10. Spieltag: FC St. Pauli – SGE

Samstag, 30. Oktober 2010

FC St. Pauli – Eintracht Frankfurt

Zuschauer: 24330 (ausverkauft)

Endstand: 1-3


Der erste Teil der Hamburger Woche war mit dem Pokalsieg gegen den HSV mehr als gut bewältigt worden. Nun ging es in der Liga zum Auswärtsspiel zum zweiten Hamburger Erstligisten, dem FC St. Pauli, diesem komischen pseudo-alternativ Verein.

Eigentlich war geplant, für diese Tour einen großen Bus einzusetzen, allerdings war die Eintracht so „nett“ uns sage und schreibe 4 zusätzliche Eintrittskarten zur Verfügung zu stellen, so dass dieses Vorhaben früh scheiterte. Hierzu mal ein generelles Wort zur Kartenvergabe der Eintracht. Es kann doch nicht sein, dass für Spiele in Mainz oder wie jetzt in Pauli jeder Dummbeutel-EFC, der sonst nie auswärts fährt, Karten bestellt und auch welche erhält. Man sollte die mit Karten belohnen, die auch zu den unattraktiven Spielen fahren. Aber dieses Problem besteht schon lange. Man merkt dies dann auch immer im Block (wie auch am heutigen Tag), wo zig Leute stehen, die merklich „fremd“ in einem Auswärtsblock sind und dementsprechend sehr „förderlich“ für den Support. Aber was soll man machen.

So gingen die 4 zusätzlichen Karten an die Dettinger-Crew, die das komplette WE in Hamburg verbrachten und mit den 18 Away DKs wurden zwei 9ner eingesetzt, deren Besetzung schnell feststand, denn auch bei unseren Leuten stand das Spiel hoch im Kurs.

Um 07:30 Uhr war Abfahrt am Kleinostheimer Mäcces. Steebo fuhr den ersten 9ner, in dem dann noch Issi, Fam. Stapp, Fam. Aulbach, Fassi, Rene und Pit Platz nahmen. Den zweiten Bus fuhren abwechselnd Flori und ich. Wir hatten die „Ehre“ folgende Chaoten zu transportieren: Trucker, Pascal, Steve, Maskottchen, Georgi-Bielefeld, Schrankenwärter und Alkfred. Absolute Trümmerbesatzung also. Und so ging es bei uns im Bus auch ab. Bereits bei Fulda wurde Polonaise durch den Bus getanzt (wohlgemerkt im 9ner!!!)

Und so verging die Fahrt zumindest für die Nichtfahrer relativ zügig. Die Fahrer dagegen hatten es schwer. Zum einen ging einem die Party im Bus teilweise doch ganz schön auf die Nerven, zum anderen ist die A7 die reinste Geschwindigkeitsbegrenzungshölle, gekrönt mit dieser Drecks 15 km Baustelle mit ihren verschissenen Smileys! Trotz allem kamen wir relativ gut durch und waren bereits vor 13 Uhr in Hamburg. Aber auch zu dieser frühen Ankunftszeit war leider am Stadion direkt kein Parkplatz zu ergattern. Glücklicherweise fanden wir dann noch einen Abzockerplatz, wo man für einen PKW 10 Euro latzen muss. Aber egal!

Da heute in Pauli alles an Fanutensilien erlaubt war, hatten wir auch alle Fahnen und DHs im Gepäck. Also alles geschnappt und ab Richtung Stadion. Steebo, Fam. Stapp und ich gingen gleich rein, damit die Sachen in Sicherheit sind und der Rest ging noch auf ein Bierchen.

Kommen wir mal zum Stadion. Da ja im Moment nur die Hälfte bereits im neuen Glanz erstrahlt und die alte Stehgegengerade, sowie die Gästehintertortribüne noch stehen, besteht noch ein kleines Stück Charme, der dann aber auch verflogen sein wird, wenn das Ding mal komplett fertig ist. Aber war mal wieder was Besonderes in einem unüberdachten Gästeblock zu stehen.

Zum Einlaufen der Mannschaften, bzw. etwas früher wurde über den Gästeblock eine Blockfahne gezogen, die zwei Hanfblätter sowie den Eintrachtadler zeigte. Vor dem Block hing ein Banner mit der Aufschrift „HIGH AGAIN“. Eine Choreo mit dem gleichen Thema wurde auch beim letzten Spiel am Millerntor vor zig Jahren gemacht, an die die heutige angelehnt war. Unter der Blockfahne wurde dann gelber, grüner und roter Rauch gezündet, der dann beim Wegziehen der Überziehfahne zum Vorschein kam. Ein gelungenes Intro!

Danach wurden natürlich alle mitgebrachten Fahnen und DHs präsentiert. Wieder mal erschreckend, wie wenig am Start war, obwohl alles ohne Beschränkungen erlaubt war. Außer die UF nimmt echt kaum noch jemand was mit. Wie oben schon beschrieben, war der Support, bzw. die Beteiligung der Masse daran, eher mittelmäßig bis schlecht.

Was allerdings die ach so tollen St. Pauli Fans abzogen, war echt mehr als schlecht. Ist halt wie bei vielen Vereinen doch wieder nur der Mythos, der das Ganze hoch hält (vergleichbar mit Liverpool)

Natürlich rechnete man sich heute sportlich hier auch was aus. Schließlich waren die Adlerträger gut drauf und der Gegner ja „nur“ ein Aufsteiger. Was wir allerdings in der ersten Hälfte geboten bekommen haben, war grausam. Bis zur 45. Minute kein einziger Torschuss unsererseits und mit dem Stand von 1:0 für Pauli noch gut bedient (wobei dieses Tor nicht bei jedem Schiedsrichter gegeben wurde – Foul an Nikolov) In der 45. Minute war es dann aber wie schon in den letzten Spielen soweit. Gekas wird im Strafraum angespielt und lässt sich mit dem Rücken in den Gegner fallen. 80 % der BuLi-Schiris hätten in diesem Moment nicht die Backen aufgebläht und in ihr Arbeitswerkzeug geblasen. Marco Fritz hingegen sah hier ein Foulspiel und brachte uns kurz vor dem Pausentee wieder ins Spiel. Gekas verwandelte eiskalt und so stands zur Halbzeit 1:1.

Nachdem Asamoah kurz nach Wiederanpfiff zu Recht vom Platz gestellt wurde, standen die Zeichen auf Sieg. Die Eintracht übernahm mehr und mehr das Spiel und kam auch zu ein paar Chancen. Allerdings musste der Gästeanhang bis zur 70. Minute warten, ehe abermals Gekas (nach grandioser Vorabeit Schwegler) den Führungstreffer markierte. Ausrasten war nun angesagt. Und passend dazu fing es an zu regnen. Wie lange sind wir bei einem Fussballspiel der Eintracht schon nicht mehr nass geworden? Geil! In der 90. Minute setzte Caio mit dem 3:1 den Schlusspunkt.
Es wurde noch eine Weile gefeiert, ehe man den Rückweg zu den Bussen antrat. Dort die Sachen eingepackt und raus aus der Stadt.
In Thieshope wurde dann noch zünftig zu Abend gegessen, ehe die restlichen 450 km in Angriff genommen wurden.

Die Fahrt verlief recht entspannt (die gelegentlichen Ausraster wegen dauernder Geschwindigkeitsbegrenzung und Mittelspurschleichern mal ausgenommen), bis wir zufällig einen terroristischen Propaganda Piratensender im Radio entdeckten (Frequenz 107,9) Alle Power in den Heckteil des Busses gestellt und auf volle Lautstärke gedreht durfte der Muezzin die schlummernden Alkoholopfer beglücken 😉 Irgendwann ersetzte den Muezzin eine einschläfernde Frauenstimme, die ukrainische Tanzgesänge, sowie verschiedene Flöten und Pfeifenspiele vorstellte. Sensationell. Ich sah kaum noch die Straße, wegen den ganzen Tränen die ich vor Lachen im Auge hatte. Die beiden Rückbänke sahen das natürlich anders und es kam lautes Gejammer von hinten.

Um Punkt 0.00 Uhr fuhren wir mit der Bayernhymne (Bayern 1) auf den Kleinostheimer Mc Donalds Parkplatz, wo der andere Bus schon auf uns wartete.

Eine weitere erfolgreiche Auswärtsfahrt ging somit zu Ende. Und wer weiß. Vielleicht hab ich ja am Ende der Saison doch Recht (Wer in Pauli in der Nähe von mir stand, weiß bescheid, gell Flori, Regina, Kay, Lena, Marita 😉 )

Teddy

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