Energie Cottbus – Eintracht Frankfurt
Endstand: 0-3
Zuschauer: 19000 (ausverkauft)
Es war soweit. Das letzte Auswärtsspiel der Saison stand an. Und es ging um die Wurst. Nachdem wir das Heimspiel gegen Duisburg dank Alex Meier (verschoss einen Elfer) verloren hatten, waren wir nur noch einen Punkt vor den Löwen aus München. Wir mussten also unbedingt gewinnen, um auf dem dritten Platz zu bleiben. Was einem natürlich Hoffnung gab, waren die letzten beiden Auswärtsauftritte unserer Eintracht (5:0 in Aue und 3:0 in Erfurt) und das 1860 beim 4. Fürth antreten musste, die sich auch noch Chancen auf den Aufstieg machten.
Wir entschieden uns schon Monate vorher, zu diesem Spiel einen großen Bus einzusetzen. Irgendwann kam mal im Spaß die Idee einen Doppeldecker einzusetzen. Auch wenn wir nie wirklich daran geglaubt hatten, einen Doppeldecker zu einem vernünftigen Preis zu bekommen, erkundigten wir uns nach einem. In unserer Gegend, fanden wir kein Unternehmen, das Doppeldecker hat, und damit Fussballfans transportiert. Also legten wir den Gedanken an einen Doppeldecker schon ad acta und holten uns Angebote für „normale“ Busse. Kurz bevor wir einen 50er festmachten, flatterte ein Angebot von dem Busunternehmen Zauner aus Stuttgart ins Haus, der uns die Fahrt in einem Doppeldecker anbot und das für einen sehr günstigen Preis. Wir hatten ganz vergessen, dass wir über bustreff.de auch nach einem Doppeldecker gesucht hatten. Also machten wir die Fahrt bei dem Unternehmen fest. Nun hieß es die Fahrt unter den uns bekannten Leuten und im Eintrachtforum bekannt zu machen. Denn wir hatten das Problem, dass wir ja nicht wussten, ob es am vorletzten Spieltag noch um was gehen würde. Da aber sehr viele Leute noch nie in Cottbus waren, und eine Busfahrt mit uns ja bekanntlich immer sehr lustig ist, hatten wir bald sehr viele Zusagen. Nachdem es sich abzeichnete, dass die SGE in Cottbus noch um den Aufstieg mitspielen würde, war der Bus schnell voll.
Abfahrt war in Mömlingen um 5.00 Uhr und in Aschaffenburg um 5.30 Uhr. Ich holte Steffen und den Odenwälder Bayernhopper, welche beide erst ein paar Stunden vorher aus München kamen, beim Steffen ab und dann ging es nach Niedernberg um Whity aufzugabeln. In Mömlingen angekommen, wurde erstmal das ganze Bier und die Reisetasche voller Pfläumchen aus dem Kofferraum geholt. Nachdem das Auto abgestellt wurde, warteten wir mit ca. 20 weiteren aufstiegsgeilen auf den Bus. Irgendwann traf dann auch Steebo ein, der dann gleich den Busfahrer anrief, da es mittlerweile 5.15 Uhr war. Kurz darauf traf der Bus ein.
Irgendetwas war aber sehr komisch. Der Busfahrer schaute sehr verdutzt, als er uns sah, ließ uns aber in den Bus. Kurz nach der Abfahrt, kam die Durchsage, das dies kein Raucherbus sei, und jeder sofort seine Zigaretten auszumachen habe. Da wir aber einen Raucherbus gemietet hatten, ging ich gleich runter zum Busfahrer um dies mit ihm zu klären. Er bestand darauf, dass nicht geraucht werde, sonst würde er sofort stehen bleiben und uns rausschmeissen, das wäre ihm scheißegal. Irgendwann kam dann heraus, dass dies nicht das Busunternehmen war, wo wir gemietet hatten, sondern der Herr Zauner gab den Auftrag an ein anderes Unternehmen weiter. Der Hammer an der Sache war aber nicht nur, dass wir nun keinen Raucherbus hatten, sondern dass dem Unternehmen mitgeteilt wurde, wir wären eine kirchliche Vereinigung. Dies hat der Herr Zauner bewusst getan, da er wusste das dieses Unternehmen normalerweise nie Fußballfans fahren würde. Echt klasse. Wir konnten für diese blöde Situation nichs, und das gelinkte Busunternehmen auch nicht. Also einigten wir uns darauf, aus dieser Situation das beste zu machen und wir versprachen uns Mühe zu geben nichts einzusauen oder sonst was zu demolieren, obwohl dies bei uns eigentlich selbstverständlich ist.
So konnte also die Fahrt fortgesetzt werden. In Aschaffenburg am Hauptbahnhof luden wir dann den Rest der Bande ein. Der ganze Bus begann natürlich gleich sich diverse Alkoholika hinter die Binde zu gießen. Die Stimmung stieg von Minute zu Minute merklich an und bald wurde auch sehr viel gesungen. Natürlich durften auch die mittlerweile obligatorischen Pfläumchenkontests nicht fehlen. Nach einer Weile wurde dann auch die erste Raucherpause gemacht, die von allen auch rege genutzt wurde. Diese Pausen langten einigen Nikotinsüchtigen allerdings nicht, denn im weiteren Verlauf der Fahrt, wurde das Klo zum Raucherzimmer umfunktioniert. Zur allgemeinen Belustigung trug auch die Dachluke bei, da sich hier einige Leute ihren Schädel einrannnten, insbesondere ich ?. Nach einigen weiteren Pausen, bei denen diverse Raststätten beehrt wurden, und einer Busmikrohumba kamen wir nach gut 8 Stunden in Cottbus an.
Die Busse wurden direkt hinter den Gästeblock geleitet. 50 unserer Insassen hatten Stehplatzkarten und begaben sich direkt in den Gästeblock und 10 von uns hatten Sitzplatzkarten und gingen Richtung Haupttribüne. Die Einlasskontrolle zur Haupttribüne war sehr lasch und so waren wir sehr flott im Stadion. Da wir in der 2. Reihe saßen hatten wir eine gute Sicht. So langsam stieg die Spannung und zugleich die Stimmung im Stadion. Irgendwann wurde das Spiel dann angepfiffen. Die Cottbuser boten eine schöne Choreo, und in der mit ca. 3500 Frankfurtern gefüllten Gästekurve wurde von Anfang an gesangstechnisch sehr viel Stimmung gemacht.
Die Eintracht nahm sofort das Spiel in die Hand und erspielte sich ein paar Chancen. In der 14. Minute war es dann soweit. Wir waren wieder einen Schritt weiter Richtung erster Liga gegangen. Der Block war am toben, denn Alex Meier hatte zum 1:0 eingenetzt. Nun war keiner mehr zu halten. Vor allem da es in Fürth 1:0 für die Greuther stand. Dies würde einen 2 Punkte Vorsprung für den letzten Spieltag bedeuten und auf Grund unseres sehr guten Torverhältnisses würde uns dann ein Unentschieden gegen Burghausen langen. Bis zur Pause vergaben die Adlerträger noch ein, zwei Chancen um auf 2:0 zu erhöhen. In Fürth stand es mittlerweile 1:1 was schon zu 99% den sicheren Aufstieg bedeuten würde.
In der zweiten Halbzeit kam Cottbus besser ins Spiel und hatte auch einige Chancen. Aus Fürth wurde die Führung der Löwen bekannt gegeben, was die Entscheidung auf den letzten Spieltag verlegen würde. In der 63. und 65. Minute konnte die Eintracht dann durch einen Doppelschlag mit 3:0 in Führung gehen und somit die Entscheidung herbeiführen. Man glaubt es kaum, aber beide Tore schoss wieder Alex Meier. Naja, auch er muss mal nen guten Tag haben. Nun schwappten die „Nie mehr 2. Liga“ Gesänge durchs Stadion und alles war am feiern. Passend hierzu fiel in Fürth der Ausgleich, was einen tosenden Jubel der Eintrachtanhänger zur Folge hatte. Nur eine Minute später allerdings zeigte die Anzeigetafel die erneute Führung der 60er an. So blieben die Spielstände in beiden Stadien bis zum Schluss. Der Sieg der 60er schmälerte aber nicht die Stimmung in Cottbus. Denn hier galt es den 3. Auswärtssieg in Folge zu feiern. Wir hatten es im letzten Saisonspiel also selber in der Hand, den Aufstieg perfekt zu machen.
Nachdem ich Stefan Lexa noch viel Glück fürs letzte Spiel wünschte, gingen wir aus dem Stadion Richtung Bus. Lobenswert zu erwähnen, wären die Cottbusfans, die uns entgegenkamen, und uns freundlich zum Sieg beglückwünschten und uns selbiges für den Aufstieg wünschten. Auch die Polizisten an den Bussen waren keinesfalls aggressiv oder gewalttätig, sondern nett und freundlich. So geht es doch auch und sollte immer so sein.
Ohne personelle Verluste traten wir dann die Heimreise an. Anfangs wurde noch gefeiert, ehe nach und nach die meisten in ihren Sitzen versanken und einschliefen. Nach einer Weile steuerten wir einen Mc Donalds, der allerdings mehr als überfüllt war, da schon zwei Fanbusse die gleiche Idee hatten. So kam auch die anliegende Tankstelle zu einem guten Umsatz.
Der Rest der Rückfahrt verlief eigentlich ereignislos. Die einen feierten und tranken, die anderen schliefen. Um 02.00 Uhr kamen wir wieder in Aschaffenburg an.
Eine sehr schöne Auswärtsfahrt. Dumm war nur die Aktion des Busunternehmens. Also bucht nie bei Zauner in Stuttgart. So den nächsten Auswärtsbericht schreibe ich hoffentlich von einem Trip in ein 1. Liga Stadion.
Gez. Teddy