Dienstag 03.04.2012
SC Preussen Münster – VfL Osnabrück
Zuschauer: 15.050 (ausverkauft)
Endstand: 1-0
Wie ja im Paderbornbericht zu lesen ist, hatten wir eigentlich vor an dem Samstag vor dem Spiel in Paderborn uns das Derby in Münster anzuschauen, dann Abends ne schöne Tour durch die Altstadt Osnabrücks zu machen und am nächsten Tag nach Paderborn zu fahren. Da das Derby wegen Unbespielbarkeit des Platzes abgesagt wurde, musste auch diese WE-Planung leider gestrichen werden.
Nun stand der Nachholtermin an. Die zusätzlichen Karten, die wir über Münster direkt bezogen hatten, konnten wir zurückgeben. Nun hatten wir noch die 5 Gästeblockkarten, die uns Tim freundlicherweise besorgt hatte. Leider fand sich kein fünfter Mitfahrer, so dass wir die Fahrt ins Münsterland zu viert antraten. Um 14:30 Uhr trafen wir uns in Kleinostheim am Mc Donalds und starteten los.
Trotz Feierabendzeit kamen wir super durch den Verkehr und fuhren noch vor 17:00 Uhr von der Autobahn in Münster ab. Im Stadtgebiet rund ums Stadion herrschte dann aber Chaos und es dauerte eine Ewigkeit bis wir schließlich einen geeigneten Stellplatz für unser Gefährt gefunden hatten. Per Pedes ging es dann vor den Gästeblock, wo Tim bereits auf uns wartete.
Nach den Vorfällen beim Hinspiel (selbsgebastelter Böller – 33 Verletzte – 5 Jahre Knast) erwartete man eigentlich eine total angespannte Lage und brutalste Kontrollen. Aber alles sehr locker, es gab sogar Alk-Bier. Also nichts wie rein ins weite Rund. Heute stimmte dieser Ausdruck endlich mal wieder. Ein absoult geiler Old School Ground mit vergammelten Stehtraversen und ner weitläufigen Tartanbahn ums Spielfeld.
Wegen dem Andrang wurde der Anpfiff kurzer Hand nochmals um eine Viertelstunde verschoben. Bis zu diesem war die Bude dann förmlich am platzen. Auch wir standen ziemlich gepresst am rechten Rand des Gästeblockes. Provozierend wurde von Münster ein Fotografenturm direkt vor den Gästeblock gestellt, obwohl die Kurve neben dem Gästeblock leer war da mehr als baufällig. So hatte man nicht die beste Sicht aufs Spielfeld. Aber das Gekicke sollte uns ja heute eh weniger interessieren.
Um es aber vorweg zu nehmen: Auch auf den Rängen war es eine große Enttäuschung. Osnabrück zwar mit einer einigermaßen ansehnlichen Choreo. Oben und unten Spruchbänder und im ganzen Block lila weiße Fähnchen. Durch die Fähnchen konnte man erst das Intro der Münsteraner nicht richtig sehen. Hier ist erstmal zu bemerken, dass es absolut lächerlich wirkt, wenn bei einem Verein wie Münster zwei verschiedene Ultragruppen in der Kurve stehen und jeweils ihr eigenes Ding abziehen. So kann auch kein gescheiter Support entstehen. Potential wäre wirklich da, wenn die komplette Kurve das selbe singt, aber so….
Support auf Osna-Seite auch eher bescheiden. Ca. 20 verschieden Versionen die Münsteraner als Hurensöhne zu bezeichnen und auch sonst nicht das Gelbe vom Ei. Auch die Mitmachquote größtenteils sehr schlecht. Auch wir waren beispielsweise in Offenbach auch nicht überragend, aber war schon sehr enttäuschend was man hier heute zu Ohren bekam.
Zum Intro der 2. Hälfte gab es wenigstens wieder etwas für die Augen. In allen drei Blöcken wurde reichlich Pyro zum Einsatz gebracht. Während der zweiten Hälfte wurde im Münsterblock noch einiges an Lila-weißem Material verbrannt.
Zum Spiel: Letzte Woche habe ich mir RoGu gegen FCO angeschaut, das war ein attraktiveres Spiel, als das o.g.
Absoluter Grottenkick mit Vorteilen für Münster über 90 Minuten. Somit ging der Heimsieg auch voll in Ordnung, da von Osna überhaupt keine Reaktion kam. Somit ging auch der Stimmungspunkt klar an Münster.
Die Osnabrücker waren natürlich über die Derbynierderlage alles andere als glücklich. Die Mannschaft wurde aufs übelste beschimpft und der Kopf des Vorstandes gefordert. Am Pufferblock zur Gegengerade wurde noch ein wenig mit Münsteranern gepöbelt, aber alles sehr verhalten.
Da nicht mehr mit großartig Action zu rechnen war, machten wir uns dann auch auf den Weg. Noch schnell von Tim verabschiedet und ab ans Auto, was glücklicherweise trotz 1899 auf dem Nummernschild (ebenfalls Gründungsjahr vom VfL) unversehrt blieb. Da wir gegen den Strom fuhren, kamen wir super aus der Stadt und bereits 2,5 Stunden später waren wir wieder in der Heimat.
Teddy