16. Spieltag: VFL Bochum – Eintracht Frankfurt

Samstag 13.12.2003

VfL Bochum – Eintracht Frankfurt

Endstand: 1 – 0

Zuschauer: 20000


 

Das letzte Auswärtsspiel des Jahres 2003 sollte in Bochum stattfinden. Diese Gelegenheit wollten wir nutzen, und danach einen Abstecher in die Düsseldorfer Altstadt machen. Über Internet buchte ich 4 Doppelzimmer in einem Düsseldorfer 4 Sterne Hotel. Allerdings konnte Alex und drei Höchster dann doch nicht mit, sodass wir (Steffen, Chaot, Bimbo, Steeb und ich) doch nur zu fünft waren. Trotzdem besorgten wir uns das altbewährte Kneipenbusjen, da es ja auch gemütlicher ist als zu fünft in einem Auto.
Um 10.00 Uhr ging es los. Der Kasten Flens, den wir noch von Fürth übrig hatten, wurde schnell erleichtert. Allerdings stellten wir nach einer Weile fest, dass irgendwas mit dem Bus nicht stimmte. Die Motorleistung schwankte erheblich, so dass wir zeitweise nicht schneller als 80/90 km/h fahren konnten. Wir gingen davon aus, dass der Turbo defekt ist. Ich rief dann meinen Bruder an, um herauszufinden, ob da was am Motor passieren kann, oder ob wir einfach weiterfahren können. Er sagte mir aber, dass der Motor beschädigt werden könnte. So entschlossen wir uns auf dem nächsten Rastplatz zu halten und den ADAC zu rufen. Dieser kam dann auch recht schnell, reparierte aber erstmal einen anderen VW-Bus, der auch Probleme hatte. Währenddessen rief ich beim Hotel an um bescheid zu geben, dass wir erst nach 18.00 Uhr ankämen, da wir ja jetzt keine Zeit mehr hatten noch vor dem Spiel ans Hotel zu fahren. Der gelbe Engel konnte uns allerdings auch nicht sagen, was denn nun genau kaputt ist, er meinte nur, dass wir ohne größere Bedenken weiterfahren könnten, da der Turbo nicht defekt sei.
Dann ging die (langsame) Fahrt durch strömenden Regen weiter. In Wuppertal ließen wir uns noch ein paar Chicken schmecken, bevor wir dann mit leerem Bierkasten um kurz nach halb drei ins Starlight Express Parkhaus einfuhren, welches eine Innenhöhe hatte, die der des Busses nur ca. 5 cm überlegen war. So hatte man andauernd das Gefühl stecken zu bleiben. Nachdem man sich gut eingepackt hatte, ging es ans Stadion. Im Eingangsbereich fiel uns erstmal ein total betrunkener Freak in die Arme. Wir gingen aber ziemlich schnell auf unsere überdachten (wie alle Plätze im Stadion) Sitzplätze, denn es regnete immer noch aus Eimern.
Der Gästesektor war mit ca. 5000 Frankfurtern sehr gut gefüllt. Und man merkte schon vor dem Spiel, das heute alles für die Mannschaft gegeben wurde. Kurz vor Anpfiff stolperte Freak die Treppe hoch. Er hatte den Ordner so lange zugelabert, bis er ihn für ein Euro in den Sitzplatzbereich gelassen hatte.
Zum Intro gab es nicht viel zu sehen, da mal wieder alles verboten war. Allerdings war die Stimmung ohrenbetäubend gut. Auch die Mannschaft spielte gut mit und erzielte in der 13. Minute die verdiente Führung durch Beierle. Aber nein, wie solls auch anders sein dieses Jahr, die Hannoversau Weiner gab das Tor nicht, obwohl der Ball eindeutig hinter der Linie war. Egal weiterspielen, heute ist was drin. Aber die Bochumer kamen immer besser ins Spiel und gingen dann durch ein Kopfballtor durch Hashemian nach einer Ecke in Führung. Wer jetzt dachte, die Eintracht würde zusammenbrechen und die Bochumer wären jetzt an der Reihe Stimmung zu machen, der irrte sich gewaltig. Die Mannschaft kämpfte weiter nach vorne, und wurde dabei lautstark aus der Kurve unterstützt. Kurz vor der Pause die nächste Fehlentscheidung: Skela will den Ball steil raus auf Cha spielen, der durch gewesen wäre, doch Oliseh riss seinen Arm nach oben und blockte den Ball ab. Doch was machte Schiedsrichter Weiner, er ließ weiterlaufen. Unglaublich! Also ging es mit einem 1-0 Rückstand in die Pause. Als die Mannschaften wieder auf den Platz kamen, fing der Block an ein Lied zu singen (Eintracht Frankfurt eheee, Eintracht Frankfurt ohooo, Eintracht Frankfurt eheee, du schöne SGE!!!), und niemand wusste zu diesem Zeitpunkt, dass es bis zum Schlusspfiff so weitergehen sollte. Jawohl, dieses Lied wurde die komplette zweite Halbzeit durchgesungen. Bei der Chancen der Eintracht, stimmten sogar die gesamten Sitzplatzler mit ein, sodass zeitweise 5000 Kehlen die Eintracht nach vorne peitschten. Dies kam auf dem Platz an, denn unsre Mannschaft spielte weiter mit und hatte auch so ihre Chancen. In der letzten Viertelstunde drückten wir die Bochumer regelrecht an die Wand. Chris, die Pfeiefe, vergab alleine 2 Hundertprozentige und eine 1000prozentige. So wurde es dann leider doch nichts mit etwas zählbaren im Ruhrstadion. Wenn man sich überlegt, dass Bochum in der zweiten Halbzeit eine Konterchance hatte, die bravourös von Nikolov vereitelt wurde, schon ungerecht. Deshalb war ich sehr enttäuscht nach dem Abpfiff und setzte mich erstmal etwas Abseits. Die Mannschaft wurde vom Block frenetisch gefeiert. Man konnte meinen wir hätten hier 3-0 gewonnen. Frankfurt eben!
Als die Mannschaft in den Katakomben verschwunden war, dachte jeder, jetzt gehen die Fans heim, oder nach Düsseldorf, doch Pustekuchen. Es wurde immer weiter gesungen. Das komplette Repertoire wurde zum Besten gegeben und es wurden auch noch der Ausgleich und das Siegtor durch Bindewald bejubelt. Einfach geil. Eine dreiviertel Stunde nach Spielende waren ca. noch 1000 Leute im Block. Allerdings kam die Mannschaft nicht mehr auf den Platz, da sie es angeblich nicht gehört haben. Kann eigentlich nicht sein, da das Stadion fast auseinanderfiel so laut war es. Irgendwann gingen wir dann halt auch Richtung Parkhaus. Dort angekommen mussten wir leider feststellen, dass sich im gesamten Parkhaus immer noch alles staute. So fuhren wir kurzerhand die Auffahrt runter anstatt uns in den Stau zu stellen. Die anderen Autofahrer glotzten nicht schlecht. Allerdings blieb Steeb seitlich an einem sehr hohen Bordstein hängen und haute somit eine riesige Macke in den Bus. Egal. Merken die eh net. Auf der Fahrt nach Düsseldorf machte sich der Durst nach Alkohol bemerkbar, denn es wurde nur noch Schwachsinn gelabert, oder gesungen („Ich bremse nur wenns vor mir leuchtet, denn dann bremsen die anderen auch“). Um kurz nach Sieben kamen wir am Hotel an und bezogen unsere Zimmer. Als Steebo und ich in unser Zimmer gingen, standen dort Taschen und das Bett war benutzt. Als ich der Rezeptionsdame dieses zu Erklären versuchte, wollte sie mir erst nicht glauben, gab mir dann aber ein neues Zimmer. Nachdem wir uns frisch gemacht und uns umgezogen (in einigen Kneipen kommt man mit Fanklamotten nicht rein) hatten, fuhren wir mit der S-Bahn in die Altstadt. Es regnete immer noch in Strömen, was aber den Besuchern der Altstadt anscheinend völlig egal zu sein scheint, denn jede, aber auch jede Kneipe war gestopfte voll. Dazu saßen noch hunderte von Leuten vor den Kneipen unter Vordächern oder Zeltdächern mit Heizstrahlern. Wir stärkten uns erst mal mit einem Schweinebrötchen und gingen dann in eine Kneipe namens hab ich vergessen. Dort tranken wir die ersten vier Alt. Allerdings war das Publikum nicht ganz unser Umfeld, denn irgendwie waren alle irgendwie Schwul oder Lesbisch. Wir ließen uns dann vom Türsteher erklären, wo es denn eine Metalkneipe gibt. Diese suchten wir aber vergebens. Stattdessen gerieten wir in „die Kiste“ wo wir dann auch versacken sollten. Hier wurde meterweise das Bier vernichtet und danach mit den leeren Metern Luftgitarre gespielt. Die Musik war zum mitsingen super geeignet und der DJ ließ auch gerne mit sich reden. Die Bedienung war super in Ordnung. Sie knallte Steebo eine auf die Backe, als der versehentlich einen Meter Kölsch bestellte. Er kann eigentlich froh sein, dass er nicht gleich erschossen wurde. Wir lernten auch einige Fortunenfans kennen die auch super in Ordnung waren. Um halb zwei gingen wir gut betrunken Richtung S-Bahn, mussten aber auf dem Weg dorthin noch eines dieser wunderbaren Schweinebrötchen essen. An der S-Bahn-Haltestelle angekommen, fragten wir Passanten wann denn die S-Bahn Richtung Südring fahren würde. Als Antwort bekamen wir, dass hier nur S-Bahnen in die andere Richtung fahren würden, und die Haltestelle für unsere Richtung ganz woanders sei. Aber anstatt diese zu suchen, gingen wir an den nahegelegenen Taxistand und fuhren mit einem Großraumtaxi für 8,- Euro (S-Bahn Hinfahrt 7,70 Euro!!!) zurück ans Hotel.
Steffen und Andy gingen gleich ins Bett, wir gingen noch mal an die Hotelbar. Hier bediente uns ein lockerer junger Typ, mit dem man sich auch gut unterhalten konnte. Nach einer Weile ratterte es an der Rezeption. Ich dachte, es wäre ein Fax angekommen, aber der Hotelfuzzi meinte es würde in dem Moment jemand einen Porno schauen und dann kommt eine Quittung hier raus. Er holte die Quittung und siehe da, Zimmer 331; Wenzel! Wir riefen ihn gleich an und er war schon sehr verdutzt, das wir das wussten. Tja wirklich dumm das der Fernseher die Sekunden mitzählt bis die 2 Minuten voll sind. Da bringt auch umschalten nix. ? Er kam nochmal runter und trank noch einen Hausschnaps, der uns vom Hotelangestellten ausgegeben wurde, mit uns. Dann gingen wir schwer gezeichnet ins Bett.
Nachdem wir uns am nächsten Morgen frisch gemacht und uns am Buffet gestärkt hatten, fuhren wir gut verstrahlt nach Hause. Ein Wunder das wir bei den ganzen Sonntagssenioren auf der Gasse noch leben.
Alles in allem ein geiles Wochenende

Gez. Teddy

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