9. Spieltag: Dynamo Dresden – Sportgemeinde Eintracht Frankfurt

Montag 26.09.2011

Dünamö Dresden – Eintracht Frankfurt

Endstand: 1-4

Zuschauer: 28976


Bericht vom Trucker:

Der 9. Spieltag in der 2.Bundesliga und das nächste, oder doch das erste Highlight sollte kommen. Auswärts in Dresden! Wie nicht anders zu erwarten schlug dieses Spiel schon lange vorher große Wellen. Sicherheitsbedenken hier, Schwarzmalerei da und vom Weltuntergang wurde sicher auch noch irgendwo geschrieben…

Naja, bevor wir uns die Zeit mit dem lesen dieser schwachsinnigen Artikel verschwenden, entschieden wir uns doch lieber ein neues kleines Auswärtsbanner zu malen… dies wurde dann auch, nicht zuletzt dank der aufopferungsvollen Arbeit vom Teddy seiner Oma

( DICKES Dankeschön noch mal hierfür!!!) auch rechtzeitig fertig!

Lange im Vorfeld wurde ja bereits ein Sonderzug der UF angekündigt. Es gab diesmal auch keine großen Diskussionen dass die Anreise diesmal mit dem Zug bestritten wird.

Leider konnten sich diesmal nicht ganz so viele für das „tolle Montagsspiel“ begeistern, so dass wir nur 4 Tickets für den Zug kaufen mussten. Diese gingen an Steebo, Alfred, Trucker und unseren Krawalltourist Uwe B. der seinen Platz laut Steebo schon direkt nach dem Aufstieg der Dresdener gebucht hatte !!! 🙂

Wie uns Freitags gegen HRO am Container mitgeteilt wurde, hat die Deutsche Bahn den Sonderzug wohl einfach „gekündigt“ nachdem sie mit dem Sonderzug 2 Wochen zuvor nach Cottbus nicht zufrieden waren… Was genau der Grund war wissen wir nicht, jedoch erschwerte einem dass die Reiseplanungen nun doch etwas… Die UF kündigte zwar an noch einen Ersatz aus der Schweiz aufzutreiben, aber so ganz sicher war ich mir da doch nicht mehr….

So konnte auch die genauen Abfahrtszeiten erst am Mittwoch davor bekannt gegeben werden. Die nächste Hiobsbotschaft lies auch nicht lang auf sich warten. Zu dem Glasflaschenverbot sprach die Polizei nun auch ein Dosenverbot aus… Was natürlich auch wieder für eine Umplanung sorgte…

Letztendlich fanden die „Aschaffenburger“ (bewaffnet mit Apfelwein und Bier in Plastikflaschen) aber doch ihren Weg zum Teddy, der uns dank seines Zwangsurlaubs nach Darmstadt fahren konnte. Hier wurden wir bereits vom (EFC??) Furore Frankfurt erwartet, welche uns dankenswerter Weise einen 6er Abteil reserviert hatten. Kaum Platz genommen rollte der Zug auch schon los. Über FFM Süd, wo der Krawalltourist (der fast eine halbe Stunde brauchte bis er uns fand 😉 ) und das Collettivo zustiegen, Hanau und Fulda ging es dann den langen Weg nach Dresden. Die Zeit wurde natürlich mit trinken und dumm babbeln vertrieben… Das mitgebrachte war natürlich schnell aufgebraucht, so dass die ersten Touren in den Partywaagen schon Pflicht waren… Wirklich nennenswertes gab es auf der Fahrt aber nicht. Es wurden die „Mottoshirts“ verkauft und kurz vor Dresden wurden Spielzeugflieger verteilt, eine Anspielung auf das „Motto“ – „Bomben auf Dynamo“…

Gegen 18:30 rollte der Zug dann in Begleitung von 2 (oder waren doch 3) Polizeihubschraubern in Dresden ein. Hier war schon zu sehen was einen heute erwarten sollte… Grün, Grün, Grün und nochmals Grün… total abgeschottet gings dann in die bereitgestellten Busse die direkt vorm Gästeeingang hielten…

Bevor man sich umschauen konnte stand man schon im Gästeblock. Gleich einen guten Platz fürs Banner gesucht und dann erst mal eine Stärkung geholt…

Eine Bratwurst später ging das Spiel dann auch schon vor einem gefüllten Gästeblock los.

Im Vorfeld wurde ja, zum Leidwesen der Ultras Dresden, Bilder ihrer neuen Blockfahne veröffentlicht. Für diese Fahne haben sie letzte Saison über Geld gesammelt und diese Fahne in Polen fertigen lassen. Hier gab es wohl eine „undichte“ Stelle die eine Woche vor der Premiere gegen FFM ein Bild ins Netz stellte… Also konnte man auch davon ausgehen dass es seitens der UF einen „Konter“ geben wird… Dieser wurde auch als Intro gezeigt. Es war eine Kopie des Banners, welches gleichzeitig in der Heimkurve gezeigt wurde, nur mit dem Zusatz „Bomben auf Dynamo“ und einigen Bombern …

Kurz darauf wurde dann eine Blockfahne gezeigt, auf dem ein Adler auf dem „Ultras Dresden-Ball“ sitzt und die Luft raus lässt. Dazu verliert der Ball auch noch diverse Fetzen die unter anderem mit FDO (Faust des Ostens) .. beschriftet waren… dies war ein weiterer Seitenhieb auf die internen Streitigkeiten in der Dresdner Szene…

Das Zweite Banner eine, wie ich finde gelungene Provokation. Über den ersten lässt sich natürlich streiten. Welche Wellen das gesamte „Motto“ schlagen wird, war wohl jedem klar, gerade in der heutigen/jetzigen Zeit ein gefundenes Fressen für die Medien…

Wobei hier echt hinterfragt werden muss wie/warum dass Banner dann so einfach am Sicherheitsdienst vorbei kommt… Aber dass soll nicht meine Sorgen sein 😉

Zum Spiel an sich kann/will ich nicht viel schreiben… am Ende ein sicherer 4:1 Sieg. Die Stimmung dadurch auf unserer Seite natürlich wirklich sehr gut! Auch wenn man sich oft (zu oft??) aufs Pöbeln reduzierte… Nachdem dann in der Heimkurve ein Banner gezeigt wurde wo ein Halbmond + Adler zu sehen war wurde dies aus der Gästekurve mit einem „Nazischweine“ quittiert. Dies brachte dann auch die Gegengerade (wo sich übrigens schon einige gute Brecher sammelten) zum überkochen und man machte anstallten den Gästeblock anzugreifen, lies sich dann aber doch von ein paar Ordner aufhalten. Im oberen Bereich gingen dann aber einige Frankfurter über den Zaun und forderten die Module dann auf doch einen Schritt näher zu kommen… Zum Kontakt kam es dann aber nicht. Zum teil lags an den Ordnern, zum teil am Netz dass über den Puffer gespannt war… Die Polizei beendete das treiben dann aber nach einigen Minuten und zog eine Sicherheitslinie… Im Nachhinein habe ich auf Youtube auch ein Video gesehen wo die Heimkurve zeigt, die als Antwort: „ Juden, Juden, Juden – Eintracht Frankfurt“ und „Ihr seid nur Dönerverkäufer…“ singt…

(Also Jahrelanger Stadiongänger weiß man dies zwar einzuordnen – aber mich wundert es doch sehr, dass hierüber kein einziges Wort geschrieben wird, dafür aber mittlerweile überall ein Artikel über das „Bomben..“ und angebliches „Stasischweine“ gebracht wurde…)

Der Block gab mit dem Shirts ein recht gutes Bild ab. Jedoch hätte das Bild noch etwas geschlossener sein können…

Dann war das Spiel auch schon rum. Wir feierten noch kurz und die Heimkurve war schon fast komplett leer. Also war man draußen dann auf einiges gefasst. Doch wie auf den Hinfahrt, gings direkt in die Busse und durch komplett abgeriegelte Strassen zurück zum Bahnhof… Hier erwarteten einen diverse Wasserwerfer und Panzer, welche die Dresdner auf Distanz hielten… Also blieb auch hier alles friedlich!

So rollte der Zug dann auch bald zurück in die Heimat. Die Zeit wurde wieder mit Trinken, schlafen und „Fenster auf – Fenster zu“ Diskussionen verbracht… um 5:00 konnte man dann in Hanau umsteigen und war dann gegen 6 Uhr zuhause im Bett!

Das Fazit für mich: „Der Osten kocht auch nur mit Wasser“ 😉 oder um es mit dem Steeb seinen Worten zu sagen: Es muss ja nicht knallen, aber so ruhig hätte es auch nicht sein müssen 😉

Trucker

 

Bericht vom Roten Krawalltouristen Uwe:

 

Ein Vorteil haben die arbeitnehmerfeindlichen Anstoßzeiten am Montag, es geht auch bei Auswärtsspielen in Dresden zu einer christlichen Zeit los. Also machte ich mich gegen 11:30 auf Richtung Südbahnhof um im Sonderzug der UF zu den bereits in Darmstadt zugestiegenen Steebo, Alfred und Withy dazuzustoßen.

Dass es sich heute um ein Hochsicherheitsspiel handelte und die Polizei einiges erwartete bekam man schon am Südbahnhof zu spüren. Eine mehr als gründliche Durchsuchung der Bundespolizei musste man über sich ergehen lassen. Ich durfte sogar meine in Alufolie verpackten, selbst geschmierten Stullen öffnen und der Belag wurde akribisch überprüft. Anscheinend hatte ich nichts falsches drauf und durfte passieren. Gefahren wurde heute mit einem etwas in die Jahre gekommenen Zug der Schweizer Bundesbahn, welcher seinen Zweck aber mehr als erfüllte.

 

Nach einer etwas längeren Suche fand ich die anderen auch im Zug und man machte sich in den sehr bequemen, zumindest auf der Hinfahrt, 6er Abteilen breit und man konnte sich, dank dem sinnlosen Dosenverbot, dem mitgebrachten Plastikbier, welches besser war als sein Ruf vorher, widmen. Die ersten Stunden der Fahrt vergingen Dank dem üblichen Dummgebabbel, dem basteln von kleinen Spielzeugflugzeugen und den Hopfenkaltschalen wie im Fluge und unser Bestand an Flaschen nahm zügiger ab als geplant. Gott sei Dank gab es noch ein Frischbierausschank im Zug und man machte sich auf die doch recht beschwerlichen Reise durch den Zug um Nachschub zu besorgen. Nach einer gefühlten Stunde und der Bewältigung einiger Hindernisse auf dem Weg zurück kam man wieder im Abteil an und anscheinend brauchten wir wirklich zu lange, denn der Rest im Abteil hatte sich entschieden der Rest der Hinfahrt zu schlafen. Kein Problem so blieb mehr für uns. 😉

 

Nachdem auch die letzten Becher vernichtet wurden näherte man sich so langsam dem Ziel, ein untrügliches Zeichen dafür war, dass der Zug etwas Begleitung aus der Luft bekam. Drei Hubschrauber der BP waren ab sofort ständiger Begleiter. Gegen 18Uhr erreichte man den hermetisch abgeriegelten Hbf Dresdens. Durfte man beim letzten Spiel in Dresden noch ein Spaziergang durch die Stadt machen standen diesmal ausreichend Shuttlebusse bereit die dann, ohne Zwischenfälle, in Kolonne gen Glücksgas-Stadion aufbrachen. Angekommen am Stadion ging es auch direkt rein, nachdem die CAB ihr neues Auswärtsbanner aufgehängt hatten und man sich etwas stärkte mit den geschmacksneutralsten Bratwürste die mir je untergekommen sind wartete man auf den Anpfiff.

Als Antwort auf die neue Blockfahne der Dresdner präsentierten die Frankfurt auch eine Kleine, welche im Nachhinein noch so einige Wellen schlug und die Presse versuchte mal wieder ein Skandal zu konstruieren. Neben einer weiteren Blockfahnen präsentierte sich der Frankfurter Block fast geschlossen im gleichen Look. Die Stimmung und der Support auf der Frankfurter Seite war fast das ganze Spiel durch mehr als überdurchschnittlich. Das geschehen auf dem Platz war die ersten Minuten sehr zerfahren und irgendwann machte Dresden das 1:0 aus dem Nichts. Die Antwort der SGE ließ nicht lange auf sich warten und noch kurz vor der Pause wurde das Spiel komplett gedreht. Auf den Rängen ließen sich die Dresdner doch sehr leicht provozieren und es drohte für einen kurzen Moment zu eskalieren, aber die Staatsmacht war wie den ganzen Tag ziemlich schnell zur Stelle und es beruhigte sich alles wieder recht schnell und man konzentrierte sich weiter auf den Support und die verbalen Attacken. In der 2.Hz war die Führung nie wirklich gefährdet und in den letzten Minuten konnte man noch auf das doch alles in allem verdiente 4:1 ausbauen.

Nach Spielende warteten wieder die Shuttlebusse in Dreierreihe vor dem Gästeblock. Für den Schmunzler des Tages sorgte eine einheimische Polizistin die doch mit erstaunen feststellte, dass ja wirklich alle Frankfurter so reden wie Badesalz. Es dauerte eine ganze Weile bis der letzte in einen Bus verfrachtet wurde und der Sauerstoffgehalt in den Bussen nahm doch bedenklich ab. Aber irgendwann ging es dann los und zumindest aus unserem Bus konnte man von den angeblich 250 Dresdner die, wie es in der Presse so schön hieß versuchten die Abreise der Gäste zu stören, nicht wirklich was zu sehen. Auch kein Wunder, dass bei 1100 eingesetzten Polizisten so gut wie alles ruhig blieb, zumindest bis zu unserer Abreise, in der Nacht vergnügten sich die Dresdner noch ein bisschen mit der Staatsmacht. Dass das Team Green aber auf alles vorbereitet war sah man dann nochmal am Bahnhof, allein dort warteten drei Wasserwerfer und ein Räumpanzer auf ihren Einsatz.

Zurück am Bahnhof ging es wieder in den, in der Zwischenzeit, komplett gereinigten und von Flaschen befreiten Zug. Na da hat sich einer aber noch ein ordentliches Zusatzgehalt an dem Tag verdient wenn ich allein an das Pfand in unserem Abteil denke ;-). Nach kurzer Wartezeit ging es los Richtung Heimat, wieder begleitet von der üblichen Hubschrauberstaffel und zusätzlich noch von zig Polizeifahrzeugen auf den Parallelstraßen zur Bahnlinie bis weit nach der Stadtgrenze.

Der Rest der Fahrt ist schnell erzählt. Man widmete sich nochmal dem Alkohol und nach und nach schliefen einige ein. Da konnte man aber auch große Unterschiede erkennen: Der Whity brauchte drei Sitze um bequem zu schlafen, der Alfred begnügte sich mit der Gepäckablage um darauf mehrere Stunden!!! tief und fest zu schlafen. Die auf der Hinfahrt noch bequemen Sitze waren es mit der Zeit nicht wirklich mehr und die Rückfahrt zog sich doch sehr in die Länge und man war froh irgendwann wieder in den heimischen Gefilden angekommen zu sein. Kurz vor 5 erreichte man Hanau und 15 Minuten später war auch ich wieder zu hause.

Alles in allem eine gelungene und unterhaltsame Fahrt und ich glaube trotzdem die meisten Frankfurter wären froh das nächste Jahr nicht wieder nach Dresden zu müssen…

Uwe

 

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