Donnerstag 20.02.14
16tel Finale Europa League Hinspiel
FC Porto – Eintracht Frankfurt
Endstand: 2-2
Zuschauer: 25100
Europapokal auswärts Part 5 >>> Porto! Als souveräner Gruppensieger bekam man es nun mit dem aus der Champions League abgestürzten FC Porto zu tun! Über Sinn, bzw. Unsinn dieser Regelung brauch man meiner Meinung nach nicht diskutieren – ausgeschieden ist ausgeschieden! Sportlich hätte es nicht viel schwerer werden können! Fantechnisch kein wirklich ernstzunehmender Gegner, wobei schon eine sehr aktive Szene vertreten ist, aber ist halt dann doch nur Portugal…
Erneut ist es unserem Orga-Chief Steebo zu verdanken, dass alle interessierten Mitglieder Karten bekamen und relativ kostengünstig nach Porto fliegen konnten!
Steebo hatte sich extra für die Auslosung frei genommen, so dass er schon kurz nach selbiger die Flüge ( LH Direktflug) klar machen konnte! Bereits eine Stunde später waren die vernünftigen Flüge in unbezahlbare Sphären geschossen! Allerdings über diverse Umwege oder andere Abflughäfen konnte man immer noch Schnäppchen schießen!
Eine Unterkunft für die 12 CABs war auch alsbald gefunden (zwei 6er Appartments für schlappe 25 Euro/Nase ) Das Thema Karten sollte dann noch ein etwas heikleres werden, da sich zum einen die Eintracht etwas unglücklich anstellte bei der Bestellannahme und später bei der Kartenverteilung und Porto ums Verrecken keine zusätzlichen Karten rausrücken wollte!
So war klar dass einige Leute ohne Karten den Weg nach Portugal antreten werden! Wir bekamen glücklicherweise alle bestellten Karten! Ich nehme es aber mal vorweg, dass kein Frankfurter in Porto vorm Stadion bleiben musste.
Mittwoch 19.02. – 7:00 Uhr Treffpunkt Mc Donalds Kleinostheim. Wir kommen trotz Berufsverkehr gut durch und sind relativ früh am Bahnhof Stadion von wo aus es die eine Station mit der S-Bahn an den Flughafen geht. Dort eingecheckt und sich nebst erstem Bier ans Gate begeben.
Auch für das rechtzeitige Online Einchecken hatte sich Patrick Zeit genommen, so dass wir alle zusammen in den letzten beiden Reihen des Fliegers saßen. Lediglich Trucker White saß auf Grund eines Missverständnisses mit der Eincheckdame nicht mehr bei uns, sondern in Reihe 6.
So kam er leider auch nur zu einem Getränk (wie gewöhnlich halt) und hatte nicht die Vorteile wie wir, die uns zwischenzeitlich mit unsrem Steward angefreundet hatten, der uns mit allem was noch so verfügbar war verköstigte! Ich glaube teilweise waren 5 Flaschen Wein gleichzeitig in der letzten Reihe unterwegs…
Dementsprechend angeschossen kamen wir dann in Porto an. Daher wurde bereits am Gepäckband die erste der zehn importierten Zweiliterflaschen Cider geköpft…
Strahlender Sonnenschein begrüßte uns beim Verlassen des Flughafens.
Nun galt es eine Möglichkeit zu finden, zu unserer Unterkunft in die Innenstadt zu gelangen. Ein Teil der Leute wollte Taxi fahren, da die vom anderen Teil bevorzugte Metro zu nervig und unbequem sei. Als dann aber Helmes einen Fahrer eines Kleinbusses Auftrieb, der die komplette 15köpfige Truppe (11xCAB + 4xCG) für nen 5er pro Nase in die Stadt fahren wollte, waren die Diskussionen beendet und der Bus wurde geentert!
Ca. 20 Minuten später standen wir vor dem Gebäude welches unsre beiden Appartments beinhaltete! Da diese zu einem weiter entfernteren Hostel gehören, mussten wir dort erst anrufen und noch einige Minuten auf einen uns die Pforte öffnenden Mitarbeiter warten.
Wie passend, dass sich genau gegenüber ein Kiosk befand, der die Hülse Superbock für 80 Cent verschleuderte 😉
Nachdem wir die Buden bezogen hatten, liefen wir mit der nächsten Runde Superbock in der Hand Richtung Zentrum. An einem belebten Platz – wo man schon viele SGE´ler sah – ließ man sich vor einem Restaurant nieder. Hier gab es den 10er Eimer Superbock für 10 Euro. Unfassbar günstig! Das Essen allerdings war für die Füße. Nach Entleerung der Eimer ging es weiter durch die wirklich schönen Gassen Porto´s hinunter zum Ufer des Douro. Dort schlenderten wir etwas herum und betrachteten die Gegend. Alles wirklich sehr sehenswert. Nun gingen wir über die Brücke Ponte Dom Louis (sehr sehenswerte Stahlbrücke -konstruiert und erbaut von Theophile Seyrig, welcher wiederum bei Eiffel sein Handwerk erlente), welche die Altstadt Portos mit dem Ort Vila Nova de Gaia verbindet, welcher als Hauptstadt des Portweins gilt. Hier gibt es einen Portweinkeller neben dem anderen.
Auf dieser Seite des Flusses konnte man mit einer Seilbahn hinauf zur zweiten Fahrbahn der Brücke fahren. Während der Rest der Truppe wieder hinüber in die Altstadt schlenderte und sich weiter dem Alkohol hingab, entschieden sich Flori und ich dazu, diese Seilbahnfahrt zu machen und uns danach das Portweinviertel nebst Portweinkellern anzuschauen. Bei der Fahrt sind Besichtigungen/Verköstigung dreier Portweinkeller inklusive, daher waren die 8 Euro gut angelegt.
Oben angekommen hatte man einen genialen Ausblick auf Porto. Aber schaut euch selbst die Bilder an. Nun schlenderten wir durch die vielen verwinkelten kleinen Gassen und besuchten auch zwei Portweinkeller, welche teilweise sehr sehenswerte und leckere Sachen darboten.
Irgendwann war es dann Zeit zurück zum Rest der Truppe zu gehen, welche sich mittlerweile in “Cris Bar” einquartiert hatten und sich das CL-Spiel der Bayern anschauten. Auch die Leute von Furore hatten sich mittlerweile dazugesellt.
Allerdings waren die meisten schon ziemlich gezeichnet vom durchzechten Tag. So entschieden wir uns, nach dem Bayernspiel in unsere Appartments zurückzukehren um dort den Abend bei ein paar Cidern ausklingen zu lassen. So fängt ne Tour doch schonmal gut an.
Matchday!
Da der Freitag ja zur freien Verfügung stand, wurde bereits im Vorfeld beschlossen, an diesem Tag Porto zu verlassen und mit nem Mietauto ein wenig auf Touri zu machen! Da sich nur 5 Leute dafür begeistern konnten, wurde die Zimmeraufteilung gleich entsprechend angepasst, so dass die Sektion Tourismus zusammen nächtigte und die Sektion Alkoholismus das zweite Zimmer bezog.
Daher war es auch nicht verwunderlich, dass an diesem verregneten Morgen sich lediglich die Touristen auf den Weg machten die Stadt bei einer Bustour zu erkunden. Der Rest frönte derweil bereits wieder dem Alkohol…
Porto ist wirklich eine sehr sehenswerte Stadt! Vor allem die Bauweise an den Hängen des Flusstales sind bemerkenswert! Wo Platz war, wurde noch ein Haus hingestellt und wenn es nur 1 Meter breit war – egal!
Im Viertel Boavista verließen wir den Bus um uns das Stadion des dort ansässigen gleichnamigen Fußballvereins anzuschauen! Das estadio Do bessa seculo wurde 2003 pünktlich vor der in Portugal stattfindenden EM eröffnet! Von außen ein ziemlich seelenloser Kasten! Es sah zuerst nicht so aus, als ob wir die Chance bekommen sollten, auch einen Blick ins innere werfen zu dürfen! Irgendwann fanden wir den Eingang des Museums, welches aber gerade dank der 3,5 stündigen Mittagspause geschlossen war! Allerdings konnte Jonas einen Pförtner überzeugen uns hinein zu lassen! So standen wir kurz darauf in einer VIP Lounge und bestaunten das Stadion. Was soll ich sagen? Einfach ein Brett!
Nach Beendigung der Bustour wollten auch Steebo, Jonas, Carsten und Gabriel sich einen Portweinkeller anschauen, so dass wir zu dem dritten gingen, den Flori und ich am Vortag ausgelassen hatten. Es war ein sehr schöner Keller mit vielen riesigen Fässern! Wir durften jede der im Sortiment verfügbaren Sorten probieren. Man muss schon sagen, das Zeug knallt ganz gut 😉
Irgendwann war es dann aber zeit aufzubrechen! Jonas, Steebo und ich fuhren mit dem Taxi zurück an die Wohnung um die gekauften Mitbringsel zu verstauen und um die große Schwenkfahne einzupacken, die heute zwar nicht ihr Auslandsdebut (Trainingslager Österreich) dafür aber ihr Europapokaldebut feiern sollte!
In der Stadt herrschte hektisches Treiben! Überall sah man Frankfurter umherlaufen. Als wir an dem offiziellen Treffpunkt ankamen (zentraler Platz direkt am Fluss unter der o.g. Brücke), war dieser mit ca. 5000 Leuten total überfüllt!
Glücklicherweise fanden wir den Rest der Meute relativ zügig, denn kurz darauf setzte sich der Mob bereits in Bewegung und der ca. 6km lange und 1,5 stunden dauernde Marsch konnte beginnen!
Erneut ein krasses Gefühl mit so vielen Leuten durch eine fremde Stadt in einem fremden Land zu laufen! Auch wenn dieses bei mir durch höllische Rückenschmerzen getrübt wurde – egal! EUROPACUP!
Überall standen die Einheimischen mit offenen Mündern und bestaunten das Schauspiel.
Wir haben bei den bisherigen Touren ja immer Märsche zum Stadion erlebt (bis auf Baku), aber was nun hier folgte, toppte alles:
Die Sicherheitskräfte sperrten kurzer Hand die Autobahn!!!!! Und der Frankfurter Pöbel schlängelte sich eine Auffahrt hinauf und die nächste Abfahrt wieder runter von der Autobahn. Krasses Ding! Die Gesichter der Autofahrer, denen wegen einer Menschenmasse gerade die Weiterfahrt verwehrt blieb, waren schon der Hammer. Es dauerte natürlich nicht lange, ehe auch die entgegengesetzte Fahrspur zum stehen kam, und die Leute staunend in ihren Wägen saßen!
Ob sich im Vorfeld auch darüber Gedanken gemacht wurde, wie so ne Fahrbahn aussieht, nach dem 5000 Leute drübergelatscht sind? Ich glaube nicht. Würde mir als Autofahrer stinken durch tausende Scherben fahren zu müssen 😉
Am Stadion angekommen nahm das Chaos seinen Lauf. Die Bullerei hatte wirklich nichts unter Kontrolle und es waren für die Massen Leute auch viel zu wenig Eingänge geöffnet. Allerdings hatten wir alle Glück und kamen auf unterschiedlichsten Wegen und ohne Knüppel abbekommen zu haben rechtzeitig ins Stadion und auf die Ränge. Einige Hundert Frankfurter erreichten diese erst in der 20. Spielminute.
Zum Intro gab es neben zig Schwenkfahnen (inkl.unserer) und jede Menge Pyro noch eine kleine aber feine Stoffstreifenchoreo. Sah wirklich gut aus!
Stimmung war auch von Beginn an mehr als gut! Die Mannschaft konnte die Anfangsphase des Spiels mehr als offen gestalten, so dass auch vom Platz positive Impulse in Richtung Kurve gesandt wurden. Die Stimmung erreichte ihren Höhepunkt, als Martin den Block teilte und abwechselnd Schalala Eintracht / Frankfurt singen lies. Es artete in einen brutalen Wettstreit der beiden Teile der Kurve aus. War genial wie die Gesänge von Mal zu Mal brachialer ins weite Rund befördert wurden. Schaut euch am besten eins der diversen Youtube-Videos an.
Generell bekam man von der Stimmung der Heimfans auf Grund unserer Lautstärke nicht wirklich viel mit. Aber rein optisch war es schon sehr gut, was auf der anderen Seite geboten wurde (die kleinere Gruppe auf unserer Stadionseite war nicht weiter erwähnenswert). Fast immer 100% Mitmachquote!
Zum Ende der ersten Hälfte erhöhte der FC Porto das Tempo und kam zu einigen Chancen. In der 44. Minute verlor Rode dumm den Ball auf der rechten Außenbahn an Quaresma. Dieser zog in die Mitte und schlenzte den Ball vom Strafraumeck um Trapp herum an den Innenpfosten von wo er ins Netz abprallte! Traumtor! Leider!
Zu Beginn der zweiten Hälfte erweckten die SGE´ler den Eindruck hier auf ein Auswärtstor zu gehen. Doch die finale Aktion war – wie so oft in dieser Saison – immer zu harmlos. Die Stimmung im Gästeblock ungetrübt. In der 68. Minute erhöhte Porto allerdings auf 2:0.
Nun hoffte man, dass man nicht noch abgeschossen werden würde, um das Rückspiel noch einigermaßen spannend zu halten.
Nur 4 Minuten später allerdings versetzte Joselu den Gästesektor in absolute Ekstase! Selten so einen Torpogo erlebt. Das wichtige Auswärtstor wurde erzielt und erhöhte so natürlich wieder imens die Chancen fürs Rückspiel! Jetzt nur noch das Ergebnis halten dachte sich jeder!
Niemand rechnete wirklich damit, dass uns unsere Elf sogar noch mit dem Ausgleich belohnen sollte! Nach einer Ecke!!! Erzwang Russ durch starke Bedrängen des Abwehspielers einen Eigentor dessen. Wahnsinn! 2:2 in Porto! Auch beim Schreiben dieser Zeilen fasse ich es immer noch nicht!
Nach Abpfiff leerte sich das Stadion recht schnell, wir feierten erst mit der Mannschaft (der Fremdschämfaktor hielt sich diesmal in Grenzen) und dann uns selbst. Da wir – wie üblich – noch eine Weile im Block verbringen mussten. Nach einem phänomenalen “Im Herzen von Europa” konnten wir das Stadion dann verlassen!
Da jeder ziemlich platt war, wollten wir nur noch in unsere Appartments, um da den Abend noch gemütlich ausklingen zu lassen. Nur wie zurück in die Stadt! Die Metro war von der Bullerei abgeriegelt, das ja keiner schwarz fährt. Die Schlangen an den Kartenautomaten immens lang. Also entschieden wir uns, vom Stadion Richtung Stadt zu laufen und irgendwann ein Taxi abzugreifen. Es dauerte allerdings ne ganze Weile, bis uns dies gelang (aber zumindest gelang es uns heute – im Gegensatz zu Bordeaux!) Nach einem letzten Bierchen/Captain in der Bude fiel irgendwann jeder glücklich in die Falle!
Wie gesagt, Stand Freitags Tourismus auf dem Plan. Ich führe dies jetzt nicht mehr mit allen Einzelheiten aus. Im Groben hier mal Stichpunktartig unsere heutige Tour:
– Per Metro an den Flughafen
– gemieteten 9ner abgeholt
– Erstes Ziel: Guimaraes http://de.wikipedia.org/wiki/Guimar%C3%A3es
– Zweites Zeil: Braga, wo wir uns das Stadion bei einer Führung anschauten >absolutes Brett! http://de.wikipedia.org/wiki/Est%C3%A1dio_Municipal_de_Braga
– Drittes Ziel: Viana do Castelo konnte auf Grund der langen Wartezeit in Braga nicht mehr angesteuert werden
– Viertes Ziel: Coimbra, dort das absolut langweilige Erstligaspiel von Academica Coimbra gegen Funchal angeschaut. Steebo, Flori und ich dürften somit mehr Auswärtsspiele von Funchal (liegt auf Madeira) geschaut haben als viele wirkliche Funchal Fans, da wir bei unserem ersten Trainingslagerbesuch in Portugal auch in den Genuss eines Auswärtsspiels von denen kamen.
– Zurück nach Porto > Reisegruppe Viehmann übernahm den 9ner, da diese bereits am Samstag in den frühen Morgenstunden zurückflogen und so konnten einige sinnlose Taxifahrten gespart werden.
Zurück im Appartment wurde noch ein letzter Absacker genippt, ehe es ins Bett ging. Die Reisegruppe Alkoholismus schaute sich an diesem Tag auch das Stadion von Boavista an und besuchte das ansässige Sealife! Desweiteren wurde wohl vorzüglich in einem Fischrestaurant gespeist!Am nächsten Morgen sollte alles mit der Kautionsrückgabe klappen und auch die bestellten Taxen waren pünktlich (komischerweise nicht alle gleich teuer ;-)) Rückflug war natürlich lange nicht so spektakulär wie der Hinflug.
Um ca. 17:30 Uhr am Samstag erreichten wir wieder unseren Ausgangspunkt am Kleinostheimer Mc Donalds und eine fantastische Reis nahm ihr Ende! Hoffen wir auf eine weitere Fortsetzung!
Teddy