5. Spieltag: Hamburger SV – Eintracht Frankfurt

Samstag 17.09.2005

Hamburger SV – Eintracht Frankfurt

Endstand: 1-1

Zuschauer: 50000


 

Das Auswärtsspiel in Hamburg wollten wir diesmal ein wenig ausschmücken. Zum einen mit einem verlängertem Sightseeing-Wochenende und zum anderen mit einem weiteren Länderpunkt beim Spielbesuch in Kopenhagen.
Über www.hrs.de war mit dem Hotel „Zum Zeppelin“ schnell eine Bleibe für unseren Aufenthalt gefunden. Eigentlich hatten wir vor, mit einem 9er Bus die Tour zu bewältigen, doch so nach und nach sagten diverse Leute aus diversen Gründen wieder ab, so dass am Ende mit Steebo, dem Turmschläfer und meiner Wenigkeit noch drei Mitstreiter für diese Tour bereitstanden.
Am Freitag den 16.09.05 ging es um 07.00 Uhr los. Die Fahrt verlief ziemlich ereignislos. Es regnete durchweg, was schon ziemlich nervte. Es gab noch was, was ziemlich nervte: Das Navigationssystem! Sobald man nur 4,5 km/h zu schnell fuhr, kam schon eine Rüge aus dem kleinen Kästchen. Um 12.30 Uhr erreichten wir dann bei bestem Wetter das Hotel. Nachdem wir eingecheckt hatten, gönnten wir uns in der Hotelbar erstmal ein kühles Blondes. Nachdem uns der Wirt die öffentlichen Verkehrsmittel Hamburgs erklärt hatte, gingen wir zur nahe gelegenen Bushaltestelle, um von dort in Richtung City aufzubrechen. Für 7 ,75 EUR sicherten wir uns eine Gruppentageskarte, mit der wir alle Verkehrsmittel den ganzen Tag nutzen konnten. Nach ca. 20 Minuten kamen wir per U-Bahn an den Landungsbrücken an. Nachdem wir uns hier ein wenig umgesehen hatten stiegen wir in eine Barkasse, um eine 1-stündige und sehr interessante Hafenrundfahrt zu machen.
Als wir wieder festen Boden unter den Füssen hatten, fuhren wir mit der U-Bahn nach St. Pauli. Dort liefen wir erstmal ums Millerntor herum, um die Kneipe „Jolly Rogers“ zu finden, in der am nächsten Tag die Bembelbar stattfinden sollte. Allerdings fanden wir sie nicht und begaben uns Richtung Reeperbahn. Hier setzten wir uns erstmal in ein Cafe und ließen uns einen Kaffee und ein Stück Kuchen schmecken.
Dann machten wir uns auf die Suche nach einer Sportsbar, um die Niederlage der Kickers zu sehen. Wir wollten eigentlich ins Dollhouse Diner, in dem wir schon vor 2 Jahren waren. Auf dem Weg dorthin, wurden wir von einem Stripclubbesitzer in dessen Etablissement gezogen, welches wir nach kurzer Begutachtung sofort wieder verließen. Nach einer Weile Suchen standen wir endlich vor dem Dollhouse Diner, welches aber noch geschlossen hatte. Also mussten wir weiter nach einer Sportsbar suchen. Die Suche unterbrachen wir für eine kurze Stärkung im Burger King. Kurz darauf saßen wir als einzige in einer kleinen Spilunke, in der die Wirtin extra für uns ihren Mann aus dem Bett schmiss, damit er den Fernseher einschaltete. Die Spiele waren aber nicht sehr berauschend, so dass wir in der ersten Halbzeit die Kneipe verließen und uns auf den Weg ins Kasino machten. Hier wollten wir einen Teil der Kosten des Wochenendes wieder rausholen. Dies gelang leider nicht, denn am Ende gewinnt eh immer die Bank und die Fünf kommt sowieso nicht. Nur Steebo ging mit 30 Euro Gewinn wieder raus.
Nun gingen wir ins Dollhouse Diner um dort zu versacken und nach einigen Bieren und Ramazottis den Rückweg zum Hotel anzutreten, welchen wir wieder per U-Bahn und Bus zurücklegten. Da die Hotelbar noch offen hatte, genehmigten wir uns noch ein letztes Gedeck. Am nächsten Morgen machten wir uns nach dem Frühstück wieder mit dem Bus auf in die Stadt. Da an der Bushaltestelle eine Lottoannahmestelle war, und das mit dem Kasino ja bekanntermaßen nicht geklappt hat, probierten wir mit einem Oddsetschein unser Glück. Ich kann aber schon vorweg nehmen, dass uns Dank der Niederlage von VfL Osnabrück ein Gewinn verwährt blieb. In der Innenstadt angekommen erkundeten wir das Gebiet rund um die Alster, welches bei schönstem Wetter wirklich sehenswert ist. Nachdem uns der Turmschläfer wieder einige Kilometer umhergescheucht hatte ließen wir uns auf einer schwimmenden Gaststätte nieder um uns dort ein Jever zu genehmigen. Irgendwann wurde es dann Zeit dass eigentlich Wichtige in Angriff zu nehmen und so setzten wir uns in die S-Bahn Richtung Volksparkstadion, welches wir nach einer Viertelstunde erreichten. Im Shuttle-Bus von der S-Bahn Haltestelle zum Stadion lernten wir ein paar Mitglieder des HSV Fanclub Rothosen kennen, welche uns von ihrem Erlebnis mit Äppelwoi berichteten (Schüsselsprengung ole!). Vor dem Stadion versuchten wir noch unsere übrigen Karten zu vertickern, blieben aber auf einer sitzen. Hier trafen wir dann auch den Hamann mit seiner Autobesatzung und vier Mann des EFC Falstaff. Nach einem kurzem Plausch mit ihnen enterten wir das Stadion, welches meiner Meinung nach das schönste Deutschlands ist. Zumindest kann man keine baulichen Fehler feststellen, wie es leider in Frankfurt der Fall ist. Außerdem hat das Stadion eine Uhr!!!
Gestärkt durch Fischbrötchen und Holsten ging es in den Oberrang auf unsere Plätze. Kurz darauf kam auch der Schrankenwärter mit seinem Cousin, die mit dem Bus nach HH gefahren waren und gesellten sich zu uns. Eine halbe Stunde vor Spielbeginn betrat eine Kleinfamilie (Vater, Mutter, ca. 8 jähriger Sohn) unseren Block. Warum ich dass erwähne? Ganz einfach. Die Eltern, beide in Eintrachtklamotten gekleidet, schleiften ihren Sohn komplett in OFX Lumpen in den Gästeblock. Wie dumm muss man eigentlich sein? Es dauerte natürlich auch nicht lange, bis es einigen Leuten auffiel und die Familie aufs übelste beschimpften und auch angehen wollten. Allerdings gingen die Ordner dazwischen und sorgten auch dafür, dass der Junge wenigstens die Mütze absetzte und sein Trikot wendete.
Bis zum Anpfiff war das Stadion mit knapp 50000 Zuschauern gefüllt, wovon ca. 3500 den Adler im Herzen trugen. Nachdem die Hamburger erst zwei Tage vorher im UEFA Cup gefordert waren, hoffte man auf eine müde Truppe und somit auch auf eine Punkteausbeute. Die Stimmung im Gästeblock war wie fast immer sehr gut. Auch die Mannschaft spielte gut mit. Stefan Lexa, der endlich mal von Beginn an ran durfte, machte ordentlich Dampf auf der rechten Seite und scheiterte auch mit einem super Freistoss am gut aufgelegten Hamburger Torwart. Auch Amanatidis prüfte dessen Können mit einem gefährlichem Volleyschuss, was er aber leider unter Beweis stellte. So stand es zur Halbzeit noch 0:0. Die 2. Hälfte verlor einiges an Tempo im Vergleich zur ersten Hälfte. Was ich allerdings nicht verstehe, dass man ab der 60. Minute auf Ergebnis halten spielt, obwohl man die bessere Mannschaft ist, und der Gegner normalerweise am Ende etwas Kräfte lassen würde. Dies wurde nämlich mit der Auswechslung des besten Frankfurters Lexa (ich erinnere an die Reportage über Edgar Schmitt auf der Fgv-CD) und der Hereinnahme von Ochs getan. So kam auch nicht mehr wirklich viel nach vorne und das Spiel plätscherte so vor sich hin. Aber wie es halt immer so ist, ging der HSV durch eine Ecke in der 85. Minute mit 1:0 in Führung. Erst jetzt wachte die Eintracht wieder auf und war mit der Einwechslung von Cha und van Lent auch wieder offensiver besetzt. Warum erst jetzt? Es wurde noch mal alles nach Vorne geworfen, und auch der Gästeanhang gab noch mal alles. Und siehe da, die Bemühungen wurden belohnt! In der 90. Minute köpfte Du Ri Cha den viel umjubelten Ausgleich. Klar war es am Ende glücklich einen Punkt mitzunehmen, doch es wäre mehr drin gewesen. Aber ich bin ja kein Trainer.
Wir warteten noch eine Weile, bis sich das Stadion geleert hatte und gingen dann auch nach draußen. Wir diskutierten noch darüber, ob wir uns vielleicht das Spiel des HSV Handball gegen TBV Lemgo in der gegenüberliegenden Color Line Arena anschauen wollen, da man mit der Fussballeintrittskarte für 7 Euro zu diesem Genuss kam, doch wir entschieden uns für die Bembelbar. Da wir keinen Bock hatten, mit der überfüllten S-Bahn zu fahren, warteten wir auf ein Taxi. Es dauerte aber etwas, bis endlich ein Taxi kam, dass 5 Leute mitnehmen konnte. Irgendwann kam dann ein Renault ?, welcher im Kofferraum noch einen Notsitz hatte, auf den Taxifahrer den „kleinen Blonden“ verfrachtete. Komischerweise war es mit dem Turmschläfer der älteste und größte unter uns. Egal, 20 Euro später standen wir vorm „Jolly Rogers“ und ließen uns kurze Zeit später den ersten Äppler schmecken. Es dauerte dann auch gar nicht mehr lange, bis die Kneipe vollkommen überfüllt war. Es waren aber lang nicht so viele Leute wie noch in der Berliner Bembelbar. Es gibt halt in Hamburg auch mehr Alternativen.
Da wir ja am Sonntag sehr früh aufstehen wollten/mussten, gönnten wir uns eine Druckbetankung. Es waren dann wohl gut 15 Äppler und einige Schnäpskes, die wir uns in knapp 3 Stunden einflößten. Da es schier unmöglich war, die Toilette zu erreichen, machten wir es uns einfach, und gingen ins Gebüsch auf der anderen Straßenseite. Auf einer dieser Expeditionen stapfte der Turmschläfer in ein Loch in der Wiese und verstauchte sich den Knöchel. Mittlerweile war die Stimmung in der Bembelbar sehr gut, und einige Klassiker wurden zum Besten gegeben. Irgendwann gesellte sich eine Famiele zu uns, deren kleiner Sohn (ca. 7 Jahre alt) der absoluter Knaller war. Er konnte wirklich jedes Eintrachtlied singen, und tat dies auch ununterbrochen. Allerdings wurde er vom Steebo mit Apfelsaftschorle bestochen, damit er dauernd „Scheiße, Scheiße OFX“ sang. War schon super lustig. Irgendwann, ca. 21.45 Uhr machten sich der Schrankenwärter und sein Cousin auf Richtung Reeperbahn und wir entschieden uns ins Hotel zu fahren, um noch einen Absacker in der Hotelbar zu uns zu nehmen und dann frühzeitig das Bett zu besuchen. Da der Turmschläfer ja kaum noch laufen konnte fuhren wir wieder mit dem Taxi. Nach einem letzten Gedeck in der Hotelbar ging es dann ins Bett, um am nächsten Tag fit zu sein, denn es stand ja noch einiges auf dem Programm.
Am nächsten Morgen standen wir um 06.30 Uhr auf um nach dem Frühstück auszuchecken und den Weg Richtung Puttgarden aufzunehmen. Zum Glück hatten wir ein Navigationssystem dabei, dass uns ohne Probleme aus der Stadt brachte.
Fortsetzung unter Berichte/Hopping…

Gez. Teddy

 

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