25. Spieltag: Borussia Dortmund – Eintracht Frankfurt

Samstag 20.3.04.

BVB Hurensöhne -Eintracht Frankfurt

Endstand: 2-0

Zuschauer: 80500


 

Die nächste Aufgabe der Mission Klassenerhalt stand an. Es ging nach Dortmund zu den arroganten Bienen. Die Fahrt dorthin sollte wieder im Kneipenbusjen stattfinden, doch zwei Tage vor dem Spiel erfuhren wir, dass es immer noch nicht repariert wurde. So wurde umgeplant. Wir mussten einen Bus mieten. Das Problem hierbei war, dass es erstens nur noch zwei Tage bis zu dem gewünschten Miettermin waren, und zweitens fast jede Autovermietung ihre Busjen nur Wochenends vermieten und nicht nur Samstag oder nur Sonntag. Aber wir hatten ja noch die Autovermietung Beifuss in Aschaffenburg in Petto, die uns schon öfters ausgeholfen hat, und die ihre Busse auch nur Samstags vermietet. Also rief ich dort an, und hatte auch Glück. Es war ein Bus frei, und das für 149Euro. Passt.

So nun kam die nächste Hiobsbotschaft. Tirreg fiel ein Tag vor dem Spiel ein, dass er mit seiner Frau ins Theater muss. Typisch. Der Hammer dabei war, das er das nur zum Steeb sagte, als der ihn anrief, um zu fragen, ob alles klappen würde. Von sich aus hätte der nie abgesagt. Sauerei ist so was! So nun hatten wir wieder ein Problem. Wir würden bei der Konstellation mind. 60 Euro Miese machen, da wir dem Pferdeflüsterer, der an diesem Tag Geburtstag hatte, die Fahrt schenkten, und die Hälfte davon die Kasse übernahm. Nun hieß es SMS schreiben ohne Ende, um vielleicht noch kurzfristig einen, oder vielleicht sogar zwei (da wir ja jetzt neun Plätze hatten) Mitfahrer zu gewinnen. Wir hatten Glück: Georgi sagte kurzfristig mit einem Kumpel zu. Ein Problem folgt dem nächsten: Wir hatten natürlich auch nur 8 Karten. Wo jetzt noch ne Karte hernehmen. Da fiel mir ein, dass mein Azubi mir eine Karte angeboten hatte, da er auch eine zuviel hatte. Ich gab Steebo seine Nummer, und er traf sich mit ihm Freitagnacht (nach der Spätschicht) in Schaafheim, und holte die Karte.
Nachdem die Fahrt jetzt stand, konnte der Tag kommen. Um 10 Uhr kam Steebo mit Pit zu mir, um mit mir in die Stadt zu fahren, um den Bus zu holen. Nachdem wir den Bus (Fiat Ducato) geholt hatten, fuhren wir am Bahnhof vorbei, um den Dummbach aufzugabeln. Dann ging es wieder ins Teddy’s Pub. Dort wurde noch ein Bierchen geschlürft, ehe um 11 Uhr der Rest der Bande (PF und Wilz) eintraf. Doch wo war der Freak? Er kam nicht, und war auch nirgends zu erreichen. Wir fuhren dann zum Mägges, wo Georgi mit seinem Kumpel wartete. Mittlerweile war es 11.30Uhr, wir riefen den Freak noch mal an, aber da wir ihn nicht erreichten, entschieden wir uns, loszufahren.
Es war ein Sauwetter ( Regen + Sturm) und die Straßen waren relativ voll. Also scheiße zu fahren. Um 12 Uhr klingelte mein Handy. Wer war dran? Natürlich der Freak. Er musste mit seiner Oma und seinen Eltern irgendwelcheVersicherungs- und Rentengespräche führen und hatte sein Handy vergessen. Somit konnte er uns nicht bescheid geben, dass er später kommt. Er wollte, dass wir warten. Da wir aber schon in Altenstadt waren, und mit der Zeit nicht so toll lagen, sagten wir ihm, dass dies nicht gehe. So fuhren wir also dann doch zu acht (aber 9 Karten, toll ne) nach Dortmund. Kurz vor Dortmund war dann wieder mal Stop an Go angesagt, was ein wenig mit dem Motor-Radiosender (ein Sender über Mittelwelle, der andauernd brummt, und beim Gasgeben schneller wird. Hört sich echt geil an) überbrückt wurde. Irgendwann kamen wir dann auch am Parkplatz an.
Wir liefen dann schnurstracks zum Stadion, weil wieder Regen einsetzte, der in einen monströsen Wolkenbruch überging. Da löblicherweise mal alles an Fanutensilien erlaubt war, nahmen wir neben der Digicam auch unsere Videokamera mit, und kamen auch ohne Probleme damit ins Stadion.
Der Gästeblock war mit ca. 6500 Frankfurtern gut besetzt und erzeugte auch schon weit vor dem Anpfiff eine super Stimmung. Was auf der anderen Seite des Stadions abging, kann unter Lächerlich abgelegt werden. Echt schade, dass man dieses große Potential mit der überdimensionalen Stehplatztribüne nicht nutzt. Was ich hier mal lobend erwähnen muss, ist, dass in Dortmund kurz vor Spielbeginn die Musik ausgeschaltet wird, so dass sich die Fangruppen einsingen können. Sollten sich die anderen Vereine mal ne Scheibe abschneiden.
Das Spiel begann, und der Eintrachtblock war am beben. Alles stand und peitschte die Eintracht nach vorne. Doch es half nichts. Die Dortmunder nahmen von Anfang an das Heft in die Hand, und scheiterten in den ersten Minuten mehrmals am überragenden Oka Nikolov. Nach vorne ging bei der Eintracht überhaupt nichts. Auch kein Wunder, wenn irgend so ein Trottel – ich nenne ihn hier mal Willi – den rechten Mittelfeldsprinter DuRiCha draußen lässt, aber dafür einen zentralen defensiven Mittelfelddabbes, nahmens Chris, der am heutigen Tag besser im Bett geblieben wäre, aufstellt, und so einen Angriff über rechts vollkommen ausschließt. Dieser Willi war es auch, der diese Missstände nicht sah, und auch nichts unternahm. So war es nur eine Frage der Zeit, bis wir 1-0 hintenlagen, da hierdurch natürlich auch die linke Angriffsseite der Dortmunder völlig offen war. Als kurz darauf auch noch Henning Bürger mit einer gelb-roten Karte vom Platz geschickt wurde (Danke Koller, du Arschloch), war der Ofen aus. Aber auf diese Karte hin, flippte dieser Willi vollkommen aus, und schubste den vierten Unparteiischen ein wenige die Seitenlinie entlang. Hierfür wurde er des Innenraums verwiesen, was die Hoffnung auf einen positiven Spielausgang wieder etwas steigen ließ. Und wirklich spielten wir mit 10 Mann etwas besser mit, und kamen Auch zu ein paar, allerdings harmlosen Torchancen. Als dann dieser brasilianische Ballzauberer Chris ausgewechselt wurde, drehten wir nochmals richtig auf, wurden aber nicht belohnt. Kurz vor Abpfiff machte dieses hochgezüchtete tschechische Ungeheuer dann auch noch das 2:0, was auch die Entscheidung bedeutete. Egal, wäre dieser Willi 90 Minuten am Spielfeldrand gestanden, hätten wir wahrscheinlich 8:0 verloren.
Naja Hauptsache wir haben den schwarzgelben Pissern mal wieder gezeigt, was Support ist.
Mit etwas dickem Hals ging es dann Richtung Parkplatz. Auf dem Weg dorthin, bekamen wir die wohl lächerlichste Polizeiaktion zu sehen, die es je gegeben hat. 10 Polizeibusse fuhren mit Blaulicht und Sirene an uns vorbei, um 200 m weiter mit Vollbremsung stehen zu bleiben. Jeweils die komplette Busbesatzung sprang heraus, drehte sich einmal im Kreis und sprang wieder in den Bus. Dann ging es wieder sirenierend und blaublinkend weiter. Tolle Aktion! Am Parkplatz angekommen bot sich ein grausames Bild: Es war bereits eine Stunde nach Spielende, und trotzdem, ging nichts vorwärts. Alles stand. Irgendwann war mir die Warterei zu blöd und ich randalierte mich bis zur Ausfahrt des Parkplatzes. Diese Aktion war zwar nicht in Ordnung, sparte uns aber min. 1 Stunde. Auf der Bundesstraße Richtung Autobahn war auch nur Stau. Hier wurden ein wenig die anderen Autofahrer mit Wilz’ Hupe genervt. Irgendwann kamen wir dann auf die Autobahn. Doch wer gedacht hatte, jetzt könnte man angenehm bis in die Heimat fahren, der hatte sich getäuscht. Ein Tornado nach dem anderen überflog die Autobahn, doch durch herzhaftes Festhalten des Lenkrades gelang es mir, den Bus auf der Spur zu halten. Dazu kam noch strömender Regen und viel Verkehr und das im Dunkeln. Es gibt wohl nichts schlimmeres wie bei solchen Verhältnissen einen 9er Bus zu steuern (vor allem bei der Besatzung ?). Nachdem wir uns noch in Herborn beim Burger King gestärkt hatten, kamen wir um 21.20 Uhr in Kleinostheim an. Jeder war heilfroh, wieder gesund daheim angekommen zu sein.
Und wenn sie nicht gestorben sind, dann supporten sie noch heute.
P.S. In diesem Text befindet sich teilweise ein kleiner Hauch von Ironie!

Gez. Teddy

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