16.11.14
Extremenya – Penya Encarnada
Zuschauer: ca. 80
Endstand: 0-2
Andorra, mit 468 km² größter und mit 76098 Einwohnern zweitgrößter Zwergenstaat in Europa sollte nun endlich als Länderpunkt abgehakt werden. Zu oft wurde dieser Punkt nach hinten geschoben. Als Meister Steebo den Flug von FFM nach Barcelona mit guten Flugzeiten für 80 Euro auftrieb, war aber klar, dass es nun an o.g. Datum (Länderspielpause) so weit sein sollte.
Mit Marco, Dennis, Mathias und Uwe standen schnell auch weitere Mitstreiter fest und so wurden Flug, Auto und Unterkunft zeitig gebucht!
Uwe konnte dann leider gesundheitsbedingt doch nicht mit und so saßen dann samstagsmorgens die restlichen 5 im Airbus von Vueling gen Barcelona. Vueling ist die Billigairline von Iberia. Das sagt eigentlich schon alles! Absoluter Dreck! Aber für o.g. Preis, kann man das mal machen…. Im Grunde bezahl ich aber lieber ein Paar Euro mehr und sitz in ner LH-Maschine.
Mietautoübernahme klappte problemlos und so fuhr man kurze Zeit später im VW Touran über die spanische Autobahn gen Andorra. Je nördlicher man kam und daher je näher an die Pyrenäen heran, desto schöner wurde die Landschaft. Am riesigen Stausee Panta de la Baells wurde der erste Stopp eingelegt um ein paar Fotos zu schießen und um uns dann auch etwas zu stärken. Leider waren meine Calamares keine Calamares so wie wir sie kennen, sondern diese ganze schwabbelige Viech am Stück gegrillt. Nach ein paar Happen hab ich aufgegeben. Der Rest war mit seinen katalanischen Bratwürsten besser bedient.
Direkt nach Überquerung der Grenze ging es in ein Einkaufszentrum um sich fürs Wochenende einzudecken. Da wir ein Appartment gebucht hatten, konnten wir uns also komplett selbst versorgen. Demzufolge sollte auch für das heutige Abendessen, sowie für die beiden Frühstücke die benötigten Utensilien gekauft werden. Uns war bewusst, dass Andorra ein Steuerparadies war, aber keiner von uns rechnete mit so einem breiten und überaus günstigen Angebot. Ein Beispiel: 3 Liter Brauner Havanna Club für schlappe 38 Euro. Das 5 Kg Glas Nutella wurde vernünftigerweise nicht gekauft. Generell waren wir alle mit der Größe des Ladens und der riesigen Auswahl total überfordert und daher waren wir auch alle froh, als wir endlich unsere Sachen beisammen hatten und den Einkauf abschließen konnten!
Einchecken kein Problem. Eher schon das Einparken des Autos in der überaus engen Tiefgarage. Kurz eingerichtet, konnte nun der gemütliche Abend bei Martini, Havanna-Cola und Spaghetti Bolognese beginnen. Bis es allerdings die von Mathias sehr lecker zubereiteten Spaghetti gab, dauerte es eine Weile, da unser Quoten-Ossi aus dem Rheinland mal kurzerhand die höchste mit der kleinsten Stufe der Herdplatten verwechselte und kurz vorm Kollaps war, da das Wasser nicht kochen wollte, bzw. das Fleisch nicht anbraten wollte. Es wurde ihm aber dann geholfen und kurz darauf brutzelte und kochte es. Mit einigen Kartenspielen wurde der Abend dann rumgebracht.
Am nächsten Morgen ließen wir uns 2 Taxen rufen, die uns ins „City-Center“ , bzw. zu einem tätigen Berglift fahren sollten (der Lift direkt neben unserer Unterkunft war leider nicht im Einsatz!). Die Kommunikation auf Englisch gestaltete sich anfangs etwas schwierig mit unserem Taxi-Mokel, bis er auf einmal anfing, Deutsch mit uns zu labern! Also versucht klar zu machen, dass er einen Lift ansteuern sollte. Gab es angeblich nicht, aber er wüsste ne tolle Stelle, von wo aus man über die ganze Stadt schauen könne. Also dann gib Gummi Muhammed! Über Serpentinen ging es nun hinauf auf ca. 1800 Meter (Stadt selbst auf knapp 1000) und es wurde uns nicht zu viel versprochen. Eine wirklich geile Aussicht! Als nächstes wurde uns angeboten, uns an einen nicht allzu weit entfernten See zu chauffieren wo es angeblich sehr schön sein sollte und es auch ein gutes Restaurant geben sollte. Zugestimmt und weiter ging die Serpentinenfahrt. Und wieder wurde uns nicht zu viel versprochen. Ein echt idyllisch gelegener Bergsee auf knapp 2000 Meter Höhe inmitten eines Waldes. Am Ende des See´s zwei schöne schnuckelige Restaurants. Nachdem man den halben See umrundet hatte, ging man in eines der beiden Restaurants und bekam für schlappe 12,50 Euro ein Menü bestehend aus Vor-, Haupt- und Nachspeise jeweils aus 10 verschiedenen Gerichten wählbar vorgesetzt. Ob Katalanische Suppe, Salat, Wurst, Hase oder Steak, es schmeckte vorzüglich und für den Preis kann man natürlich erst recht nicht meckern!
Gut gestärkt rief man nun den Taxi-Mokel wieder an, der uns in einer halben Stunde abholen sollte, denn die vollständige Umrundung des See´s stand ja noch bevor. Nächster Halt: DEVK-Arena oder Camp d´Futbol d`Aixovall wo um 16:00 Uhr das Knallerspiel der zweiten andorranischen Liga Extremenya gegen Penya Encarnada stattfinden sollte. Dort angekommen, wurde uns mitgeteilt, dass hier oben erwähntes Spiel stattfinden würde, aber das Parallelspiel nicht wie erwartet im 17 km nördlich gelegenen Camp d`Esports d’Ordino sondern im relativ neuen Nationalstadion. Aber man entschied sich hierzubleiben. Evtl. könnte man ja in der Halbzeit wechseln…
Der Ground hat nur auf der einen Geraden eine kleine Tribüne, restliche Seiten sind teilweise vom Gebirge begrenzt, ansonsten halt Werbebande und fertig. Zum Anpfiff dürften sich gute 100 Zuschauer auf der Tribüne eingefunden haben welche sich nun das folgende Slap-Stick-Spektakel ansehen wollten. Dachte ich immer, Ro-Gu II gegen Hörstein II war das mit Abstand schlechteste Spiel was ich je gesehen habe, toppte diese Paarung heute alles! Ein Spielaufbau war auf beiden Seiten absolut nicht vorhanden. Jede und ich meine wirklich jede Aktion auf demSpielfeld entsprang purem Zufall. Alle Bälle wurden blind nach vorne gepeitscht. Wie oft sich Spieler heute selbst in die Fresse geschossen haben, unfassbar! Und es spielten hier zweiter gegen vierter. Wieviel schlechter sind dann bitte die restlichen Mannschaften. Spielen die dann ohne Beine, oder wie? Stimmung war natürlich keine vorhanden, aber mit dem Halbzeitpfiff war der Länderpunkt Andorra endlich gefallen.
Glückwunsch Meister Steebo zum 40. !
Man entschied sich nun, doch dem Nationalstadion eine Chance zu geben und rief erneut unseren Taxi-Mokel an, welcher kurz darauf mit seinem Bro ankam und uns Fünf zum Nationalstadion brachte. Hier schnell ausgestiegen und rein in das gute Stück. Wirklich ein schmuckes Kästchen, aber von Fussball keine Spur. Stattdessen muss hier kurz vorher ein Rugby-Spiel zu Ende gegangen sein. Na toll! Hat der Trottel uns vorhin doch was falsches mitgeteilt! So bekamen wir am Ende also nur eine Halbzeit andorranischer Fussballkunst zu sehen. War evtl. besser so. Evtl. wäre man an einem Lachkrampf erstickt….
Nun schlenderten wir also erstmal durch die Stadt auf der Suche nach einem geeigneten Etablissement für die Abendspeisung, welches nach einer guten halben Stunde auch gefunden wurde. Von hier aus ging es später erneut per Taxi zurück an die Unterkunft wo der Abend erneut bei Karten und Havanna verbracht wurde.
Am nächsten Morgen war es merklich kühler und die Gipfel der umliegenden Berge schneebedeckt. Kurz gefrühstückt, ausgecheckt und schon ging es wieder auf die Heimreise. Noch schnell für ein paar Kleinigkeiten nochmal am Einkaufszentrum gehalten, ehe man kurz an der Grenze kontrolliert wurde. In Barcelona nochmal ans Nou Camp, da Dennis hier nochmal in den Fanshop wollte. Auf eine Besichtigung des Tempels verzichteten wir dankend, da wir es nicht einsahen, 23 Euro hierfür zu löhnen. Abartig was hier für eine Abzocke betrieben wird.
Autorückgabe problemlos, Rückflug erneut sau nervig und eng. In Frankfurt angekommen, ging einem sofort wieder diese deutsche Hektik auf den Zeiger. Geil allerdings der Busfahrer, welcher uns von Terminal 2 an Terminal 1 bringen sollte. Mal schön ein paar Rentner abgefertigt, die seinen Anweisungen nicht Folge leisten wollten.
Das Auto am Stadion abgeholt war man kurze Zeit später endlich daheim. Eine geile Tour mit coolen Leuten nahm ihr Ende.
Mal schauen, welches Land als nächstes unsere Aufwartung erhält… wir werden euch informiert halten 😉
Teddy