21. Spieltag: Dynamo Dresden – Eintracht Frankfurt

Freitag, 11.02.05

Dynamo Dresden – Eintracht Frankfurt

Endstand: 2-1

Zuschauer: 15500


 

Die Aufholjagd sollte weitergehen. Nach dem blamablen 0:3 in Karlsruhe folgte ein 1:0 über den Tabellenersten Köln, was die Hoffnungen wieder steigen ließ.
Nun ging es zur Dynamo nach Dresden. Wochen vor dem Spiel wurden schon viele Schaudergeschichten über die ach so gefährliche Dresdner Fan- und Hoolszene geschrieben. Dies hielt uns jedoch nicht davon ab einen großen Bus zu organisieren. Schnell fiel die Entscheidung wieder auf das Unternehmen Berninger aus Erlenbach, die damit die Ehre hatten uns nach Dresden zu kutschieren.
Da Dresden ein sehr unbekanntes Pflaster ist, hatten wir auch kaum Probleme den Bus zu füllen. Bedingt durch eine Grippewelle, bekamen wir kurzfristig noch ein paar Absagen, so dass wir bei Fahrtbeginn „nur“ 42 Leute waren. So waren wenigstens noch ein paar Plätze frei.
Die Rückbank war mit Steebo, mir und den mittlerweile obligatorischen Pfläumchenkisten gefüllt. Diesmal hatten wir 20 Stück dabei, die wir durch einige Kontests vernichten wollten. Da mit dem Chaot (Grippegeschwächt ausgefallen) unser Busansager ausfiel, und wir dafür zu feige waren, erstellten wir vorher einen Info-Flyer, der an jedem Platz ausgelegt wurde.
Es ging auch gleich los mit den Kontests! Eine Kiste nach der anderen wurde geleert. Dadurch stieg auch die Stimmung im Bus und es wurde mehr und mehr gesungen.
Nach einer Weile machten wir unsere erste Pause an einem Rastplatz irgendwo in der ostdeutschen Pampa. Dies sind bekanntlich die lustigsten Momente einer Busfahrt, allerdings passierte diesmal, bis auf einen Notruf der Putzfrau, eine Rauchbombe in ner Telefonzelle, einen Überfall auf ne Kaffeefahrt, einen Angriff auf ein Dynamopärchen in ihrem Auto (Vei schlug mal kräftig aufs Dach), und einer Probefahrt mit dem „alten Schweden“ „nicht viel“.
Und so ging es dann auch Bier- und Pfläumchentrinkend weiter Richtung Dresden. Von unserem Fanbeauftragen Rudi Köhler bekamen wir im Voraus die Information, dass wir von einer Streife auf der Autobahn abgefangen werden, und zum Stadion geleitet werden. Allerdings war von der grünen Staatsmacht nichts zu sehen, so dass wir auf eigene Faust in die Innenstadt fuhren. Irgendwann kamen wir dann am Rudolf-Harbig an. Wir hielten genau hinter dem Gästeblock. Sofort kam die Polizei auf uns zu, um uns mitzuteilen, dass der Bus an den Hauptbahnhof fahren muss, da nach dem Spiel der gesamte Gästeanhang dorthin geführt werde.
Natürlich hatten die Eingänge noch nicht geöffnet, da wir ca. 2,5 Stunden vor Spielbeginn vor Ort waren. Allerdings wäre es auch etwas leichtsinnig gewesen, noch irgendwo in eine Kneipe zu gehen, da man ja nie weiß, was einen dort erwartet, außerdem hätten uns die Grünen wahrscheinlich auch nicht gelassen.
So vertrieben wir uns die Zeit mit einigen Kontests und ein paar Bierchen, bis wir endlich ins Stadion gelassen wurden. Obwohl man diese Ruine kaum noch als Stadion bezeichnen kann. Der Gästeblock zieht sich fast waagrecht nach hinten, so dass die Sicht und die Akustik beschissen sind. Irgendwann kam dann wieder ein wenig Leben ins Geschehen, da der Sonderzug-Mob ans Stadion verfrachtet wurde. Die in großer Anzahl aufgebotene Polizei hatte bis hier hin alles unter Kontrolle.
Mittlerweile hatte ich mich beim Ordner vorbeigemogelt und befand mich nun im Sitzplatzbereich. Wilz und Steebo folgten mir. Zum Intro gab es von Eintrachtseite eigentlich nichts, obwohl alles erlaubt war. Hatten halt viele ihre Fahnen und DH´s daheim gelassen, zum einen weil es umständlich ist, im Zug immer auf sein Zeug aufpassen zu müssen, zum anderen, weil die Dresdner den Fahnen und Schalklau als ihr großes Hobby erkoren haben. Auf Dresdner Seite war einiges geboten. Zum Anpfiff war der gesamte Fanblock leer, einzig ein Spruchband hing am Zaun, worauf stand: „Stadionverbot für die wirklichen Verbrecher von Dynamo, dann standen 3 Namen, an die ich mich aber nicht mehr erinnern kann“. Nach ca. 3 Minuten Spielzeit flog ein Bombenschlag in den Block, worauf alle auf die Ränge stürmten und sofort lossupporteten. Dieses wurde durch etwas Rauch und einigen Leuchtkugeln untermalt. Kam richtig geil rüber. Mitte der ersten Hälfte wurde ein weiteres Spruchband entrollt, worauf zu lesen war: „Den Wessiultras und ihren Freunden auf´s Maul“. Das ganze war gefertigt aus geklauten Schals anderer Vereine. In dieser Aktion sieht man, wie dumm diese Dresdner eigentlich sind. 1. sehen sie immer noch den Unterschied zwischen West und Ost, 2. können sie keinen klaren Satz verfassen und 3. ist dieses Schalgeklaue eine ziemlich lächerliche Aktion, vor allem wenn man bedenkt, wem diese Schals geklaut wurden. Bestimmt keinen gleichgesinnten Hools, sondern mit Sicherheit irgendwelchen Kutten, oder sogar Jugendlichen und Kindern.
Das Spiel war eines Grottenkicks nicht würdig. Es pletscherte so vor sich hin, bis die Dresdner plötzlich mit 1-0 in Führung gingen. Ab diesem Zeitpunkt war mehr Pepp im Spiel, doch Du Ri Cha versagten gleich zweimal frei vor dem Tor die Nerven. So ging es mit einem 1-0 Rückstand in die Pause. Achja. Schlechtester Mann auf dem Platz war wieder einmal Alex Meier. Ja genau, er durfte wieder spielen. Ich kann sowas einfach nicht verstehen, wie man als Trainer so blind sein kann. Die einzige Erklärung, die mir hierbei bleibt, ist, das der Alex dem Friedhelm regelmäßig in den Arsch fzensiert. In der zweiten Hälfte wurde es auch nicht besser, bis uns Friedhelm endlich erlöste und den Meeeeeeiiiiiiieeeeeeeeerrrrrrrrr vom Platz nahm um Weißenberger eine Chance zu geben. Nun wurde es spielerisch um einiges besser. Allerdings machten die Dresdner in unserer stärksten Phase durch einen Freistoß das 2-0. Was eigentlich schon die Entscheidung bedeutete. Doch nur 45 Sekunden danach bekam die Eintracht einen Eckball, der von M. Weißenberger getreten wurde und prompt zum Anschlusstreffer durch Alex Schur führte. Ja wir haben Spieler, die Eckbälle und Freitstöße treten können, aber es muss ja immer der scheiß Meier spielen. Jetzt wurde es nochmal spannend und hektisch sowohl auf dem Platz als auch auf den Rängen. Die Dresdner begannen nämlich nun zu zündeln was das Zeug hielt. Eine Leuchtrakete flog knapp an einem Eintrachtspieler vorbei, was natürlich den halben Gästeanhang dazu veranlasste auf den Zaun zu steigen.
Aber alles Anrennen half nichts, es blieb beim blamablen 2:1 für Dresden, was das Ziel Aufstieg wieder in weite Ferne rücken ließ. Nach Abpfiff versammelte sich alles hinter dem Block, um von der Polizei an den Bahnhof gebracht zu werden. Wir standen noch eine Weile im Block, als wir plötzlich von einem HR3 Reporter angesprochen wurden, der ein paar Fragen von uns beantwortet haben wollte. Allerdings war die einzige Antwort, die Wilz ins Mikro brüllte: „www.laendershirts.de“ Steebo wurde noch gefragt, warum wir denn das Spiel verloren hätten, worauf er meinte, dass der Herr Funkel noch immer nicht gemerkt hätte, was für ein inkompetenter Fussballer der Herr Meier sei.
Irgendwann setzte sich dann der Mob in Bewegung. Eingeschlossen von allen Seiten durch eine Doppelreihe Polizisten und vorne und hinten Wasserwerfer und Videowagen, dazu ein Hubschrauber, der alles ausleuchtete, konnte einem eigentlich nichts passieren. Allerdings standen hinter jeder Absperrung diese Dresdner Bekloppten, die nur damit beschäftigt waren uns zu bepöbeln und Gegenstände auf uns zu werfen. Hierbei fiel auf, dass bei diesen Leuten jede Altersschicht vertreten war. Vom 15jährigen bis zum 70jährigen. Desweiteren wurden wir von den Balkonen der Hochhäuser an denen wir vorbeiliefen mit Gegenständen beworfen. Ein absolut krankes Volk!!!
Irgendwann kamen wir dann am Bahnhof an. Nach einigem Suchen entdeckten wir auch unseren Bus, der eine Straße weiter stand. Wir sagten den Polizisten, dass wir zu dem Bus gehören würden und wurden durchgelassen. Allerdings fiel schon von weiterer Entfernung auf, dass unser Bus nur von einem Verkehrspolizisten „bewacht“ wurde. Und so kam es dann auch, dass wir von heranstürmenden Dresdnern angegriffen wurden. Bedingt durch den zahlenmäßig sehr großen Unterschied der beiden Gruppen, konnten wir nur, so gut es ging, unser Zeugs und den Bus verteidigen. Aber ein paar gelbe Penner haben auch was abbekommen. Das ganze Spektakel dauerte ca. 3 Minuten, bis sich die Förster mal an unseren Bus bequemten um den Pöbel zu verscheuchen.
Unverständlich, das bei so einem großen Polizeieinsatz nich 10 Leute abgestellt werden können, die sich um unseren Bus stellen. Naja, wir leben noch alle. Und der Bus hat auch nur eine kleine Macke. Jetzt wollten uns die Ordnungshüter aber anscheinend schnell aus der Stadt haben, denn ab jetzt wurden wir von zwei Streifenwagen begleitet, die mit Blaulicht und Sirene unseren Bus zur Autobahn begleiteten. Hierbei wurde keine rote Ampel oder sonstige Verkehrsregel beachtet. Schon ein geiles Gefühl. Kommt man sich irgndwie wichtig vor dabei.
Irgendwann kehrte dann auch wieder etwas Ruhe im Bus ein, und die ersten Leute begannen zu schlafen. Wir hielten noch zweimal auf dem Rückweg und kamen um ca. 4.45 Uhr in Aschaffenburg an. Auf dem Weg von A´burg nach Erlenbach wurde der Bus so weit es ging aufgeräumt. Man will ja schließlich nochmal mit dem Unternehmen fahren. Hoffentlich beruht dies auf Gegenseitigkeit. Alles in allem ein gelungener Auswärtstrip, abgesehen von dem Ergebniss und dem Angriff auf unseren Bus.

Gez. Teddy

 

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