FC Bauern München – Eintracht Frankfurt
Endstand: 2-0
Zuschauer: 69000 (ausverkauft)
„Lieber ein Verlierer sein, als ein dummes Bayernschwein!“ Dieses Lied sollte am heutigen Tag der Gassenhauer werden. Aber der Reihe nach!
Einmal in der Saison passiert es nunmal, dass man auswärts beim FC Bayern München antritt. Es lässt sich leider nicht vermeiden. Außer die 3 Zufallssiege, welche wir in den letzten 40 Jahren in München holten, gibt es immer nur auf die Mütze. Nun ist man bis zu diesem Spiel in der Bundesliga noch ungeschlagen, und das am 9. Spieltag. Sollte man jetzt erwartungsvoller nach München reisen. Ich meine nein! Allerdings waren die Bayern auch ein kleinwenig in der Krise nach drei Auswärtspleiten in Folge, aus der bei einer Heimniederlage gegen die Eintracht eine mittlere Katastrophe geworden wäre.
So saß man dann doch mit einem Funkel (Achtung Wortspiel J ) Hoffnung im WiFi Bus Richtung Landeshauptstadt. Mit dabei weitere 43 Hoffnungsvolle, die sich hemmungslos dem Alkohol hingaben. Die Stimmung im Bus war von Anfang an sehr gut, und wurde von Zeit zu Zeit noch besser. Absoluter Höhepunkt der Hinfahrt war Simons Sangeseinlage übers Busmikro, als er mit „auf der Mauer, auf der Lauer sitzt ne kleine Wanze“ den ganzen Bus zum rocken brachte.
Natürlich wurden auch wieder genügend Kontests gemacht, so dass 13 der 15 Kisten schon in München das zeitliche gesegnet hatten. Diesmal beteiligten sich sehr viele Leute an den Kontests, so dass teilweise sogar zu zehnt getrunken wurde, wobei hier dann natürlich die höchsten zwei Zahlen, bzw. die „14“ bezahlen mussten. Da wir nur einmal anhielten (in Aurach, wo unsere Sektion Nürnberg zustieg) auf der Hinfahrt, waren wir bereits nach 4 Stunden um 13.20 Uhr auf dem Busparkplatz vor der Arena.
Nachdem ich noch unseren Müll entsorgt hatte, begann der Aufstieg des Mount Arroganz. Diese Treppe ist eine absolute Frechheit, die hört einfach nie auf. Naja, es passierte dann doch, ich kam oben an. Nun wollte man sich natürlich erstmal stärken. Da ich nur noch 8 Euro einstecken hatte, konnte ich mir kein Geld auf meine Arroganz-Card laden, da 10 Euro der Mindestbetrag ist, den man investieren muss. Überraschenderweise waren aber noch über 10 Euro auf der Karte vom letzten Mal drauf, so dass ich doch an mein Bier und an mein Schnitzel kam. So nach und nach kam der Rest der Bande angetrabt und schwupps hatte der Herr Kreisel mein Bier umgeschmissen. Klasse! Dann holt man sich halt für 3 Öcken Fuffzig ein neues und marschiert in den Block. Ja man durfte dieses Jahr seine Getränke und Speisen mit in den Block nehmen. Wie gnädig!
Bis zum Anpfiff war das Stadion standesgemäß mit 69000 Zuschauern ausverkauft. Darunter ca. 5000 Frankfurter (es hatten sich etliche Bayernhampel in den Gästeblock gemischt). Zum Intro war auf Frankfurter Seite nicht viel zu sehen. Das einzige was bei uns erlaubt war, waren kleine Fahnen (unsere 2 kleinen waren am Start!). Bei den Bayern wurde ein Spruchband gezeigt, auf dem stand: „Rücknahme der Stadionverbote in München, Frankfurt und überall!“ Es herrschen halt in ganz Deutschland die selben Probleme im Moment.
Zum Spiel: Herr Funkel ließ mal wieder eine neue Variante seiner Dummheit aufblitzen, in dem er komplett ohne linke Seite auflief (der dort angesiedelte Takahara war vollkommen überfordert). Fast alle Angriffe der Bayern liefen über deren rechte Angriffsseite. Die ersten 20 Minuten waren wir gleichwertig wenn nicht sogar besser und hatten sogar gute Chancen um in Führung zu gehen. Es kam dann aber wieder wie es kommen musste, die Bayern gingen durch Makaay in Führung, welche sie nur ein paar Minuten später durch van Bommel ausbauten. Der komplette Knock out für uns blieb aus, da Oka Nikolov einen berechtigten Elfmeter parieren konnte (das mit den Elfern dieses Jahr wird mir langsam unheimlich). Auch die Wechselspielchen unseres Trainers brachten nichts mehr erfolgversprechendes hervor, so dass die Bayern die Führung verwalteten und eigentlich nie in Gefahr waren, diese zu verschenken. Als dann Vasoski noch mit Gelb-Rot vom Platz musste, war es komplett gegessen. Also wie immer halt. 3 Punkte in München gelassen!
Zur Stimmung: Bei uns im Block war die Stimmung trotz das kein Megaphon erlaubt war recht gut. Ist halt sauschwer zu koordinieren bei dem langgezogenen Block. Was bei dieser Akustik und dieser Entfernung zum Spielfeld unten ankommt, kann ich nicht sagen. Kurz vor Schluss wurden noch zwei Phantomtore bejubelt, so dass wir wieder mal mit einem Unentschieden das Stadion verließen.
Und jetzt kommt die Erklärung, warum man das o.g. Lied so oft an diesem Tag gesungen hat. In der Bayernkurve waren während des ganzen Spiels (außer jeweils kurz nach den Toren) nur ca. 100 Hanseln am supporten. Das ist für so einen großen Verein einfach unwürdig. Genauso traurig anzusehen war, dass die Mannschaft nach Abpfiff vor die Kurve zum Feiern kommt, und schon mindestens die Hälfte der Leute die Kurve verlassen haben. Auch wegen der Nähe zum BFC 75 Kleinostheim (seit gegrüßt!) weiß ich, dass die richtigen Bayernfans diese Entwicklung verabscheuen. Es ist halt saumäßig schwierig noch eine gute Stimmung zu machen, wenn die Vereinsführung (inkl. Fanbetreuung) alles daran setzt, die richtigen Fans aus dem Stadion zu vertreiben. Deswegen sind mit den „Bayernschweinen“ auch nicht die richtigen Fans gemeint, sondern die ganzen „Kunden“ die dieses Event bevölkern. Dies mal am Rande!
Um 18.00 Uhr war der Start der Rückfahrt angesetzt, welcher pünktlich und ohne personelle Verluste von Statten gehen konnte! Auch die Rückfahrt sollte stimmungsmäßig eine der besten werden, die wir in unserer „Busveranstalterkarriere“ erlebt hatten. Es wurde viel gesungen und gelacht und natürlich weiterhin getrunken. Irgendwer kam auf die Idee, Eintrachtlieder ins Englische zu übersetzen, was teilweise sehr sehr geil war. Hier ein paar Beispiele (wir wissen alle, dass das grammatikalisch usw. nicht das gelbe vom Ei ist, aber die Hauptsache war der Spaß dabei, sind halt eins zu eins Übersetzungen!):
First Round Brondby
Second Round Wien
And then we rescued Saddam Hussein
We drive bicycle
From Bologna
And also to Neapel
oder
Frankfurt you City of Cities
And Lautern you darkest hole
You are shitting of trees
when we playing of the championship
Ole Eintracht Frankfurt ole ole
usw. usw.
Ein weiterer Schlager war ein Badesalzlied, in dem es über Fussballspieler mit ihrem jeweiligen Geschäft geht, welches gar nicht so schlecht läuft (Markus Babbel´s Babbelgum-Geschäft, Christian Ziege´s Ziegenkäsegeschäft…) welches irgendwann beliebig erweitert wurde (Friedhelm Funkel´s Funkelgeschäft, Patrick Ochs´ Ochsengeschäft, Teddy´s Bärengeschäft …) War schon sehr lustig!
Nach einem 20minütigem Halt in Aurach wo Jens wieder entlassen wurde, hielten wir noch ne gute halbe Stunde in Geiselwind, wo sich jeder stärken konnte. Aber auch die schönste Busfahrt geht mal zu Ende (was ein Glück) und so kamen wir um 23.30 Uhr wieder in Aschaffenburg an, wo die ersten Gestalten aus dem Bus fielen, und einigen Münchner ICE-Fahrern in die Arme liefen, mit denen es noch etwas Gepöbel gab. Dann ging es weiter über Nilkheim, Niedernberg und Pflaumheim ehe wir in Mömlingen an der Endstation ankamen, wo wir nochmal kurz durch den Bus liefen und den letzten Dreck beseitigten.
Hierzu sei mal gesagt, dass es im Moment recht gut verläuft, was den Dreck angeht. Bis auf einige Leute, die es anscheinend immer noch nicht kapiert haben, dass Abfall in die Säcke gehört und nicht unter den Sitz klappt es eigentlich ganz gut und auch die Toilette war noch ansehlich. So muss es weitergehen!!!!!
In 3 Wochen steht die nächste Busfahrt auf dem Programm. Diesmal mit Schnurrbartaktion und Flippersdauergedudel! Wird bestimmt auch lustig. Hoffentlich genauso wie die heutige Fahrt, wenn möglich noch mit 3 Punkten im Schlepptau.
Also bis dahin, euer
Teddy