18. Spieltag: Bayer Leverkusen – Eintracht Frankfurt

Samstag 28.01.2006

Bayer 04 Leverkusen – Eintracht Frankfurt

Endstand: 2-1

Zuschauer: 21000


 

Nachdem Mittwochs in München der Einzug ins Pokal Halbfinale perfekt gemacht wurde, ging es nun wieder in der Bundesliga los. Es ging in die Aspirinstadt zu dem „Traditiosnklub“ Bayer 04 Leverkusen. Nach der tollen Schlussphase der Hinrunde und dem Sieg in München, wollte man natürlich die 1:4 Schlappe aus dem Hinspiel wettmachen und so fuhr man frohen Mutes nach LEV. Die Fahrt wurde wieder im 9er Bus vollzogen. Mitfahrer diesmal waren: 2x Hebboch, Trucker, Aulbach, Schrankenwärter, Tirreg, Lars, Steebo und ich.
Um 11.30 Uhr ging es in Kleinostheim los. Die Fahrt dauerte nicht lange, denn in Weißkirchen trafen wir uns mit der Busbesatzung der Falstaffer, von wo aus die Fahrt im Konvoi fortgesetzt wurde. Als Anzahlung für die „Keiler Weißbier“-CD schenkten die Falstaffer uns eine Flasche Wurzelpeter. Leider drückten sie sie Tirreg in die Hand, der sich sofort zum Ziel setzte die Flasche mit seinem Odenwälder Kollegen Lars bis Leverkusen zu leeren. Außer die Bepöbelung des Mannschaftsbusses von Mainz 05 und viel Glück an einem Blitzer kurz vor Köln (140 bei 100, glücklicherweise blieb das rote Ding ganz ruhig) blieb die Fahrt bis zur Abfahrt Leverkusen eher ruhig.
Da Steebo uns eine Ausfahrt zu früh runterlotste, mussten wir noch durch halb Leverkusen tingeln, um ans Stadion zu gelangen. Dies sollte uns dann auch zum Verhängnis werden. Einige hundert Meter vorm Stadion, fuhren wir in einen Kreisel ein, welcher von rechts von einem Polizeibusjen angesteuert wurde. Da die Odenwaldcrew ihr Versprechen gehalten hatte, und der Wurzelpeter nun nicht mehr unter uns weilte, waren sie natürlich nicht mehr ganz nüchtern und pöbelten gleich den grünen Bus „etwas“ an. Wir fuhren dann weiter Richtung Stadion und hatten die Sache eigentlich schon wieder vergessen, als plötzlich an einer roten Ampel ein Polizist am Fenster der Beifahrerseite stand und uns aufforderte doch bitte an die Seite zu fahren.
Auf meine Frage „Warum“ wir dass denn mussten, flippte der Typ total aus und schrie uns an, sofort rechts ran zu fahren. Nun nahm das mittlerweile typische WM-Spektakel seinen Lauf. Wir mussten alle aussteigen und unseren Perso abgeben, welche dann kontrolliert wurden. Als Grund für diese Aktion wurde der Versuch des „verbalen Kommunizierens“ von Tirreg mit der Polizei genannt. Die Falstaffer währenddessen, durften nicht warten und wurden weitergeschickt, worauf ein lautes „Fussballfans sind keine Verbrecher“ aus deren Bus schallte.
Dummerweise hatten wir ein „Schulkinderschild“ welches sich am Bus befand aus Spaß ausgeklappt, was mir natürlich gleich als großes Verbrechen an den Hals gehängt wurde. Kurze Zeit später kam ein weiterer Mannschaftswagen (mittlerweile waren es drei!!!) woraus ca. 15 Polizisten sprangen, die nun dazu angewiesen wurden, uns und den Bus zu filzen, was dann auch gleich geschah. Als alles so gut wie erledigt war, rief mich der schlechtgelaunte Ordnungshüter nochmals zu sich, um mich einer Lernzielkontrolle (O-Ton Polizist) zu unterziehen. Er fragte mich, was ich denn zu tun habe, wenn ich von einem Polizisten eine Anweisung bekäme. Ich antworte, dass ich nach dem Grund fragen würde. Wieder flippte der Typ total aus und drohte mir eine Ingewahrsamnahme an, wenn ich nicht einsichtig wäre. Also versicherte ich dem netten Mann in Grün, dass ich in Zukunft einer Anweisung der Polizei sofort folge leisten werde. Irgendwann bekamen wir dann unsere Ausweise wieder und durften weiterfahren. Davor wurde uns noch mitgeteilt, dass der Tag für uns gelaufen sei, falls wir noch mal auffallen würden. Ja ja is ja gut, ihr Pfeifen.
Positiv anzumerken wäre noch die Busbesatzung, die zum Schluss kam und uns kontrollierte. Die Beamten waren allesamt sehr freundlich und stellten sich gleich mit Namen und Dienststelle vor und gaben auch auf alle Fragen anständige Antworten. Es geht doch auch so!
Nun hieß es Parkplatz suchen. Da wir wussten, dass es in Lev immer ein Problem ist, einen zu finden, stellten wir uns dahin, wo wir uns schon vor 2 Jahren hinstellten. Natürlich mit dem Wissen, dass die Wahrscheinlichkeit sehr hoch ist, einen 15 Euro Strafzettel zu bekommen. Egal. Hauptsache pünktlich zum Spiel im Stadion, was aber dann bei weitem noch klappte. Schrankenwärter, Steebo und ich gingen in den Sitzplatzblock, während der Rest in den Stehplatzblock ging. Dort wurde dann zum zweiten Mal (nach Gladbach) unser Auswärtsbanner aufgehängt. Bis zum Anpfiff war das Stadion fast komplett gefüllt. Schon schwach, wenn man dieses Stadion noch nicht mal voll bekommt. Der Gästebereich war mit 2500 Adlern gut gefüllt und überall im Stadion verteilt saßen noch mehr, so dass insgesamt ca. 3500 Frankfurter in LEV gewesen sein dürften.
Zum Intro gab es auf Frankfurter Seite ein paar DH´s und klein Fahnen, während auf LEV-Seite eine bezahlte Choreo zu Ehren des 25-jährigen Jubiläums der Fanfreundschaft zwischen Bayer und den Offenbacher Kackers zu sehen war. Es wurden Zettel hochgehalten, auf denen die beiden Wappen gedruckt waren, und eine riesengroße Domina wurde an Seilen hochgezogen, was durch das Spruchband „Bayer und der OFC – 25 Jahre Lack und Leder“ untermalt wurde.
Stimmungstechnisch nahm sofort der Eintrachtblock das Heft in die Hand. Zum Glück durfte Martin mal wieder sein Megaphon benutzen. Anfangs ging natürlich vieles gegen die Leverkusener und die Kackers was aber dann in heftigsten Support für die Mannschaft überging. Die Eintracht spielte mal wieder gut mit, und ließ eigentlich keine ernstzunehmende Lev-Chance zu, vergeigte dagegen selbst einige Hochkaräter. In der 42. Minute allerdings war es dann Amanatidis, der die 1-0 Führung für die Frankfurter erzielte, was einen geilen Torpogo zur Folge hatte, und den Gästeblock bis weit in die Halbzeit hinein singen ließ. Nach dem Wechsel allerdings ein völlig anderes Bild. Den Lev-Spielern wurde in der Pause wohl kräftig der Marsch geblasen, denn sie gingen von nun an sofort auf den Mann und ließen unseren Spielern so kaum Raum zum spielen. Traurigerweise haben wir bei solchen Situationen nichts dagegenzusetzen, und so kamen die Leverkusener zu einigen Chancen, die aber durch Nikolov immer glänzend pariert wurden. Nach knapp einer Stunde war Bayer mit Berbatov wieder im Angriff und selbiger ließ sich mal eben im Strafraum fallen, was der Schiri aber glücklicherweise sah. Er lief auch sofort zum Spieler hin, doch wer dachte, der „Un“parteiische würde nun die gelbe Karte zücken der täuschte sich. Schiri Fandel tatschte dem Berbatov auf den Arsch und hielt gut gelaunt ein Schwätzchen mit ihm, was ich mir wie folgt vorstelle:

Fandel:“Mensch Berbatov, dass war aber jetzt zu auffällig, denn konnte ich dir jetzt nicht pfeifen, aber den nächsten den pfeif ich, ok? Will ja schließlich im Oddset gewinnen!“

Berbatov:“Alles klar, Herbert!“

Kurz darauf benötigte es aber keinen Elfmeterpfiff, denn Copado fälschte einen Freier-Schuss unhaltbar für Nikolov ab. Ausgleich! Scheiße! Nur sieben Minuten später war es dann soweit. Laufduell Vasoski – Berbatov, die Drecksau ließ sich wieder fallen, und wie solls auch anders sein, diesmal pfiff Fandel und zeigte auf den Punkt. Jörg Butt verwandelte dann sicher und so führte Leverkusen ab diesem Zeitpunkt.
Durch fantastische Wechselspiele unseres Herrn Funkel und verletzungsbedingte Ausfälle konnten wir leider nicht mehr viel dagegensetzen (außer einer Kopfballchance von Rehmer) und so blieb es bei dem völlig unverdienten 2:1 für LEV. Ein Unentschieden wäre mindestens verdient gewesen. Aber so ist es halt im Fußball.

Wir schlenderten dann gemütlich zurück zum Bus, was dieses mal ohne jegliche Polizeiaktionen von statten ging. Wir verabredeten uns in Ransbach mit den Falstaffern und fuhren los. Auf der Rückfahrt wurden dann noch ein paar Lieder gedichtet (hauptsächlich Anti-Meier-Lieder). In Ransbach wurde sich dann noch gestärkt, ehe man um 20.30 Uhr in Kleinostheim eintraf. Die halbe Busbesatzung der Falstaffer kam dann noch in Teddy´s Pub um die Pokalauslosung zu schauen. Dank Birgit Prinz haben wir mit dem Heimspiel gegen Bielefeld die vermeintlich leichteste Variante bekommen, was aber leider nicht mehr ausgiebig gefeiert werden konnte, da der Herr Freund Sonntagsmorgens um 06.00 Uhr Eis klopfen gehen musste.

Jetzt heißt es gegen die Hertha-Frösche punkten, damit man nicht am Ende als 2.ligist im Uefa-Cup ran muss.

Gruss euer Teddy!!

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