1. FC Köln – Eintracht Frankfurt
Endstand: 2 – 0
Zuschauer: 40000 ( 4-5000 Hessen)
Das erste Auswärtsspiel der Saison mit meiner Beteiligung stand an. Ausgerechnet am Kerbmontag. Aber was soll man machen. Außerdem ist Köln ja immer eine Reise wert, obwohl wir sportlich meistens dort den kürzeren gezogen haben. Allerdings war mir nach dem Kerbwochenende sowieso nicht mehr nach Alkohol, so dass mir diese Fahrt gerade recht kam.
Um 15.30 Uhr setzte sich der Troß bestehend aus dem Kneipenbus, welcher folgende Chaoten beherbergte: Freak, White, Jaimi, den Jenses Simon, Wilz und Roth, sowie den beiden Geschäftsführern der Calimero Tours GmbH Steebo und meiner Wenigkeit; und einem Auto, gesteuert von Pit, dem sich noch Aulbach, Georgi und ein Höchster, dessen Namen mir entfallen ist, bzw. ich noch nie gehört hab, in Bewegung.
Ich wollte eigentlich darauf achten, dass Pit immer hinter mir ist, was mir anfangs auch ganz gut gelang. Doch als mich das grüne Auto, dass ich die ganze Zeit im Spiegel hatte und ich für Pits Auto hielt, überholte, war uns klar, dass wir das Quartett verloren hatten. Gleichzeitig kam der Herr der Katzenhools auf die Idee, nach dem Spiel nach Düsseldorf zu fahren, um dort noch ein wenig zu feiern. Nach kurzer Rücksprache mit dem Businhalt, stellte sich heraus, das jeder im Bus entweder frei hatte, Spätschicht hatte oder es ihm egal war wann er heimkommt. Also war die Sache beschlossen. Vier Leute quartierten sich auch gleich bei mir zum Schlafen ein. Kurz darauf hielten wir an einer Raststätte, wo jeder erstmal daheim anrief, um zu berichten, dass man später heimkomme, oder gar nicht. Jens Simon sagte sogar einen Zahnarzttermin ab, den er am nächsten Morgen hatte. So was spontanes hab ich selten erlebt. Es konnte nur ein geiler Abend werden. Als wir auch noch just in diesem Moment über das Flüsschen „Sieg“ fuhren, war allen klar, in Düsseldorf werden sogar drei Punkte betrunken. Steebo rief dann erstmal Pit an, um zu erfahren, wo das verlorene Auto denn rumfuhr. Pit erzählte ihm, dass er gerade an der BayArena vorbeigefahren sei. Also total verkehrt. Steeb schaute sich den neuen Fahrweg erstmal auf der Karte an, und erzählte Pit dann, wie er denn jetzt zu fahren habe. Da wir dann auf der A4 ca. 45 Minuten im Stau standen, kamen wir ca. zeitgleich in Köln an. Wir fuhren wieder in das Parkhaus, in dem wir schon des öfteren geparkt hatten.
Dann gings ans Stadion um erstmal total verfettete und überteuerte Würste und Pommes zu essen. Im Block angekommen, gab es wieder das in Köln übliche Ordnergezetere: Jeder musste in die Hälfte des Blocks und das auch bis oben hin. Also wurde alles gestopft ohne Ende. Platz, um unser Banner aufzuhängen, gab es auch nicht. Zwar war die Bande zwischen Ober- und Unterrang nicht mit Werbung bedeckt, trotzdem durfte man aus unerklärlichen Gründen keine Banner aufhängen. Bis zum Anpfiff war das Stadion und auch der Gästeblock für ein Zweitligamontagsspiel ansehnlich gefüllt. Zum Intro gab es auf beiden Seiten nicht viel zu sehen. Auf Kölner Seite eher enttäuschend. Wir durften ja sowieso nichts mit hinein nehmen. Die Stimmung im Gästeblock war von Anfang an sehr gut. Sogar die Leute auf den Sitzplätzen waren fast die ganze Zeit am Stehen und Supporten.
Das Spiel war die ersten 30 Minuten von beiden Seiten sehr schlecht. Doch plötzlich stand es 1:0 für die Geißböcke. Bis zur Pause passierte nicht mehr viel. In der zweiten Halbzeit war die Eintracht von Anfang am Drücker und erspielte sich Chancen um Chancen. Doch durch keine der, teilweise riesigen, Chancen wollte ein Tor fallen. Trotz des Rückstands und der schlechten Chancenverwertung und der schlechten Leistung des Referees (er ließ so ziemlich jedes Foul der Kölner laufen, andersrum war er sehr pingelig) war die Stimmung im Gästesektor am kochen, was man von den führenden Kölnern, von denen rein gar nichts kam, nicht sagen konnte. Während der zweiten Halbzeit war ein, mit orangenem Pulli bekleideter Typ im Nebenblock des Gästeblocks die ganze Zeit am pöbeln. Als irgendwann der Gästeblock kurz vorm Ausrasten war, wurde der orangene Typ von den Ordnern entfernt. Das ich diese Tatsache erwähne klingt nicht sehr interessant. Wird sie aber noch! Versprochen!
Kurz vor Schluss fiel durch einen Konter dann das 2:0 für die Kölner, was nun auch etwas Stimmung ins Stadion brachte. Kurzzeitig erkannte man, zu was dieses Stadion stimmungstechnisch fähig ist. Nach dem Schlusspfiff trotteten wir etwas enttäuscht zum Bus. Die ersten Leute hatten schon keine Lust mehr nach Düsseldorf zu fahren, da wir ja verloren hatten. Da dies aber ausgemacht war, legten wir fest, trotzdem zu fahren. Am Parkhaus angekommen, erhob sich ein Bild des Grauens vor uns: Es ging nichts voran! Kein Auto fuhr aus dem Parkhaus heraus, da die Straße, auf die man auffuhr, total verstopft war. Außerdem rumpelte es an allen Ecken. Überall sah und hörte man Polizei. Das konnte noch lange dauern. Nach ca. einer Stunde Wartezeit, in der man sich keinen Zentimeter bewegte, entschieden wir uns dann doch nicht nach Düsseldorf zu fahren, da dies zeitlich keinen Sinn mehr hatte. Es war mittlerweile 23.30 Uhr, bis wir in Düsseldorf wären, mindestens 0.30 Uhr. Lieber sicher nach Hause. Da wir auf dem obersten Stock des Parkhauses standen, konnten wir ganz gut beobachten, was unten an der S-Bahn Haltestelle und an der Straße abging. Plötzlich lief der Typ mit dem orangenem Pulli (You remember?) unten vorbei. Aulbach konnte es natürlich nicht lassen, und fing sofort an ihn anzupöbeln. Da er ja nur in Begleitung einer Person war, hatten wir auch keine Angst, dass er irgendwie gewalttätig auf Aulbachs Gelaber reagieren würde. Plötzlich zeigte er auf Aulbach und danach schlug er seine Hand auf seine Faust und begann loszurennen. Jetzt erst sahen wir, dass an der Ecke des Parkhauses ein Mob von ca. 30 Kölner Hools standen, die anscheinend zu dem Orange-Typ gehörten. Also ab in den Bus und ins Auto und in die Schlange gestellt. Pit, der das Auto fuhr, steuerte dieses die Auffahrten hinab, so dass er ziemlich schnell unten war. Ich konnte dies mit dem Bus natürlich nicht, und blieb in der Schlange stehen. Nach wenigen Minuten lief der Typ die Treppe herauf und sah den Bus, worauf er sofort seine Leute herbeirief. Plötzlich standen ca. 25 übelste Stiernacken um unseren Bus herum, und beäugten dessen Inhalt. Sie sahen nicht aus, als ob man mit ihnen verhandeln könnte. Zu diesem Zeitpunkt hätte man im Bus die berühmte Stecknadel fallen gehört und jede Unterhose bekam einen braunen Streifen geschenkt. Allerdings war unser Glück, das sich der Typ anscheinend nur das Gesicht von Aulbach gemerkt hatte, und da dieser nicht im Bus war, ließen sie von uns ab und suchten weiter. Steeb rief dann sofort bei den anderen an, um zu erfahren, wo sie denn gerade waren. Zu ihrem Glück waren sie schon nicht mehr im Parkhaus. Als wir es dann auch endlich geschafft hatten, auf die Autobahn zu kommen, mittlerweile war es 0.00 Uhr, war jedem eine große Erleichterung anzumerken.
Wir hielten dann noch an unserem obligatorischen Rasthof auf der A3 um uns beim Burger King noch zu stärken. Dann gings auf schnellstem Weg zurück nach Kleinostheim, das wir um 02.15 Uhr erreichten. Die anderen Chaoten im Auto wählten auch auf der Rückfahrt eine eher ungewöhnliche Route, nämlich über Koblenz. Fahrkünstler eben. Alles in allem eine gelungene Auswärtstour, die aber in einigen Punkte hätte besser laufen können.
Gez. Teddy