27. Spieltag: Bayern München – Eintracht Frakfurt

Samstag 11.04.09
FC Bayern München – Eintracht Frankfurt
Zuschauer:69000
Endstand: 4-0

 


Irgendwie beginnt jedes Jahr die Fahrt zu den Lederhosen schon 2 Wochen vorher auf der Arbeit und im Bekanntenkreis. Wenn man sagt das man nach München fährt bekommt man von “Fans” der Bayern die vielleicht nur einmal im Jahr ein Stadion von innen sehen nämlich dann wenn die Bayern im Waldstadion spielen zu hören: “Bleib daheim, ihr bekommt eh die Bude voll.” etc.
In der Regel lächelt man und lässt das gebabbel stillschweigend über sich ergehen weil man weiß das der jenige zwar den gesamten Fanartikelkatalog des FCB daheim hat und sich obendrein nur von Fressalien aus der Wurstfabrik des Präsidenten ernährt aber ansonsten nicht viel Ahnung vom Fußball hat und es keinen Sinn macht der Person etwas über Fussball beibringen zu wollen weil er eh nur das glaubt was ein Herr Reif und Co. ihm während der Übertragung erzählen und was jeden Tag in der Bild steht.
Aber der Tag kommt wo der Punkt erreicht ist und man dann dem Premierehooligan doch eine Siegvoraussage unserer Eintracht in München an den Kopp schmeißt und meistens noch ein paar nette Worte über seinen Verein hinterher weil einem das Dummgeschwätz auf die Nerven geht. Wohlwissend das man seine Worte bei einer Niederlage ein halbes Jahr lang um die Ohren gehauen bekommt.
Ich möchte aber noch anmerken das ich auch genug Anhänger der Truppe aus der Landeshauptstadt kenne die genau wie wir ihrem Verein überall hin folgen und mit denen man vernünftig und objektiv über Fußball fachsimpeln kann. Diese sollen sich bitte nicht von den obigen Zeilen angesprochen fühlen!! Bei dieser Gelegenheit schöne Grüße an alle Freunde und Bekannte des BFC 75 Kleinostheim.

 

Eigentlich wollte ich dieses Jahr nicht die Reise nach München antreten. Die Tour reizt mich einfach nicht mehr.
Doch ist im letzten Jahr Udo, ein sehr guter Freund von uns aus Dettingen der auch nie ein Heimspiel der SGE verpasst hat, an die Isar gezogen. Also eine ideale Gelegenheit diesen zu besuchen.
Steebo konnte uns leider zuerst keine 8 Karten mehr bestellen, doch da einige an diesem Termin in das Land von Robin Hood und der Angelsachsen gereist sind, klappte es dann doch mit den 8 Tickets. Steebo hatte einen 9er für uns reserviert doch das zerschlug sich leider. Die Firma Avis wollte einen so hohen Betrag, das man sich dafür fast einen eigenen Bus hätte kaufen können. Also ran ans Telefon und alle Autovermietungen im Umkreis von 50km abgeklappert. Nach ca. 20 Absagen (warum will ganz Deutschland an Ostern einen 9er????) sah ich uns schon mim Wochenendticket durch die Landschaft gondeln. Der größte Hammer war aber ein Typ von der Firma Europcar der aus der oben beschriebene Kategorie stammt : “Wollen sie wirklich nach München? Da gibt es für die Eintracht eh nix zu holen!!”
Dank der Gelben Seiten konnte ich bei einem VW-Händler in Aschaffenburg noch einen VW-Bus zu einem vernünftigen Preis ordern.

Samstags um 8.30 Uhr wurde der Bus geholt und der Rest der Truppe eingesammelt. Matz und seine Tochter Melanie, der Langer, Patrick, Norbert, Vater und Sohn Kalb und meine Wenigkeit.
Der Fahrer des Wagens war unser Kumpel Pasy der sich obwohl er keine Karte für das Spiel hatte bereit erklärte uns Hin und Zurück den Chaffeur zu spielen. Bei ihm war der Wagen gut aufgehoben da er täglich mit einem 40 Tonner kreuz und quer durch Europa gondelt.
Nochmal vielen Dank dafür!!!
Somit konnte sich der Rest der Besatzung der Vernichtung vom Gerstensaft hingeben. Der Langer hatte für ausreichend flüssige Verpflegung gesorgt so das genug für jeden da war.
Die große Frage auf der Hinfahrt war ob wir nach den zuletzt schwachen Auftritten der Münchner den Sündenbock spielen müssen und ob sie gegen uns ihre Auferstehung feiern würden. Ich glaub jeder von uns hoffte tief in seinem inneren auf eine Überraschung unserer Eintracht.
Kurz hinter Würzburg fiel uns auf das sobald neben der Autobahn freies Feld war, dort alle 20km ein Auto der Zivilpolizei in ca. 50m Entfernung stand und die Insassen mit Ferngläsern die Autobahn beobachteten. Erst dachten wir das nach “bösen” Frankfurtern gefahndet wird, aber dann erfuhren wir das in München eine Demo einer braunen Partei stattfand und eine Gegendemo der Linken und die Polizei auf diese Weise schon im Vorfeld einige Busse und Autos beider Gruppierungen von der Autobahn holte und diese wieder auf die Heimreise schickte.
Den Rest der Fahrt vertrieben wir uns mit Geschichten und Anekdoten von vergangenen Auswärtsfahrten.
Da die Autobahn total frei war und wir nur 2 kurze Pausen machten erreichten wir gegen 12.15Uhr München. Kurz vor München hatten wir unseren Kumpel Udo angerufen, dieser sagte uns wir sollen in Garching-Hohlbrück runter und dort parken. Ich kann diesen Parkplatz nur jedem empfehlen der irgendwann nach München fährt. Er liegt direkt an der S-Bahn Station und kostet 50 Cent und mit der S-Bahn ist es eine Station zum Stadion und man ist sofort auf der Autobahn.
Aber selbst an diesem Parkplatz der für 350Autos Platz hat gibt es schon einen Fan-Shop der Bayern der so ziemlich alles hatte was der Eventfan braucht.
Wir fuhren dann mit der Bahn Richtung Stadion und von der aus liefen wir ca.10 min in einen Biergarten wo wir uns mit unserem Freund Udo trafen. Dort war auch unser Kumpel Turner der schon seit Freitag in München weilte und bei Udo übernachtete.
Im Biergarten traf man dann auch auf bekannte Gesichter des BFC 75 Kleinostheim und so saßen wir alle bei herrlichem Wetter in der Sonne und tranken ein paar von den großen Gläsern (geiler Preis für München 5,10) bis wir um 15Uhr Richtung Stadion aufbrachen.
Auch auf dem Weg ins Stadion und im Stadion, überall Fan-Shops. Es ist schon beängstigend wie gewaltig die Merchandisingmaschinerie bei den Bayern läuft. Das schlimme daran ist das HB das bei uns auch gern hätte.
Das schlimmste an dem aufgeblasenen grauen Gummiboot sind die Treppen in den Oberrang. Unser Triathlet Norbert nutzte diese für eine kleine Trainingseinheit und erklomm sie ziemlich zügig während der Rest von uns schnaufend wie einen Dampflok und unter allerhand nicht jugendfreier Ausdrücke die Stufen hochstieg. Im Block angekommen traf man dort auf den Schrankenwärter und auf Tobi.

 

Die ersten 5 Minuten wurde auf beiden Seiten nicht supportet da ein Mitglied der Schickeria unter der Woche verstorben ist.
Zum Spiel selber gibt es nicht viel zu sagen. Eigentlich war die Messe nach 3 Minuten beim 1-0 schon gelesen. Wenn man nicht angreift und vor Ehrfurcht erstarrt hat der Gegner halt leichtes Spiel. Beim 2-0 pennt die ganze Abwehr und beim 3-0 sucht der Oka im Strafraum die Ostereier. Für viele unverständlich war das ein Köhler bei jeder Standartsituation gegen Luca Toni spielen muss. Nach dem 3-0 war das Spiel gelaufen. Es waren einfach all e bei uns schlecht. Da stimmte gar nix weder Einstellung noch Kampfgeist. Der Höhepunkt war aber die Leistung von Deutschland beweglichster Schaufensterpuppe, nennen wir sie mal Alex M.
Wenn er mal einen Ball hatte meinte er diesen noch per Hacke weiter spielen zu müssen oder gleich ins Seitenaus.
Ich glaube den meisten Spielern war es am wichtigsten das sie während des Spiels ihre Gegenspieler fragen konnten ob sie am Ende das Trikot von ihnen bekommen.
Mit so einer Leistung gewinnen wir auch nicht gegen Gladbach und gegen keinen anderen in der Bundesliga. Nur scheint das im Verein keiner zu merken.
Man kann in München verlieren, auch 4-0 aber nicht mit so wie wir es getan haben. Mein Freund Freddy der fast kein Heim- und Auswärtsspiel der Bayern verpasst sagte mir das es heute die schlechteste Leistung einer Bundesligatruppe seit 2Jahren in München gewesen wäre.
Wie heißt es so schön .”Die Titanic säuft ab und die Kapelle spielt weiter”
Im Eintrachblock war die Stimmung wie immer bestens während die Eventfans es nicht packen Stimmung in ihre Hütte zu bekommen. Eigentlich können einem die 500 Leute die jedes Heimspiel versuchen dort Stimmung zu machen leid tun das der Rest der Zuschauer nicht mitmacht.

Der Matz, Langer und ich hatten in der Halbzeit genug und fuhren mit der S-Bahn Richtung Parkplatz wo sich auch ein Biergarten befand in dem wir es uns gemütlich machten.
Der Rest von uns trudelte 30min nach Spielende ein und so konnte es Richtung Heimat gehen.
Zu erwähnen ist noch das der Langer beim Wildpinkeln auf dem Parkplatz von der Polizei erwischt wurde. Er sagte zwar er wäre im ersten Leben ein Deutscher Schäferhund gewesen, aber darüber konnten die Bullen gar nicht lachen. Sie drohten ihm bei einer Wiederholung 35 € Verwarnungsgeld an.
Wir hielten 30km hinter München in Allershausen beim Haxenbauern, dort gibt es Haxen so groß wie ein Handball. Dort saßen wir bis kurz vor 20Uhr und waren uns alle einig, NIEMALS mehr nach München.
Auf der Heimfahrt passierte nix mehr und so waren wir gegen 23.15Uhr in Kleinostheim bzw. Dettingen.
Wir gingen noch ins Dettinger Loch und tranken dort noch ein paar Bier und ließen den Tag ausklingen.

Christian

 

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