Liga Dänemark: FC Kopenhagen -FC Midtjylland

Sonntag 18.09.2005
FC Kopenhagen – FC Midtjylland

Endstand: 3 – 1

Zuschauer: ca. 25000


 

… Fortsetzung von Bericht Hamburg 2005


Um ca. 9.30 Uhr erreichten wir die Fähre, die uns nach Dänemark bringen sollte. Wir hatten vorher im Internet nachgeschaut, was die Fähre für einen 9er Bus kostete. Dachten natürlich, dass es für einen PKW mit 3 Insassen um einiges günstiger werden würde. Dies war allerdings nicht der Fall wir bezahlten genauso 53 Euro für die einfache Überfahrt wie wir mit dem Bus bezahlt hätten. Schon ne Frechheit. Auf dem Schiff besorgten wir uns erstmal dänische Kronen. Zugegebenermaßen ist uns dies erst kurz vorher eingefallen, dass die Dänen ja keinen Euro haben. Egal war ja noch rechtzeitig.
Nach der einstündigen Schifffahrt ging es noch knapp 200 km nach Kopenhagen. Auf der Autobahn überholten wir den Mannschaftsbus des FC Midtjylland. Um 12.30 Uhr erreichten wir die Hauptstadt des Königreichs. Wir fuhren eine Weile umher, ehe wir einen Parkplatz in einer Seitengasse fanden. Da wir bei bestem Wetter losgefahren waren, hatte ich eine kurze Hose an, welche bei den Temperaturen, die in Kopenhagen herrschten (diesiges Wetter, ca. 11 Grad) aber nun um einiges zu frisch war. Ich hatte allerdings keinen Bock mich mitten auf der Straße umzuziehen. Am Ende der Straße sahen wir eine Kneipe. Wir entschieden uns, dort einen Kaffee zu trinken und ich konnte mich umziehen. Doch als uns der Kellner schon so komisch anschaute, schauten wir uns in dem Etablissement etwas genauer auf. Es waren ein paar komische Sachen feststellbar: Es waren nur Männer im Raum, es waren überall Regenbögen an den Wänden und es gab keine Frauentoilette. Ja genau wir waren in einer „Anderes-Ufer-Kneipe“. Irgendwie zieht uns das an. Das ist uns in Düsseldorf schon passiert. Egal, ich zog mich um und wir tranken unseren Kaffee.
Dann schlenderten wir ein wenig durch die Stadt, schauten uns das Kopenhagener Rathaus an und gingen dann ins berühmte Wachsfigurenkabinett. Schon teilweise beeindruckend, mit welcher Genauigkeit die Prominenten da nachgestellt werden. Nachdem wir uns noch beim Kentucky gestärkt hatten, gings Richtung Stadion. Dort angekommen, über 3 Stunden vorm Anpfiff, suchten wir nach einer Möglichkeit an Tickets ranzukommen. Ums ganze Stadion herum, welches schon von außen sehr imposant ist, stehen nur 3 Kassenhäuschen, die auch sehr verwahrlost aussahen. Wir dachten also nicht, das dort Karten verkauft werden würden. Wir gingen dann in die Stadionkneipe und gönnten uns noch einen Kaffee. Mehr konnten wir uns zum jetzigen Zeitpunkt nicht leisten, da wir ja nur ein begrenztes Kronen-Budget hatten, und wir nicht wussten, was die Karten kosten würden. Wir fragten dann nach, wo und wann man Karten kaufen könne, und bekamen als Antwort, dass man eine gute Stunde vor Anpfiff an den besagten 3 Kassenhäuschen Karten kaufen könne. 90 Minuten vor Spielbeginn verließen wir die Gaststätte und stellten uns an die Häuschen und warteten. Es tat sich aber nichts. Irgendwann lief ein Ordner vorbei, den wir dann noch mal fragten, und er lachte uns aus, und sagte, dass man an den Häuschen keine Karten kaufen könne, sondern nur an den Eingängen. Also warteten wir, bis die Tore geöffnet wurden und stellten uns in die Warteschlange. An der Einlasskontrolle angekommen, versuchte ich dem Ordner zu erklären, dass wir noch Karten bräuchten, was ihn allerdings nicht wirklich interessierte und er nur auf den Innenraum verwies. Also wurden wir abgetastet und weitergelassen. Ein paar Meter weiter, waren dann Drehkreuze, wo man seine Karte reinstecken muss, wenn man denn eine hat. Wir gingen zu einer Ordnerin und wollten drei Karten kaufen. Sie nannte uns einen Preis, den wir dann auch bezahlten und ließ uns durch. Auf die Frage, ob wir denn keine Karten bekämen, erwiderte sie, dass es keine Karten gäbe, im Block wäre freie Platzwahl. Alles ein bisschen anders in Dänemark. So enterten wir dann das Stadion. Ein wirklich sehr geiles Teil. Sehr britisch angehaucht und mit sehr steilen Rängen versehen. Wir waren im Unterrang auf einer der Hintertortribünen. Wir suchten uns einen Platz ziemlich weit oben genau hinter dem Tor aus. Von hier hatte man eine gute Sicht aufs Spielfeld, sowie auf dem Heimblock, der sich auf dem gesamten Unterrang der Gegentribüne befand und auch auf den Gästeblock, der auf der anderen Hintertortribüne war. Es sollten am Ende allerdings nur ca. 20 Mann aus Midtjylland werden.
Wir beobachteten dann das Geschehen um uns herum und mussten feststellen, dass wir anscheinend im Familienlock gelandet waren. Überall nur Kinder mit ihren Vätern. Auch das Rauchen war im Block verboten. Eine Viertelstunde vor Anpfiff kamen dann die Kopenhagener Cheerleader auf den Platz. Durch die Bank nur wunderhübsche Blondinen. War schon nett anzusehen, vor allem war es nicht so ein planloses Rumgehüpfe, wie wir es in Deutschland gewohnt sind.


Kurz darauf war dann Anpfiff. Die erhoffte Pyroshow der Kopenhagener blieb leider aus, trotzdem ein schönes Intro mit einigen Schwenkern, DH´s und jede Menge Konfetti und Papierschnipseln. Auch die Stimmung war nicht schlecht, vor allem wenn ab und an das gesamte Stadion, welches gut zur Hälfte gefüllt war, miteinsetzte. Das Spiel war schnell gelaufen. Nach einer guten halben Stunde führte Kopenhagen mit 3:0. Danach nahmen sie stark das Tempo aus der Partie und verwalteten die Führung. In der Halbzeit ging ich aus dem Block um die letzten Kronen zu verjubeln, welche ich in drei „Park Dogs“ investierte, welche wirklich sehr gut waren. Außerdem wollte ich endlich eine rauchen, doch auch im Vorraum des Blocks ist das Rauchen verboten. Hätte ich mich doch nur in den Raucherblock (ja den gibt’s wirklich) gesetzt.


Die zweite Hälfte war dann eigentlich sehr ereignisarm. Kurz vor Abpfiff machten die Gäste dann noch den Ehrentreffer. Wir warteten nach dem Schlusspfiff noch eine Weile ehe wir das Stadion verließen. Um an unser Auto zu kommen, mussten wir hinter der Haupttribüne entlang, wo wir etwas beobachteten, was in Deutschland undenkbar wäre. Mitten im Zuschauerstrom stand ein Spieler von Midtjylland noch total verschwitzt und in seinem Trikot und Kickschuhen und schlürfte genüsslich einen Kakao. Echt geil.


Glücklicherweise hatten wir keine Probleme, die Autobahn zu finden, so dass wir zügig die Rückfahrt antreten konnten. Die Rückfahrt verlief ereignislos. War halt eine Hammerstrecke, die wir mit dem Wochenende im Rücken, welches an den Kräften gezehrt hatte, noch zu bewältigen hatten. Aber dadurch, dass wir uns beim Fahren abwechselten, ging es dann doch und wir kamen heil um 6.30 Uhr in Kleinostheim an.


Alles in allem eine wirklich geile Tour, war halt nur etwas teuer. Aber was ist schon ein „all inclusive“ Urlaub, wenn man einen „Park Dog“ essen kann ;-).

Gez. Teddy

 

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