Donnerstag 03.10.13
Europa League Gruppenphase 2. Spieltag
Apoel Nikosia – Eintracht Frankfurt
Endstand: 0-3
Zuschauer: 15000
Endlich „richtiger“ Europapokal! Keine dreckige Qualifikation in Vorderasien wo die meisten auf Grund der kurzen Planungszeit und des hohen Preises nicht hin konnten! Endlich Gruppenphase!
Ich kann mich noch sehr gut an die Auslosung erinnern. Ich saß in der Firma im Besprechungsraum bei einer Telefonkonferenz, mein Chef saß mir gegenüber und ich hatte das Handy auf dem Tisch, welches durchgehend blinkte, da ununterbrochen die Nachrichten in der CAB-Gruppe reinflogen. Wenn man allerdings nur diese Nachrichten las, ohne vor dem Bildschirm zu sitzen, war es schon recht schwierig zu erkennen, welche Gegner nun einem zugelost waren. Mein Chef hätte mich auch am liebsten gekillt, aber er wusste ich wäre noch abgelenkter und unkonzentrierter, wäre das Handy in der Hose!
Und so konnte die Konferenz wenigstens ab dem Zeitpunkt ab dem die Gruppengegner feststanden einigermaßen normal weitergehen.
Bordeaux, Tel Aviv und Nikosia sollten es also sein! Schöne, interessante, unbekannte Ziele!
Nach der Arbeit fuhr ich auf direktem Wege zu Meister Steebo, wo Alfred bereits mit ihm die Auslosung geschaut hatte und seit dem waren sie auf der Suche nach Flügen.
Nach weiteren Suchen und zig Telefonaten buchten wir gleich an diesem Abend die Flüge nach Zypern und Israel. Welch eine Vorfreude! Ist schon geil, wenn man weiß, in ein paar Wochen fliegt man mit seinen Freunden in unbekannte Länder, da dort die Eintracht ein Pflichtspiel im Europacup austragen wird!!!
Generell gilt es in diesem Zusammenhang aber auch mal sehr lobend die Arbeit des Herrn Steeb zu erwähnen, der sich wahnsinnig intensiv um alles gekümmert hat und für die weiteren Fahrten kümmert (Flüge, Hotels, Tickets!!!, Mitfahrer usw.) Man ist sich glaube ich gar nicht so richtig bewusst, wie zeitaufwendig das teilweise ist. Nicht vergessen darf man, dass das Tagesgeschäft Bundesliga ja auch weiter geht und er sich darum auch kümmert. Was dieses Jahr noch schwerer ist, die 9ner zu füllen, da viele (mich eingeschlossen) durch die EL-Spiele nicht mehr die Kohle haben um auf alle BL-Spiele zu fahren.
Daher: VIELEN DANK STEEBO!
Nachdem das erste Gruppenspiel daheim gegen Bordeaux ausgetragen wurde und zu einem wahren Spektakel auf den Rängen und dem Platz avancierte stieg natürlich die Vorfreude auf das erste Awaygame noch weiter an. Es sollte am 03.10. nach Zypern gehen, wo der Gegner Apoel Nikosia hieß.
Wie gesagt, buchten wir die Flüge bereits am Tag der Auslosung. Wir entschieden uns, die zwei Nächte nicht in Nikosia zu buchen, sondern in Larnaka. Begründung hierfür: Larnaka liegt am Meer, in Larnaka ist der Flughafen und man konnte davon ausgehen sich in Larnaka freier und unbeschwerter bewegen zu können als vielleicht in Nikosia.
Im gesamten 7 CABs sollten die Reise auf die drittgrößte Mittelmeerinsel antreten. Allerdings nur 6 zusammen, da sich Überlebenskünstler Jonas allein auf den Weg machte um ein wenig Geld zu sparen flog er mit der irischen Harfe und hatte einen „etwas längeren“ Anreiseweg als wir restlichen sechs:
6er Gruppe: FFM-Wien-Larnaka in 7 Stunden
Jonas: FFM-Hahn-Bergamo (13 h Aufenthalt)-Paphos (Nacht am Strand verbracht)-4 h Busfahrt nach Larnaka!
Währen wir uns also am Mittwochfrüh um 04:15 Uhr in Kleinostheim am Mc Donalds trafen, war Jonas zu diesem Zeitpunkt schon 1,5 Tage unterwegs – wenns schö macht….
Mit zwei Autos ging es ans Stadion, wo wir selbige abstellten um mit der S-Bahn die letzten Meter zum Airport zurückzulegen. Dort liefen uns schon Kay und Lena vom CG in die Arme, die ebenfalls den gleichen Flug gebucht hatten.
Da es immer einen geben muss, der die anderen amüsiert, übernahm heut ich mal wieder diese Rolle (dachte eigentlich 12 Jahre Klassenclown in der Schule hätten gereicht):
Am Vorabend schrieb ich mit Flori über Whatts App noch ein wenig hin und her wobei ich ihn auch fragte, ob man denn den Reisepass bräuchte. Er meinte daraufhin eigentlich nicht, aber er nimmt seinen vorsichtshalber mal mit, falls man ihn für Nordzypern benötigen würde (was wir uns vorgenommen hatten anzuschauen). Ich nahm also auch meinen Reisepass mit.
Auf der Fahrt nach FFM teilte mir Flori mit, dass er sich nochmal erkundigt hatte und man auch für die Einreise nach Nordzypern keinen Reisepass benötige. Also ließen wir beide unsere Reisepässe in Floris Auto, damit man den Reisepass schon nicht verlieren konnte.
Dumm nur, dass ich ca. 25 Minuten später vor der netten Lufthansa-Dame stand und einchecken wollte, aber meinen Personalausweis ums Verrecken nicht fand, welchen ich immer im Geldbeutel habe und wohl verloren haben musste. Verdammt ärgerlich! Ich checkte also mit dem Führerschein ein, allerdings wurde mir mitgeteilt, dass mir niemand garantieren könne, mit dem Führerschein auch von Wien aus weiter nach Zypern fliegen zu können, geschweige denn, ob ich damit von Zypern zurückfliegen könne.
Zurück bei den anderen, die missliche Lage erklärt, reagierte Flori sofort und drückte mir seinen Autoschlüssel in die Hand. Ich also meine Sachen bei den anderen gelassen und raus zu den Taxen und ins erstbeste rein. Dem Typ erklärt, dass er Gummi geben solle und mich ans Auto fahren solle um meinen Pass zu holen. 40 Euro später stand ich wieder vorm Flughafen und hatte nun meinen Reisepass mit dem ich ja ohne Probleme weiterreisen konnte.
Auf dem Weg zum Gate erstmal ne Flasche Bier geholt, was die Ausgaben für diese Aktion auf 44 Euro anstiegen ließ ;-). Unser Flug sollte am vorletzten Gate abgehen, was erstmal einen gewaltigen Fußmarsch bedeutete. Beim Rest angekommen (mittlerweile auch die komplette CG-Crew am Start) musste ich mir natürlich den ein oder anderen dummen Spruch anhören. Ich war nicht wirklich zu Späßen aufgelegt aber so verging die Wartezeit wenigstens relativ schnell 😉
Absolut zum Gespött aller wurde ich dann aber, als mir während dem Flug nach Wien eine Eingebung kam, welche mir mitteilte, wo sich mein Personalausweis befand. Ich stand auf, öffnete das Hangepäckfach, holte meine Gürteltasche raus und kramte aus der hinteren Tasche meinen Ausweis hervor! Gefühlt der komplette Flieger lachte mich zu diesem Zeitpunkt aus! Kurze Erläuterung: Beim Auswärtsspiel in Stuttgart ließ ich meinen Geldbeutel im 9ner, nahm nur Geld und für den Notfall meinen Ausweis mit. Vergaß halt, ihn wieder zurück in den Geldbeutel zu stecken! Tja – Shit Happens (mir leider nur zu oft ,-)))
In Wien hatten wir dann ein wenig Aufenthalt, der mit einem Bierchen überbrückt wurde. Beim Einchecken merkte ich, dass ich dummerweise das Ticket verloren hatte. Und weiter ging der Spotthagel. Aber war natürlich kein Problem mit meinem Ausweis J am Schalter ein neues Ticket zu erhalten….
Den Flug nach Larnaka mehr oder weniger verdöst, betraten wir dann nun endlich zypriotischen Boden. Per Taxi sollte es ans Hotel gehen. Also den Mafiabossen mitgeteilt, dass wir 6 Personen mit Gepäck wären. Einer schnappte uns dann und brachte uns zu einem Kleinbus mit dem es für 25 Euro in die Stadt gehen sollte. Alfred war der letzte der einsteigen sollte. Hinten war alles belegt, also riefen wir ihm zu er solle sich vorne hinhocken. Zack! Saß er auf dem Fahrersitz ;-)! Endlich wurde mal über jemand anderes gelacht….
Da Zypern von 1878 bis 1960 britische Kolonie war, wird hier links gefahren.
Die Fahrt in die Stadt führte vorbei an einem riesigen Salzsee, der im Sommer versiegt und so nur eine riesige weiße Fläche übrig bleibt. Ob nun in der Mitte noch ein Wenig Wasser war oder nicht, konnte nicht endgültig geklärt werden 😉
Am Hotel angekommen, wartete schon der sichtlich geschlauchte Jonas auf uns.
Eingecheckt, frisch gemacht und ab an den 100 Meter entfernten Strand. Natürlich mit Umweg Supermarkt und Bierdosenaufnahme! So wurden die nächsten 2 Stunden bei ca. 28 und gleich warmem Mittelmeer am recht schönen Strand verbracht und verbabbelt. Europapokal par excellence!
Zum Einbruch der Dunkelheit machten sich die meisten auf zurück ins Hotel um zu duschen, Jonas und ich – beide nicht im Meer gewesen – gingen direkt zum ausgemachten Abendetablissement >>> Meeting Pub. Einem geilen englischen Pub direkt an der Strandpromenade wo man den Abend bei kühlen Getränken, Burgern und der CL verbringen wollte. Das komplette CG-Gesocks war ebenfalls schon am Start. Wir ließen noch 2 Tische an die vorher schon lange Tafel dran stellen und gesellten uns dazu!
Irgendwann kamen die anderen aus dem Hotel und wir konnten damit beginnen uns genüßlich ins zypriotische Delirium zu trinken. Es entwickelte sich ein sehr schöner Abend mit allerlei Dummgebabbel.
Zu späterer Stunde stießen noch die Jungs von der schwarzen Acht hinzu und komplettierten den Haufen. Um ca. 01:30 Uhr war die Sause beendet und man schlenderte zurück ins Hotel.
Am nächsten Morgen zog es uns erneut ins Meeting Pub um bei noch besserem Wetter den Tag mit einem english breakfast zu beginnen. Dies sollte man aber dann doch lieber direkt in England genießen. Egal! Heute war Match DAY
Nikosia (zypriotisch: Lefkosia) befindet sich knapp 50 km nördlich von Larnaka. Im Vorfeld hatten wir uns natürlich Gedanken über die An- und Heimreise gemacht. Es verkehren Linienbusse zwischen den beiden Städten allerdings wären wir bei einem Spielende um ca. 0:00 Uhr Ortszeit auf diesem Wege nicht mehr zurück gekommen.
Irgendwann erledigte sich das Problem von selbst, denn Gotti meldete sich bei uns und teilte uns mit, er organisiert einen Bus von Larnaka nach Nikosia und zurück! Perfekt! Gebucht!
Treffpunkt für die Busfahrer sollte ab 10:00 Uhr die Moby Dick Bar sein wo um 13:00 Uhr die Busse abfahren sollte (mittlerweile wussten wir von 3 Bussen, die Gotti auf die Beine gestellt hatte)
Nach unserem Frühstück ließen wir uns erklären, wo denn diese Bar sei und bekamen als Antwort, dass wir einfach nur 10 Minuten am Meer entlang laufen sollten. Gut, es waren dann ca. 45 Minuten aber egal. Wir sind ja lange Fußmärsche gewohnt und schaden kanns den meisten auch net….
In der Bar angekommen waren hier schon ca. 100 Mann teilweise kräftig am litern. Wir gesellten uns dazu und ließen uns den ersten Cider des Tages schmecken!
Gotti saß wie ein Mafia Boss an einem Tisch, vor sich einiges an Kohle und kassierte die Leute ab und strich sie auf einer Liste aus. Schon krass was dieser Typ hier wieder auf die Beine gestellt hatte. Am Ende sollten 3 große und ein 25er Bus gen Larnaka aufbrechen. Es sollte alles ohne Probleme funktionieren – Chapeau und Danke!
Um 12:40 Uhr machte sich dann der Tross auf und marschierte ein paar 100 Meter zum großen Parkplatz wo die Busse standen und kurze Zeit später auch starteten. Ca. 10 Kilometer vor Nikosia hielten wir an einem Parkplatz auf der Autobahn um auf die restlichen Busse zu warten. Dies dauerte noch eine gute Stunde was ziemlich nervig war, ehe die Busse der Leute die über Paphos flogen und die drei Busse des BS-Fliegers eintrafen.
Allerdings schon ein erhebendes Gefühl, wenn man am Ende auf Zypern mit einem Konvoi bestehend aus 7 großen Bussen, 2 kleinen Bussen und ca. 30-40 Mietwagen in die Stadt einfährt. Natürlich blieb dieser Konvoi nicht unbemerkt und alsbald hatten wir die Staatsmacht an der Backe, die uns allerdings ohne Wenn und Aber und jedweder Ampel zum Trotz uns auf direktem Wege (nicht ganz, das Vereinsheim von Apoel wurde umfahren ;-)) zu unserem Busparkplatz in der Innenstadt brachte.
Es war mittlerweile ca. 15:30 Uhr und um 19:00 Uhr sollten die Busse von hier aus zum Stadion, welches etwas außerhalb der Stadt lag, fahren. Also nicht allzu lange Zeit um sich die Stadt anzuschauen.
Nachdem wir uns ein Bierchen geholt hatten warteten wir, was der große Rest machte, da wir erstmal wissen wollten, wo denn der allgemeine Treffpunkt war, damit man ein Ziel hatte wo man sich am Ende wieder treffen konnte. Nach einer Viertelstunde setzte sich der Mob singend Bewegung und nach ca. 10 Minuten Marsch bogen wir in eine Art Fussgängerzone ein, in der schon hunderte Frankfurter am Feiern waren.
Hier pflanzten wir uns erstmal in eine Sishabar und genoßen bei schönem Ausblick (zum einen auf den draußen tanzenden Mob und zum anderen auf unsere Bedienung) zwei Pitcher Bier. Da wir außer dem ekelhaften Frühstück noch nichts zu uns genommen hatten heute, wollten wir nun erstmal etwas Essbares suchen. Desweiteren hatten wir unbedingt noch vor, uns den nordzypriotischen Teil der Stadt anzuschauen. Jens Simon erklärte uns, dass wir einfach die Fussgängerzone ein paar hundert Meter weiterlaufen müssen, dann kommt direkt der Grenzübergang.
Gesagt getan befanden wir uns nun auf dem Weg gen Türkei, bzw. türkische Republik Nordzypern. Hierzu ein kleiner Exkurs:
Nach der Kolonialzeit der Briten ist die Insel seit 1960 unabhängig. Steter Zankapfel allerdings seit jeher die beiden Bevölkerungsgruppen (Griechen / Türken) 1974 dann Militärputsch unterstützt durch das griechische Regime inkl. Verfolgung und ethnischer Vertreibung der türkischstämmigen Einwohner. Als Reaktion darauf besetzt das türkische Militär den Nordosten der Insel um eine Schutzzone für die Verfolgten einzurichten. Im August 74 dann Waffenstillstand. Seither wird wird die Grenzlinie von der UN gesichert (Pufferzone Green Line) Quer durch Nikosia verläuft eine gigantische Mauer welche die Stadt eine griechische und eine türkische Hälfte teilt. Sie ist auch gleichzeitig die Haupstadt beider Länder. Allerdings wird Nordzypern außer von der Türkei nicht anerkannt.
Geil finde ich auch die riesige nordzypriotische Flagge auf einem Berg, so dass die Südzyprioten diese Flagge immer sehen müssen. Provokation pur!
Man geht zuerst über diese Pufferzone, ehe man sich an einem Schalter mit seinem Ausweis anmeldet. Man bekommt dann einen kleinen Zettel in dem die Ausweisnummer und der Name eingetragen wird und ein Einreisestempel drauf gehauen wird. Dann kann man an den vielen Beamten die dort sitzen und beobachten dass ja niemand ohne Anmeldung einreist vorbeilaufen. Leider wird man sofort daran gehindert Fotos zu machen.
Flori konnte leider nicht mit einreisen, da er seinen Ausweis im Hotel vergessen hatte.
Die ganze Situation vor und während der Einreise war irgendwie dumm gelaufen. Sorry nochmal!
Whity ging dann nach kurzer Verweildauer in Nordzypern wieder zurück und leistete Flori Gesellschaft. Alfred, Mathias und Steebo gesellten sich direkt hinter der Grenze zum CG, welches sich dort in einem Imbiss gemütlich gemacht hatte.
Jonas und ich entschieden uns, ein wenig umher zu laufen um auch was von dem nördlichen Teil der Stadt zu sehen. Es sollte ziemlich interessant sein, was wir hier zu Gesicht bekamen.
Man merkte wirklich gleich den Unterschied zu dem südlichen Teil und das in allen Belangen.
Die Gebäude waren baufälliger, die Straßen dreckiger, natürlich überall die türkische, bzw. nordzypriotische Flagge und auch die Menschen sahen anders aus (etwas dunkler würde ich sagen)
Wir schauten sogar ein paar Minuten Fussball in einem kleinen Stadion –wohl ein Trainingspielchen….
Schauten uns noch eine Moschee von innen an und auch eine kleine aber feine Markthalle (ein großes Schild vor der Halle preiste den Investor > die EU) konnte uns begeistern.
Irgendwann rief die Zeit und wir machten uns auf den Weg zurück. Gar nicht so einfach in den vielen kleinen verwinkelten Gässchen den Weg zu finden. Just als die anderen in ihrem Imbiss aufstanden kamen wir um die Ecke und konnten so gemeinsam nach Zypern zurückreisen. Timing ist alles!
Zurück in Zypern wurde sich erstmal im Kentucky gestärkt, ehe man sich auf den Weg zurück zum Busparkplatz machte. Steebo und ich deckten uns noch mit einigen Flaschen Cider ein, da wir davon ausgingen eine lange Zeit vorm Stadion rumlungern zu dürfen (Abfahrt 19:00 – erwartete Fahrzeit 20 Minuten – Anpfiff 22:00 Uhr)
Allerdings gilt in Zypern striktes Alkoholverbot in Bussen, so dass vor jedem Bus die Staatsmacht stand und die Leute kontrollierte. Also noch schnell eine Flasche geleert und den Rest leider entsorgt.
So langsam stieg bei jedem die Anspannung sichtlich an. Mit einem riesigen Konvoi ging es nun durch die Stadt direkt ans Stadion wo man überraschenderweise direkt hinein konnte nach dem man die strenge Kontrolle der Staatsmacht überstanden hatte.
Dann betraten wir den Block! Geiles Stadion! Das erste was einem auffällt ist das große Spruchband über der Heimkurve: „Feel the Terror of Nicosia!“ Na das konnte ja was werden!
Wir hängten unser Banner traditionell über das Mundloch direkt hinter dem Tor und blieben dort dann auch stehen. Die zwei Stunden bis zum Anfpfiff wurden dann mit allerlei Dummgebabbel rumgebracht. Präsident Fischer kam dann auch noch in den Block um sich feiern zu lassen. Schon ein geiler Typ. Ziemlich angetrunken da rum gefallen und mit seinem Handy Fotos gemacht (auch unser Banner hat er fotografiert)
Endlich war es 22:00 Uhr und es konnte losgehen!
Der Gästeblock, welcher durch die schwarz-rot-weißen Mottoshirts sowieso schon geil aussah, qualmte und leuchtete lichterloh. Richtig geile Pyroshow ohne Böller oder Leuchtraketen! Geht doch! Gerüchten zufolge wurde das Pyro von den Ultras des Rivalen Omonia Nikosia beschafft.
Auch das Intro der Heimseite konnte sich sehen lassen. Passend zu dem oben bereits erwähnten Banner gab es ein großes Spruchband vor dem Block: „Welcome to Nicosia – The Orange Hell!“ Dazu gab es schwarze und orange Zettel die ein Kreuz ergaben. Desweiteren wurde ein schwarz-orangener „Tod“ hochgezogen. Sah schon recht gut aus. Viel beeindruckender hingegeben war der Support in den ersten Minuten. Wahnsinn, was einem hier um die Ohren flog. Richtig laut und richtig gut. Hier wurde einem mal gezeigt, dass man das Lied „Oh SGE – So wunderschön…..“ auch langsam und gleichmäßig singen kann.
Leider muss ich bereits vorwegnehmen, dass bis auf die ersten 5 Minuten nichts von der Orangenen Hölle mehr zu sehen oder hören war.
Beeindruckend auch ein paar Verrückte, die auf den ca. 8-10 Meter hohen Zaun kletterten um dort Fahnen zu präsentieren – faschistische natürlich!
Ich kann schlecht einschätzen wie unser Support im Stadion ankam. Erstens hatten wir keine Dach über dem Kopf und zweitens einen starken Seitenwind. Dass wir aber auf der Heimseite gehört wurden konnten wir das ein oder andere Mal an der Reaktion derer feststellen.
Fande es aber auch sehr schade, dass es sehr viele Leute gibt, die zu einem Auswärtsspiel in der EL reisen und dann 90 Minuten ihr Maul nicht aufbekommen. Und davon gab es einige! Generell aber denke ich mal ein guter Auftritt. Der natürlich auch durch das gezeigte auf dem Rasen getragen wurde.
Zum Spiel: Was soll ich sagen, EL ist einfach zu einfach für uns. Ne Quatsch. Wir hatten heute Glück mit dem Zeitpunkt der Tore. Bis zum 1:0 war das Spiel ziemlich ausgeglichen. Aber im Endeffekt haben wir das Ding ziemlich souverän runtergespielt und auch das zweite Gruppenspiel mit 3:0 gewonnen, was uns natürlich nun den Platz an der Sonne in der dieser Gruppe bringt.
Nachdem Spiel gab es die mittlerweile übliche Pleiten Pech und Pannen Show unserer Kicker, die es einfach ums Verrecken nicht können zu feiern, bzw. einfachste Klatschrhythmen nachzumachen. Mehr als Ihre Hey Hey Welle können die nicht. Positive Ausnahme: Marco Russ! Aber lassen wir das…
Während wir noch auf unseren Plätzen standen und gerade unser Banner abhingen, kam einer den Eingang reingerannt und rief aufgeregt in den unteren Teil des Blockes, dass die Bullen durchdrehen würden und nun alle rauskommen sollten.
Wie sich später herausstellen sollte, wurde wohl wirklich jemand grundlos von den Beamten zusammengeschlagen. Das dies eine Reaktion hervorruft ist klar und verständlich. Erschreckend fand ich nur, wie viele Leute binnen Sekunden ihre Maske aufhatten, zeigt dies doch die Gesinnung und die Hoffnung auf Bambule deutlich.
Es ging dann auch einige Minuten hin und her. Was wir sehen konnten, verstand die zypriotische Spezialeinheit allerdings keinen Spaß und knüppelte wahllos drauf los.
Irgendwann beruhigte sich das Szenario auch wieder und man konnte problemlos den Block verlassen. Irgendwie skuril, wenn man durch das Spalier Beamter läuft, die Minuten zuvor noch auf alles + jeden eingeprügelt hat.
Die Rückfahrt nach Larnaka verlief ereignislos. Im Mobby Dick Pub wurden dann noch zwei Gute Nacht Cider geschlürft ehe es mit einem Stretch-Limo-Taxi zurück ans Hotel ging wo man im Flur noch den abschließenden Gute-Nacht-Trunk zu sich nahm.
Ein langer aber geiler Tag fand sein Ende.
Am nächsten Tag war erstmal ausschlafen angesagt. Danach ging es an den Strand ins TGI Fridays um köstlich zu speisen.
Verdauungsspaziergang inkl. Spielhallenbesuch, kurzer Besuch im Souvenirladen und schon mussten wir der Insel Lebewohl sagen.
Schnell beim Hotel-Richter verabschiedet (sah aber wirklich so aus wie unser Trichter-Richter) und per Taxi an den Flughafen. Auch Jonas wurde zurückgelassen, der 2 Stunden später mit dem Bus nach Paphos aufbrach wo er wieder die Ryan-Air-Tortur vor sich hatte (allerdings dieses Mal mit gebuchten Übernachtungen in Paphos und Bergamo)
Am Flughafen suchte Flori noch Vergebens einen Frisör, ehe uns der Kranich in 4 Stunden nach Frankfurt beförderte.
Eine wirklich schöne Tour mit ner guten Truppe. Schreit nach Wiederholung > Tel Aviv is calling!
EINTRACHT FRANKFURT INTERNATIONAL