LR Ahlen – Eintracht Frankfurt
Endstand: 3-2
Zuschauer: 8000 (4000 Adler)
Nach mehreren gescheiterten Versuchen sollte es nun endlich mal wieder mit einem Besuch der Düsseldorfer Altstadt klappen. Da wir einen Tag vor dem Ahlen-Spiel dorthin fahren wollten, bestand auch nicht die Gefahr irgendwo polizeilich festgehalten zu werden. Da wir den Samstag aber fussballtechnisch auch nutzen wollten, entschieden wir uns – da Düsseldorf leider ein Auswärtsspiel hatte –für die Regionalligapartie zwischen Wuppertal und Münster.
So ging es im Mietbus um 9.00 Uhr los. Die Trümmertruppe bestand aus: Freak 1(White), Babilonier, Bulle, Koala, Baby-Stenke, Psycho-Sven, dem Chaot und mir. In Düsseldorf sollte noch Big-Brother-Harry dazustoßen. Normalerweise könnte ich das schreiben jetzt beenden, denn wer gelesen hat, wer dabei war, kann sich denken, wie der Verlauf des WE´s aussah. Aber wir wollen mal nicht so sein und einige Details niederschreiben.
Nachdem wir in Ransbach gespeist hatten ging es weiter Richtung Wuppertal. Ca. 1 Stunde später, fuhr die Schwebebahn über unsere Köpfe hinweg und wir wussten das wir Richtig waren. Das Stadion fanden wir auch ohne Probleme. Nachdem wir einen Parkplatz gefunden hatten, widmeten wir uns einem F-Jugend Turnier, das auf dem Hartplatz gleich nebenan stattfand. Nach kurzer Zeit fuhr ein Bus vor, aus dem nur böse Buben aus Münster stiegen. Entweder hatten sie keine Lust, oder sie hielten uns ebenfalls für Preußen-Fans, jedenfalls ließen sie uns in Ruhe. Irgendwann machten wir uns dann auf den Weg zum Stadion. Ein sehr altes und heruntergekommenes (bis auf die etwas neuere Haupttribüne) Stadion, aber es hat irgendwie etwas besonderes. Ist halt kein Kommerztempel ohne Charme und Tradition.
Wir waren eine gute Stunde vor Anpfiff im Stadion. Die Zeit verbrachten wir mit „Leute beobachten“. Allerdings füllte sich das Stadion bis zum Anpfiff nicht wirklich vielversprechend. Etwa 4000-5000 Zuschauer wollten sich den Mittelfeldkrimi der Regionalliga Nord antun. Stimmungsmäßig blieben beide Fangruppen auch weit hinter unseren Erwartungen zurück. So saßen wir genervt im Block und entschlossen schon früh, in der Halbzeit wieder das Weite zu suchen. Natürlich fielen bis dahin auch keine Tore und das Spiel selber gehörte auch eher zur Kategorie „Not gegen Elend“. Einzig lustiges in unserem Block war ein Typ der die ganze Zeit am motzen und kreischen war. Sein häufigster Satz dabei (ca. 100 mal allein in einer Halbzeit) war: „Verpissss diiiissscccchhhhh!
Zurück am Bus ging es schnurstracks Richtung Düsseldorf. Big-Brother-Harry war schon informiert, dass wir früher in D eintreffen werden. Ca. 15.45 Uhr kamen wir am Hotel an, das wir ohne größere Probleme fanden (in Düsseldorf gibt es eine Eintrachtstraße). Nach dem Einchecken warteten wir (jeder auf seinem Zimmer) auf unseren Kölner. Um die Zeit etwas zu verkürzen wurde kurzerhand in jedem Zimmer die Minibar geschröpft.
Da der weitere Verlauf der nächsten 16 Stunden diesen Bericht sprengen würde, zähle ich die Stichpunkte der lustigsten und wichtigsten Ereignisse chronologisch auf: – Steebo wurde von Baby-Stenke gut verarscht („Rezeption“)
– mit Straßenbahn in die Altstadt
– im Papillon erstes Bier getrunken, hier zum ersten mal von heiratswilligen Frauen angemacht worden
– Bedienung der Nachbarkneipe war bei unserem Anblick so entzückt, dass sie mehrmals ihr Tablett durch die Gegend schmiss
– Rhein begutachtet
– Mit Schweinebrötchen gestärkt
– In Peters Pinte Sportschau geschaut und die ersten Meter Alt platt gemacht. Pils ging nicht, da es anders berechnet wird.
– Im ? war White der Alleinunterhalter, da er sich Elisabeth angelte, die nicht nur einen Bierschaum-Bart hatte ?
– Danach gings in den Hühnerstall, wo unser Stripper Chaot den Hühnern mal zeigte wie man zu „You my made“ tanzt
– Einige Bier später wurde das Papidoux beehrt, welches wir schon das letzte mal vergebens gesucht hatten. Hier gab es Heavy Metal, Tischkickerduelle und einen Kegelclub, der es nur noch nie geschafft hatte zu kegeln.
– Zum krönenden Abschluss gings wieder in die altbekannte Kiste wo wir uns bei Bier und Schnaps den Rest gaben. Hier boten der Bulle und Big-Brother-Harry ihre Talente im Singen und Tanzen dar.
– Auf dem Weg zum Taxi noch schnell ein, zwei Schweinebrötchen gemampft, hierbei wieder von Junggesellinenabschiedsweibern belästigt, bei denen sich Steebo erstmal einen Kuss von der Braut kaufte.
– Der restliche Weg zum Taxistand wurde mit Maskotchen ärgern und Leute im Einkaufswagen rumschieben verschönert
– Von einem Ghanaer ans Hotel gebracht worden
– Absacker auf Hotelterasse
– Mit Schluckauf ins Bett
– Noch eine Weile den Vorraum-Sender geschaut
Steebo hatte wohl nachts einen mächtigen Brand, da er die komplette Minibar leergesoffen hatte. Ich wachte so gegen 8 Uhr auf, und hatte auch riesigen Durst, aber es war natürlich nichts mehr trinkbares vorhanden. Also machte ich mich unter die Dusche um mir danach beim Kiosk gegenüber zwei Flaschen Wasser zu kaufen. Nachdem ich meinen Durst gelöscht hatte, begab ich mich ins Zimmer von Bonny und Clyde (Uwe + White) ?. Dort wurde dann etwas über die vorherige Nacht „gefachsimpelt“, vor allem über Elisabeth und über „Uwe´s Mundraub“. Irgendwann kam dann der Koala angeschlappt und wir begaben uns in den Frühstücksraum, wo wir dann – wie jedesmal – literweise Multivitaminsaft in uns hinein kippten.
Nachdem wir uns alle gestärkt hatten und unsere Minibarrechnungen bezahlt hatten ging es dann um 11.00 Uhr auf in Richtung Ahlen. Dies erreichten wir dann gegen 12.45 Uhr und parkten wieder am gewohnten Platz an der Kläranlage.
Mit Sack und Pack (oder besser: Banner und Fahnen) ging es dann zum „Stadion“. Da die komplette Hintertortribüne diesmal als Gästeblock zur Verfügung stand, war es kein Problem noch eine Karte für Harry zu besorgen. So standen wir bei strahlendem Sonnenschein schon weit vor Anpfiff im Block. Unser Banner hängten wir an die Werbebande über dem Block, da am Zaun nichts festgemacht werden durfte. Bis zum Anpfiff füllte sich das Stadion mit gut 8000 Zuschauern, wovon mindestens die Hälfte der Eintracht die Daumen drückten. Schon eine beachtliche Zahl bei diesem Gegner. Es hofften natürlich alle, das bei einem Abstiegskandidaten der dritte Auswärtserfolg der Saison eingefahren werden würde. Allerdings haben wir schon des öfteren bei vermeintlich schwachen Gegnern Federn gelassen (z.B. Karlsruhe, Dresden, Unterhaching…..)
Wie jedes Mal in Ahlen war wieder ein enormer Wind, so dass sich das Schwenken der Fahne als äußerst schwierig darstellte. Die ersten 10 Minuten war die Stimmung im Gästesektor sehr gut, bis die Polizei ihren Einsatz hatte:
Genau in der Ecke des Blocks saß der „Trommler“ von den Klippenadlern auf dem Zaun und schwenkte seinen Adler. Ordner baten ihn runterzugehen, was er aber nicht tat, da er auch niemanden sonderlich störte. Irgendwann holten die Ordner die Polizei, die ohne großes Verhandeln den Schwenker gewaltsam vom Zaun rissen. Als darauf hin einige Fans mit der Polizei reden wollten, was dies denn solle, bekam einer sofort eine Ladung Pfefferspray ins Gesicht gesprüht. Dies konnte man sich natürlich nicht gefallen lassen und so kam es zu einigen Tumulten im Block zwischen der Polizei und Fans. Irgendwann entfernte sich die Polizei wieder aus dem Block und es schien sich alles wieder zu beruhigen. Doch nun fingen die Grünen an, wahllos Leute festzunehmen, und dies nicht gerade zimperlich. Teilweise Leute, die nur gegen den Zaun pinkelten, da zwei Pissbecken und eine Schüssel für 4000 Frankfurter halt mal nicht reichen. Jetzt kam es zu einigen Hauereien auf dem Platz hinter der Tribüne. Es wurden Steine geschmissen usw… Das ganze zog sich bis weit in die 2. Halbzeit hin, und da die Eintracht mal wieder ein klägliches Auswärtsspiel abgab und zwischenzeitlich 3:1 hintenlag, konnte man sich dem Geschehen außerhalb des Spielfeldes widmen. Es ist schon ein Witz mit welch aggressiver Taktik die Polizei vor der WM die Stadien säubern will. Stimmungsmäßig war natürlich auch nichts mehr geboten, da sich die Vorsänger nach dem Polizeiangriff auch vom Zaun begaben.
Kurz vor Spielschluss bekam die Eintracht dann noch einen Elfmeter. Ja wir bekamen einen Elfer, den ersten der Saison. Doch wer trat an? Alex Meier! Oh nein, das kann ja nichts werden, schoß einem durch den Kopf. Aber allen Vorurteilen zum Trotz verwandelte unser „Zidane vom Main“ und es stand „nur“ noch 3:2 für Ahlen. Jetzt wurde die Mannschaft noch mal nach vorne gepeitscht, aber es half nichts, es blieb bei der – verdienten – Niederlage.
Wir dachten eigentlich, dass die Polizei den Block nun sperren würde und die „Randalierer“ nun nacheinander aus dem Verkehr ziehen würde. Dem war aber glücklicherweise nicht so und so konnten wir ohne Probleme zum Bus laufen.
Nun hieß es noch gut 400 km Heimfahrt hinter sich zu bringen. Nachdem wir Harry in Düsseldorf am Hotel rausgeschmissen hatten ging es danach wieder nach Ransbach zum Bürger-Krieg. Hier wurden wieder wie immer einige King-Wing-Bäume gepflanzt, aber irgendwie gießt die keiner, wenn wir nicht da sind. Ab diesem Zeitpunkt fuhr Steeb den letzten Teil der Strecke, und ich konnte mich dem Filmen der Insassen widmen. Es wurde noch viel gelacht, bis wir dann endlich über Umweg Seligenstadt um 22.00 Uhr in Kleinostheim eintrafen.
Bis auf den Spielausgang in Ahlen und meinem leeren Geldbeutel ein sehr geiles Wochenende!
Gez. Teddy