Grieche erwies sich als absoluter Volltreffer und man gönnte sich daher Gyros satt.

Vollgestopft machte man sich danach auf den Aufstieg in die Siegener Altstadt (also die Fussgängerzone ist echt nix für alte Omis – hier wären Cable Cars angebracht, nicht in L.A.), wo man eigentlich ein Irish Pub ansteuern wollte, dann aber in der nebenliegenden Sportsbar versackte.

Der Plan sah vor, erst mit dem Zug um 20:54 erneut über Gießen, Friedberg und Hanau die Heimreise anzutreten um so den großen Zugfahrerhaufen zu umgehen. Gut angeheitert erreichten wir den Siegener Bahnhof wo sich noch schnell mit ner Flasche Havanna eingedeckt wurde. Die Fahrt nach Gießen war ohne Probleme, der Zug von Gießen nach Friedberg hatte dann aber über 20 Minuten Verspätung was zur Folge hatte, dass wir dort den Anschluss nicht erreichen sollten. Uns blieb also nichts anderes übrig, als mit dem Zug nach Frankfurt zu fahren, wo wir noch einen längeren Aufenthalt haben sollten, ehe es mit dem letzten Zug zurück gen A´burg gehen sollte.

In Frankfurt im Bahnhofsviertel noch ein paar Bierchen eingekauft (Stilecht im Chinaladen Singha Tsingtao + Kingfisher) ehe es auf die letzte Etappe gehen sollte. Niemand ahnte zu diesem Zeitpunkt, dass sich diese Fahrt noch ein wenig in die Länge ziehen sollte.

Wir hatten nämlich das Glück einen absoluten Volltrottel als Schaffner zu haben, der auch nur ohne ein Wort der Ermahnung nach einem ca. 4minütigem Gesangesbattle zwischen Frankfurter Fans und einem Junggesellinenabschied sich genötigt sah einen Großeinsatz der Polizei herbeizuführen. So standen wir über eine Stunde in Hanau, ehe die belustigten Beamten (es war ja de facto NICHTS passiert) dafür sorgten, dass es endlich weiter ging. Da allerdings der Schaffner Hausrecht in „seinem“ Zug hat, konnte er entscheiden, wer mitfahren darf und wer nicht. So deutete er grundlos einige Leute heraus, denen nun die Weiterfahrt untersagt wurden. Aff!

Planankunft war eigentlich 23:05 in Kleinostheim, letztendlich stieg ich weit nach 01:00 Uhr aus dem Zug. Nie mehr Bummelzug!

 

Nächte Woche geht dann endlich die BuLi wieder los…

 

 

 

 

 

 

 

 

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