Es wurde mal wieder Zeit, den ein oder anderen Haken hinter ein neues Land zu setzen. Die Länderspielpause am Osterwochenende sollte hierzu genutzt werden.
Nach ein wenig Recherche im Netz entschieden wir uns, eine Tour durch Montenegro und Albanien zu unternehmen.
Da in Montenegro die zweite Liga am Wochenende und in Albanien die erste Liga einen Spieltag am darauffolgenden Mittwoch angesetzt hatte, sollte dies problemlos machbar sein.
Relativ günstige Flüge was Zeiten und Kosten anging wurden mit dem deutschen Kranich relativ zügig gefunden und mit Steebo, Alfred, Mathias und Marco stand auch schon rasch ein schöner Trupp fest, der sich auf die Balkanerkundung begeben wollte.
Da wir mit einer Woche ja relativ lange unterwegs sein sollten, besorgte ich mir im Vorfeld für beide Länder einen Reiseführer um die Tour so zu gestalten, dass zum einen keine Langeweile aufkommen sollte und man zum anderen zumindest die sehenswerten Highlights der Länder zu Gesicht bekommen sollte.
Nachdem ich beide Reiseführer durchgeackert hatte, bastelte ich eine Tour zusammen und buchte auch gleich für alle Tage die Unterkünfte, welche trotz bester Bewertungen extrem günstig waren (zwischen 7 und 15€ pro Nase/Nacht). Als Fortbewegungsmittel wurde ein VW-Bus für 250 Tacken gemietet.
Somit war alles vorbereitet und die Tour konnte beginnen.
Zumindest was den Fussball und die Länderpunkte anging, kam allerdings leider alles anders als vorab geplant:
Ca. 1,5 Wochen vor der Tour schrieb mir Steebo, dass das Spiel in Montenegro, welches wir uns anschauen wollten, bereits am Vortag stattgefunden habe und nun kein Spieltag mehr am Osterwochenende sei. Auf den ersten Blick könne er nun überhaupt keine Spiele mehr in Montenegro an besagtem WE finden. Ich durchforstete daraufhin ebenfalls das Internet, konnte allerdings leider auch keinen Alternativkick ausfindig machen. Was nun? Ich suchte mir die Kontaktdaten des Montenigrinischen Fussballverbandes raus und schrieb denen eine Mail, in der ich unser „Problem“ schilderte! Ich bekam auch noch am gleichen Tag eine Antwort, in der mir der nette Branko versicherte, dass in Montenegro am Oster-Wochenende die zweite Liga spielen werde. Er könne mir nur noch nicht sagen, welche Partien wann und wo ausgetragen werden, da dies erst festgelegt wird, sobald die am Wochenende vorher stattfindende Pokalrunde beendet sei. Er könne mir am nächsten Dienstag mehr sagen. Dies ließ einen dann schon mal ruhiger schlafen. Am darauffolgenden Dienstag konnte mir Branko eine Partie nennen, die in oder um Podgorica stattfinden sollte. Leider stand der genaue Austragungsort noch nicht fest, da der Heimverein keinen eigenen Ground hat. Dies würde erst Freitags festgelegt, er würde mir es schreiben. Na hoffentlich, Branko, wir sind dann nämlich schon unterwegs….
Als ob das Theater mit dem Kick in Montenegro nicht schon genug war, bemerkten wir in der Woche vor unserem Abflug, dass auf einmal der geplante Spieltag in Albanien am Mittwoch nach Ostern nirgends mehr angezeigt wurde. Egal wo ich schaute, ich fand weder am Osterwochenende noch an dem geplanten Mittwoch einen Kick. Der Albanische Verband war leider nicht so kooperativ wie der in Montenegro und auf meine Anfrage bekam ich nur eine nichtsagende Antwort hingerotzt. Auf nochmalige Nachfrage kam dann gar nichts mehr zurück.
Anfragen bei diversen Vereinen brachten leider auch nichts! Letzte Chance waren albanische Tageszeitungen. Ich schrieb derer sieben an, wovon sich nur die Tirana Times genötigt sah, mir zu antworten. Diese Antwort allerdings war sehr ausführlich und freundlich. Inhaltlich konnte er mir allerdings leider nicht helfen. Es gab einfach bis runter zur U15 keinerlei Kicks im ganzen Land. Einfach nur verdammt ärgerlich.
Wir nahmen uns natürlich vor, vor Ort nochmals nachzuhaken, aber ich kann vorweg nehmen – erfolglos!
Es ist schon wirklich bitter, wenn man so eine Tour plant, dann auch extra so lange, wegen dem Mittwochsspieltag und am Ende schaut man sich das ganze Land an, bekommt aber keinen rollenden Ball zu Gesicht!
Ich nehme ebenfalls vorweg, dass zumindest der Länderpunkt Montenegro eingetütet werden konnte, auch wenn dies letztendlich doch nochmal ein schwieriges Unterfangen war.
Branko vom Verband schrieb mir netterweise Freitagsnachmittags eine Mail in der er mir mitteilte, dass das von Ihm avisierte Spiel nun 70 km nördlich von Podgorica stattfinden solle, was so gar nicht auf unserer Route lag, dafür wäre aber auch noch ein Kick „near Airport“. Na toll, das ist ja ne tolle Auskunft! Auf meine Nachfrage, ob es sich um den von mir gefundenen Ground handele, reagierte er nicht mehr, da er wohl schon im Feierabend war. Wir entschieden uns dann am Spieltagmorgen erstmal den Ground „near Airport“ zu suchen um dort in Erfahrung zu bringen ob hier wirklich gespielt werden sollte. Nach langer Suche, fanden wir den Platz, aber keinerlei Infos ob hier heute gegen den Ball getreten werden sollte. Die Nachbarn rund um den Platz welcher in einem absoluten Kuhkaff in der Einöde 15 km westlich von Podgorica lag, konnten alle keinen Brocken Englisch oder Deutsch. Irgendwann erkannte aber einer unserer Lage und griff zum Handy. Wenige Minuten später kam ein russischer Schrank angedabbt, der uns dann versicherte, dass hier heute um 15:00 Uhr o.g. Spiel stattfinden würde. Was ein Glück!
Kommen wir nun aber wieder zum Anfang unseres Reiseberichts und switchen zum Karfreitag 04:15 Uhr. Treffpunkt Dettingen für Mathias, Steebo, Alfred und mich (Marco sollte direkt an den Flughafen kommen) Steebo und Mathias standen pünktlich auf die Minute bei mir vor der Tür und auch ich hatte glücklicherweise nicht verpennt und war mir sogar ziemlich sicher, diesmal auch nichts vergessen zu haben (letztendlich war es dann nur die Sonnenbrille die gefehlt hat ) Allerdings war von Meister Alfred keine Spur! Da er normalerweise ein überpünktlicher Kamerad ist, riefen wir ihn an wo er denn bleiben würde!
Erster Anruf blieb erfolglos! Gut, kann jetzt ein gutes Zeichen sein, da er gerade fährt, oder ein schlechtes da er noch pennt! Also nochmal angerufen und nach zweimal klingeln kam ein lautes ” FUCK, ich hab verpennt!”
Kurz erklärt, wann er spätestens wo zu sein hat und ab ging für uns die Fahrt wie gewöhnlich zum Stadion von wo aus wir die eine Station mit der S-Bahn zum Flughafen fuhren! Dort erwarteten wir eigentlich schlimmste Kontrollen auf Grund des kurz zuvor ereigneten Terroranschlags in Brüssel, aber es hielt sich alles im Rahmen!
Im Terminal wartete Marco bereits auf uns und kurz darauf kam auch schon Alfred angeschlappt, der seine Mutter aus dem Bett geschmissen hatte, welche O-Ton Alfred “völlig ausgeflippt ist” , ihren verpeilten Sprössling aber dann doch mit Vollgas zum Flughafen fuhr…
Über München, wo noch eine Weißwurst eingeworfen wurde, ging es nach Tirana! Die ca. 50 Meter vom Flieger zum Gate wurden per Bus absolviert, der Albaner ist anscheinend sehr faul!
Nach der Passkontrolle ging es zur Autovermietung und kurze Zeit später war man on the Road!
Erstes Ziel der Tour sollte Shkodra sein! Die fünftgrößte Stadt Albaniens liegt direkt am Skutarisee, welcher mit 48 km Länge und 14 km Breite der größte See des Balkans ist!
Noch bevor man in die Stadt einfuhr, besichtigte man die vor der Stadt auf einem Hügel gelegene 2400 Jahre alte Burgruine Rozafa von wo man einen tollen Ausblick auf die Stadt, sowie auf die Anfänge des Sees hatte! Fing schon mal gut an!
Nachdem wir noch eine sehenswerte altertümliche Steinbrücke besichtigt hatten, ging es in die Innenstadt wo man seine Unterkunft beziehen wollte! Dies war aber leichter als gedacht! Zwar brachte uns unser Navi in die richtige Straße (was es ab da nie mehr schaffen sollte und wir zur finalen Zielfindung immer Steebs Handy benötigten) aber von der Unterkunft keine Spur! Nach einem mehr als missverständlichen Telefonat zwischen Mathias und dem Vermieter konnte dieser uns letztlich doch lokalisieren und uns per Pedes abholen! Wie sich herausstellte, war die Straße zweigeteilt und unsere Unterkunft natürlich im anderen Teil!
Mit 36 Euro (für uns alle!) war dies die günstigste Unterkunft der ganzen Tour, dementsprechend gespannt waren wir, was uns erwarten würde. Gebucht hatten wir auf Grund der Lage zur Innenstadt und der enorm positiven Bewertungen. Bei den Bewertungen wurde immer wieder die Gastfreundlichkeit des Vermieters hervorgehoben und genau das tat ich nachher bei meiner Bewertung auch. Natürlich kann man für den Preis keinen Nobelschuppen erwarten, aber die Unterkunft war sauber, geräumig und der Vermieter wie gesagt eine Wucht. Zur Begrüßung bekamen wir erstmal einen Kaffee und einen Raki nebst diverser Tipps zur Stadt!
Wir schlenderten dann los in die Innenstadt, die aber neben dem Hauptmarktplatz und der großen Moschee, welche der Hagia Sofia in Istanbul nachempfunden ist und für bis zu 1300 Gläubigen Platz hat, nicht viel zu bieten hatte.
Wir genossen dann die letzten Sonnenstrahlen des Tages vor einem Restaurant bei dem ersten Bierchen unserer Tour. Auf dem Rückweg zu unserer Bleibe kehrten wir in einer vom Vermieter empfohlenen Grillbude ein, wo köstlich, reichlich und günstig gespeist wurde (das sollte irgendwie das Motto der Tour werden;-) ) Den Abend verbrachten wir dann in der Unterkunft bei Karten, Bier und Metaxa (ein weiteres Motto…)
Auf Grund der Terminänderung des Kicks in Montenegro (ursprünglich war Samstags das Spiel angesetzt und so auch die Tour geplant) mussten wir ein wenig umdisponieren und die Orte, die wir uns Sonntags anschauen wollten, nun schon einen Tag früher ansteuern. Da sich alles in einem relativ nahen Rahmen hielt, verzichteten wir darauf, die Unterkünfte umzubuchen. Einziges “Ärgernis” war nun, dass wir zweimal an der Westseite des Skutari-Sees entlang fahren mussten. Ursprünglich war geplant an der Ostseite hoch zu fahren und an der Westseite runter. Nun entschieden wir uns also, direkt am See entlang gen Norden und der Bucht von Kotor zu fahren um dann am Montag am Meer entlang wieder zurück in den Süden zu kommen, damit wir nicht zweimal die gleiche Strecke fahren.
Auf einer Karte sieht man ja leider nicht ganz so dolle, wie die Straßen denn sind, die man geplant hat zu nutzen. Es war landschaftlich echt sehr toll, was wir zu Gesicht bekamen, aber die Strecke direkt am See entlang bedeutete auch direkt durch die Berge zu eiern. Straßen so breit wie das eigene Fahrzeug, kaum Leitplanken die einem vorm Abstürzen sichern konnten und einige gute Schlaglöcher sorgten dafür, dass wir nur schleppend voran kamen. Generell muss man im Nachhinein festhalten, dass die Fahrerei in beiden Ländern es echt in sich hat. Man muss durchgehend konzentriert bleiben, da einem immer wieder Unvorhergesehenes passieren kann. Seien es Schlaglöcher, sehr enge Stellen, diverse Tiere auf der Straße oder einfach die krankesten Überholmanöver der Einheimischen. Mathias und ich ergänzten uns hier aber gut und auch von der Rückbank kam desöfteren ein “Achtung”! Ist angenehmer, wenn man weiß, die Leute im Auto schauen mit…
Um aber erstmal in die Berge an den See zu kommen, mussten wir die Landesgrenze nach Montenegro überqueren, was eine mehr als einstündige Warterei bedeutete. Unsere Bedenken, dass wir eventuell nicht eingelassen werden, da unser Fahrzeug nicht für Montenegro zugelassen war (die Info hatte billiger-mietwagen.de vorab nicht an den Vermieter übermittelt) waren glücklicherweise unbegründet. Deutsche Pässe vereinfachen einem dann halt doch vieles!
Leider spielte heute unser Navi das erste Mal verrückt und führte uns eine ganze Weile in eine völlig falsche Richtung und das auch noch über krasseste Wege. Irgendwann durchquerten wir dann aber doch den Tunnel und hatten die Bucht von Kotor vor uns. Eigentlich für mich im Vorfeld das landschaftliche Highlight der Tour, hatten wir nun leider kaum Zeit dies zu genießen, da der Tag schon weit fortgeschritten war und wir eigentlich noch im Hellen nach Podgorica fahren wollten. Daher entschieden wir uns nur den Ort Kotor anzuschauen und nicht die ganze Bucht noch entlangzufahren. Sehr sehr sehenswert! Leider passte auch das Wetter nicht ganz und bei bewölkten Verhältnissen konnte man auch keine überragenden Bilder machen.
Eine Kleinigkeit in den Magen geworfen und schon gings zurück Richtung Podgorica. Dann hatten wir aber doch noch mal Glück, denn just als wir erneut an der Mittags schon besichtigten Insel Sveti Stefan (ehemalige Sommerresidenz der jugoslawischen Könige – heute Hotels, aber extrem sehenswert) vorbeifuhren, ging am Horizont die Sonne unter. Gerade noch auf die Bremse getreten, konnten wir dem Naturschauspiel beiwohnen und ein paar grandiose Fotos schiessen!
Dann doch schon lange im Dunkeln kamen wir endlich in unserem Hotel in einem Vorort von Podgorica an. Wir waren alle dermaßen platt, dass wir uns erneut entschlossen, den Abend im Hotel zu verbringen. Glücklicherweise war direkt gegenüber ein kleiner Supermarkt, der uns noch mit diversen Bieren versorgte.
So schauten wir uns dann den Kick der Deutschen gegen die Tommies im Fernsehen an und zockten dabei ein wenig Karten.
Heute war Matchday und wir wollten alles daran setzen, zumindest den einen Länderpunkt einzutüten! Also ging es nach dem Frühstück wie oben geschrieben auf die Suche nach dem Ground “near Airport”! Als wir dann die Bestätigung hatten, dass gekickt wird, fuhren wir erleichtert zurück in die Innenstadt der montenegrinischen Hauptstadt um uns diese etwas genauer zu betrachten! Bei strahlendem Sonnenschein schlenderten wir so durch die nicht wirklich berauschenden Gassen, was uns schließlich mal kurzzeitig in eine Spielhölle trieb, die 20 Minuten später mit 150€ mehr in der Tasche wieder verlassen wurde ( ich habe wie gewohnt nichts gewonnen) Nach einem Kaffee und einem weiteren Spaziergang gabs für die Nichtfahrer das erste Bierchen des Tages im örtlichen Hardrock Café!
Immer wieder faszinierend, dass diese Dinger auf der ganzen Welt gleich teuer sind, unabhängig von der Zahlkraft der Einwohner! Trotzdem gut gefüllt der Laden….
Wir hatten morgens in der Nähe des Bolzplatzes (mehr war es wirklich nicht) zwei Restaurants gesehen wovon wir nun eines die Ehre erteilen wollten uns zu bekochen!
Wir sollten es nicht bereuen! Es gab zwar nur eine Karte im ganzen Laden, die mehr schlecht als recht auf Englisch übersetzt war, aber das Essen war durchweg gut und erneut extrem günstig! Die von Steebo zusätzlich zu unseren einzelnen Essen georderte Grillplatte blieb dann auf Grund der Größe unserer Essen fast vollständig unberührt und die Kellnerin fühlte sich dann später beim Abräumen bestätigt, da sie uns eigentlich abgeraten hatte, diese Platte noch zu bestellen. Aber wir ließen uns das Fleisch natürlich einpacken, da wir abends eh in einer Unterkunft mit Küche hausen sollten, würde sich schon ne Gelegenheit finden, die Sachen zu verspeisen.
Kommen wir nun zum eigentlichen Anlass dieser Reise – Fussball! Heute sollte der Tabellendritte, welcher sich natürlich Hoffnung auf den Aufstieg in die Beletage des montenegrinischen Fussballs machte gegen den Tabellenzehnten (ne ne keine Mittelfeldmannschaft, es gibt nur 11 Mannschaften in der Liga, also ein Kellerkind) Wir erwarteten nichts! Sei es auf oder neben dem Platz, daher wurden wir schlussendlich auch nicht enttäuscht! Es war nämlich auch nix! Etwa 150 Leute schauten sich den Grottenkick auf sehr schlechtem Geläuf an. Wir hatten mal wieder alle Aufmerksamkeit auf uns gelenkt, als wir anfangs schnurstracks durchs Eingangstor auf den Platz dappten und uns in eine Ecke stellten. Irgendwann bemerkten wir, dass sich sonst kein Zuschauer innerhalb der Umzäunung befand. Naja, egal wir bleiben jetzt hier stehen, wenn sollen sie uns rauswerfen! Genau das taten sie dann kurze Zeit später auch und so gesellten wir uns zum Rest der Zuschauer hinter den Zaun!
Das Spielniveau war wie erwähnt sehr schlecht und der Kick endete letztlich leistungsgerecht 1:1
Nun mussten wir noch an unsere heutige Unterkunft kommen, welche im Küstenort Bar gebucht war. Da es eine Straße quer durch den Skutarisee gibt und auch sonst die Strecke relativ gut ausgebaut war (inkl. kostenpflichtigem Tunnel, der einem ca. 1 Stunde Serpentinengegurk spart), war die Strecke relativ schnell bewältigt und wir gingen in Bar noch schnell einkaufen, ehe wir die top Wohnung bezogen! Erneut ein extrem gastfreundlicher Vermieter und eine wohl erst wenige Monate alte top ausgestattete Wohnung sorgten dafür, dass wir auch heute unsere Unterkunft nicht mehr verlassen sollten, stattdessen bei Bier, Metaxa und aufgewärmter Grillplatte den Abend bei diversen Kartenspielen verbrachten!
Am heutigen Montag sollte es zurück nach Albanien gehen, wo das Tagesendziel Golem bei Durres hieß. Auf der Strecke sollte aber noch ein wunderschönes Kap, sowie die Stadt Kruja besichtigt werden. Nachdem wir nur sehr schleppend voran kamen und auch die Anfahrt zur auf 600 m Höhe im 1600 m hohen Skanderberggebirge gelegenen Stadt Kruja sehr beschwerlich war, entschieden wir uns, die Stadt und ihre Festung, von wo aus man einen genialen Blick über die Stadt und auch über das ganze Tal, bei gutem Wetter sogar bis zum Meer hat, genauer anzuschauen und auf die zusätzliche, ca. 1,5-2 stündige Fahrt zum Kap Rodon zu verzichten.
Nach ein wenig Verfahrerei dank unserem verschissenen Navi fanden wir aber dann doch unsere Appartmentanlage in der wir die einzigen Gäste (wie eigentlich in allen Unterkünften) bleiben sollten. Der wiederum sehr freundliche Vermieter erklärte uns alles und so bezoge wir zwei überaus geräumige Wohnungen. Eigentlich wollte Mathias Nudeln mit Bolognese Sauce kochen, aber in den Supermärkten, in denen wir tagsüber waren, gab es leider kein Hackfleisch. Nun war aber jeder so platt und motivationslos, dass keiner mehr Lust hatte, nochmals loszufahren um irgendwo einen entsprechenden Metzger oder Supermarkt zu finden. Generell war die Stimmung zu diesem Zeitpunkt ziemlich unten, da man mittlerweile den vierten Tag aufeinander hing schlich sich so langsam der Lagerkoller ein.
Daher war meine Idee letztendlich der Stimmungsretter und so schnappten wir uns alle eine Dose Bier und schlenderten die paar Hundert Meter zum Strand.
Kommen wir nun mal zur Thematik Müll! Wir sind ja jetzt auch ein wenig rumgekommen in der Welt und haben in diversen – oft südosteuropäischen – Ländern die Müllproblematiken gesehen. Aber was die generell sehr schöne Landschaft in Albanien zugemüllt ist, geht echt auf keine Kuhhaut mehr. Es gibt so gut wie keine Müllfreien Stellen. Ganz schlimm sind Bach- und Flussläufe, hier wird wohl am liebsten der Müll abgeladen. Wenn man dann über eine Brücke geht oder fährt, sieht man unten kaum den Bach oder Fluss, sondern nur Müll, Müll, Müll, der sich über die Zeit dann auch in den Büschen usw. verfangen hat! Ekelhaft!
Natürlich ist mir bewusst, dass es in solchen Ländern finanziell + kulturell große Unterschiede zu Westeuropa gibt, aber es ist für mich nicht nachvollziehbar, wie man über viele viele Jahre zuschauen kann, wie das eigene Land im Müll versinkt. Zwar liest man viel darüber, dass die Problematik erkannt und einiges dagegen unternommen werde, aber davon sehen kann man – noch – nichts! Sehr sehr schade, denn wie gesagt, die Landschaft ist extremst sehenswert, wenn aber die wenigen Touristen, die ins Land kommen und die mit eine der wenigen Einnahmequellen sind, dann in ihrer Heimat von dem “vermüllten” Albanien erzählen, ist das natürlich alles andere als gute Werbung! Hoffen wir, dass sich hier wirklich was tut.
Warum ich gerade jetzt damit anfange? Weil der Strand auf dem wir uns befanden auch sehr zugemüllt war. Wir schlenderten trotzdem in der Dämmerung an diesem entlang, mit der Hoffnung eine der zig anliegenden Bars habe geöffnet. Wir hatten Glück! Eine Bar war offen und die Dollarzeichen blinkten auf in den Augen des Besitzers als er uns sah! Wir wurden – als einzige Gäste verständlich – behandelt wie Götter! Es wurde uns sogar extra ein Tisch von der Terasse geholt und Mitten auf den Strand gestellt. War schon geil so zu sitzen. Und so wurde aus einem kurzen Spaziergang ein vierstündiges sehr entspannendes und lustiges Saufgelage am Strand!
Zurück in der Bude wurde dann trotzdem noch gekocht, halt ohne Hackfleisch ;-). Nach ein paar Kartenspielen ging es dann in die Heiha, schließlich hatten wir einen harten Tag vor uns. Der Dienstag hatte es nämlich fahrtechnisch in sich. Heute sollte das landschaftliche Highlight Albaniens begutachtet werden – der Osumcanyon!
Das landschaftliche Highlight Albaniens! Über 17 km Länge schneidet der Fluss Osum (mit 161 km der fünftlängste Fluss Albaniens) eine bis zu 100 m tiefe Schlucht in das Gestein der Gegend südöstlich der Stadt Corovoda!
Dies wollten wir uns natürlich nicht entgehen lassen, doch stand uns ein Höllenritt bevor. Google Maps meint, man würde die Strecke von unserem aktuellen Standort Golem an den Canyon und zurück nach Elbasan (heutiges Endziel) in 6 Stunden schaffen. Wir haben festgestellt, das stimmt so nicht ganz! Wir fuhren morgens 10:00 Uhr in Golem los und kamen um 20:30 Uhr in Elbasan an. Zieht man die Zeiten ab, in denen wir nicht gefahren sind (30 Minuten Frühstück – bester Dönerteller ever! / 1 Stunde Spaziergang in Berat / 1 Stunde Canyon-Besichtigung), kommt man auf 8 Stunden! Und auch die sind nur zu schaffen, wenn man sich an die Fahrgewohnheiten der Albaner anpasst, was wir mittlerweile taten. Heute bekamen wir wirklich alles geboten, was die albanische Straßeninfrastruktur so her gibt. Schotterpisten, riesige Schlaglöcher, engste Straßen, kaum passierbare Strassen auf Grund vorher abgegangener Erdrutsche usw. usf. Wahnsinn! Mathias und ich waren dermaßen froh, als wir Abends endlich den Schlüssel aus dem Zündschloss ziehen konnten. Aber auch alle anderen waren nur noch geplättet von dem Tag!
ABER, es hatte sich gelohnt!
Die Stadt Berat, Unesco Weltkulturerbe und auf Grund ihrer ungewöhnlichen Bauart auch Stadt der 1000 Fenster genannt, war wirklich sehr sehenswert und so genossen wir das schöne Wetter bei einem Kaffee in der Fußgängerzone, in der so typisch die älteren Semester in den Straßen saßen und Domino, Schach oder Backgammon spielend ihren Lebensabend genossen! Nach einem Spaziergang am Osum entlang von wo aus man perfekt die schönen Häuschen im Hang betrachten konnte über denen dann noch eine alte Kirche mitten im Fels gehauen thront! Aber die Zeit tickte und so ging es schnellen Pedals weiter gen Canyon, der gar nicht so leicht zu finden ist, wie man denkt. Kurz vorher befindet man sich in einer kleinen Stadt, in der man komischerweise völlig die Orientierung verliert und so ein paar Versuche starten musste, ehe man wieder auf der richtigen Richtung am Fluss entlang war.
Als man aber endlich den Canyon erreichte, waren die Strapazen vergessen. Eine wahnsinnige Landschaft offenbarte sich uns und wir genossen den Ausblick! Leider hatte es wettertechnisch zugezogen, so dass erneut keine überragenden Bilder geschossen werden konnten. Dank unserem Reiseführer fanden wir noch eine geniale Stelle von wo aus man in den Canyon hineinlaufen konnte und so perfekte Sicht in alle Richtungen hatte. Die Bilder können dies gar nicht richtig widergeben, wie es letztendlich wirklich ist.
In Elbasan hatten wir uns in einem relativ noblen Hotel eingebucht, waren aber auch hier wohl mit die einzigen Gäste, was auch den sehr günstigen Preis erklären dürfte. Wenigstens ein paar Gäste…
Wir wollten nur noch was essen und dann ab in die Betten. Wir ließen uns von der Rezeption zwei Taxen ankarren und ein gutes Restaurant empfehlen. Beides klappte wunderbar und so waren wir ca. 2 Stunden später für kleinen Taler gut gestärkt zurück!
Nächster und letzter Halt Tirana!
Die Strecke von Elbasan nach Tirana ist relativ gut ausgebaut und man werkelt daran, die komplette Strecke autobahnähnlich zu gestalten! So war man relativ flux in der albanischen Haupstadt, wo der erste Anlaufpunkt das Selman Stermasi Stadion war, der Heimstätte des KF Tirana. Hier wollten wir eigentlich am heutigen Abend das Heimspiel der Hauptstädter in der Kategoria Superiore gegen den KF Terbuni Puka anschauen. Doch wie erwähnt, wurde der Spieltag verschoben. Wir wollten dennoch nichts unversucht lassen und am Stadion nochmal nachhaken ob denn nicht doch hier oder irgendwo anders in der Stadt gekickt werden sollte.
Da die Tür zum Haupteingang unverschlossen war, schlappten wir einfach mal rein um nach dem Rechten zu sehen. Ein Greenkeeper kam auf uns zu und wir fragten ihn ob hier heute ein Kick stattfinden würde. Antwort: “Football! Here? Today? Yes! Yes!
Uns allen schoss ein Lächeln ins Gesicht, der Länderpunkt Albanien wieder in greifbarer Nähe. Nächste Frage an den Rasenmähermann: “When is the game?” dabei zeigte Marco mit der Hand auf seine Armbanduhr um zu verdeutlichen, dass wir gerne die Anstoßzeit erfahren würden.
Antwort von dem ARSCHLOCH: “Kick off is on first April!” Also am darauffolgenden Samstag, wie wir ja eh schon wussten! AAAAARRRRGHHHH!
Hat der Penner uns mal unabsichtlich schön verarscht! So ein Mist!
Aber wir hatten ja auch mit nichts anderem gerechnet. Auch ein Besuch und Nachfragen beim größten Stadion des Landes dem Qemal Stafa Stadion ergab keine weiteren Erkenntnisse. Lediglich ein kühles Giovanne (eine der hiesigen Biermarken heißt Elbar, schmeckt sehr lecker und wir haben halt das Bier nach dem brasilianischen Kicker getauft) in einer sehr kultigen versifften Fussballkneipe mit dutzenden Schals an der Wand (aus Deutschland: Borussia Dortmund und Hansa Rostock – komische Kombo) konnte hier ergattert werden!
Danach sollte es in unsere gebuchte Unterkunft mitten in der Innenstadt gehen. Was soll ich sagen? Diese Albaner auf dem Land sind ja schon krank was die Fahrweise anbelangt, aber hier in der Stadt war alles noch mal einen ticken krasser! Jeder fährt wie er will, alle hupen und überall ist alles zugeparkt! Dann war unsere Unterkunft auch noch in einer schmalen Seitenstraße und wie sollte es anders sein, am letzten Tag unserer Tour griff dann doch noch die Vollkaskoversicherung, denn eine Lücke zwischen zwei geparkten Autos hindurch war dann letztendlich doch nicht breit genug und so hatte der Bus nun ein paar nette Streifen auf der rechten Seite! Shit happens!
Ein paar Meter weiter war dann glücklicherweise so ein privater Parkplatzinnenhof, wo man für ein paar Lek sein Vehikel sicher abstellen kann, was wir dann auch taten und die letzten Meter bis zu unserer Unterkunft zu Fuß zurücklegten. Beim Anmarsch auf das Gebäude in der unsere Unterkunft sein sollte, dachte ich noch für mich, dass ich nun vom Rest einen Anschiss erhalten würde, was ich für eine Bruchbude gebucht hätte. Aber das Innenleben der bröckelnden Fassade machte alles wieder wett! Das B&B Tirana Smile kann nur wärmstens empfohlen werden. In einem mehrstöckigen Haus ist diese Mischung aus Hostel und Hotel eigentlich eine rieisge Wohnung in einer Etage dieses Gebäudes. Das Wohnzimmer dient gleichzeitig als Rezeption und im Aufenthaltsraum / Küche kann sich jeder aufhalten und alles nutzen wie er möchte. Die Zimmer sind dann aber der Hammer! Alles top eingerichtet, sauber und neu! Und alles wieder für einen Appel und en Ei! Die Rezeptionsdame setzt dem ganzen dann noch das Tüpfelchen aufs I, ist es doch eine der ganz wenigen wirklich hübschen Frauen im Land!
Nachdem wir unsere Zimmer bezogen hatten schlenderten wir Richtung Zentrum, entschieden uns dann aber spontan, dem Hausberg von Tirana, dem Dajti einen Besuch abzustatten und uns Tirana mal von oben anzuschauen. Die Fahrt zur Talstation des Dajtiexpress erledigten wir mit zwei Taxen zu je 6 Euro, waren dafür aber auch ca. ne halbe Stunde unterwegs. Auch die Fahrt hoch und wieder runter kostete erneut ca. 6 Euro, was bei dieser Strecke auch echt ok ist. Passt zwar nicht ganz zu dem restlichen Preisniveau des Landes, aber gut wir habens ja!
Oben angekommen fielen wir natürlich erstmal auf den dortigen Tourinepp rein, hat aber auch Spaß gemacht. Man konnte hier mit Luftgewehren in der Landschaft rumballern und auf Dosen, Luftballons o.ä. schießen, was im Wald aufgestellt wurde.
Dann ging es ins Panoramarestaurant wo bei Bierchen und ein paar Kartenspielen die leider an diesem Tage nicht ganz so tolle Aussicht auf Tirana genossen wurde.
Zurück im Zentrum, schlenderten wir noch ein wenig über den Skanderbergplatz, dem Wahrzeichen der Stadt, auf dem sich eine große Statue des albanischen Volkshelden Skanderberg befindet und nebenan die Et´hem Bey Moschee und der Uhrturm die weiteren sehenswürdigen Highlights der Stadt abgeklappert werden konnten.
Auf dem Rückweg zur Unterkunft wollten wir noch gemütlich zu Abend essen und landeten in einem für uns letztendlich verhängnisvollen Lokal. Denn ca. 1,5 Stunden später rollten wir unsere schmerzenden Körper zurück auf die Straße und konnten vor Überfrass kaum noch laufen.
Was war geschehen? Es handelte sich wohl um ein sehr gutes, stark frequentiertes Grilllokal. Die Speisekarte war für uns optimal, da bebildert. Man konnte keine zusammengestellten Gerichte bestellen, sondern alles war einzeln zu ordern. Demnach bestellte jeder wahllos Sachen, da erstens alles extrem billig war und zweitens alles extrem lecker aussah und drittens, am wichtigsten, alles auf den Bildern der Speisekarte um einiges kleiner aussah als es letztendlich war.
Beispiel: Auf der Karte steht “Greek Salad” mit einem Bild von einem kleinen Salatteller mit Schafskäse, Oliven usw. für 1,50 €. Bestellt man diesen Salat dann, erhält man eine große Schüssel mit Salatbesteck zum verteilen an alle. Natürlich hatte sich aber jeder einen Salat bestellt. 😉 Und so zog sich das durch alle Bestellungen…
Irgendwann als alles gebracht wurde, war unser Tisch völligst überfüllt und wir das Highlight des ganzen Restaurants. Sogar der Kellner fragte uns, ob er ein Bild von uns machen dürfe.
Wir haben letztendlich auch das System wohl falsch verstanden, denn als wir so die anderen Gäste beobachteten, lief das dort so ab. Das man Salat, Brot, Dips usw. für alle auf den Tisch stellen ließ und jeder bestellte sich immer wieder eine Kleinigkeit an Fleisch o.ä. wenn er Lust drauf hatte. Durch den riesigen Holzkohlegrill, war beispielsweise ein Cevapi ca. 3 Minuten nach dem man es bestellt hatte, schon am Platz!
Trotz größter Bemühungen schafften wir natürlich nicht alles und so kam dann schon ein wenig schlechtes Gewissen hoch, da es ja schon sehr dekadent wirkte, sich so den Tisch vollknallen zu lassen und am Ende einen nicht unerheblichen Teil wieder zurückzugeben. Wenn man dann noch bedenkt, dass diese ganzen Fressalien, die alle extrem frisch und lecker waren, nebst 5 Bieren und 4 Colas noch nicht mal 50 Euro gekostet haben, ist dies natürlich noch bitterer.
In der Unterkunft noch ein Verdauungswhiskey und ne Runde Karten gezockt, ehe wir zur letzten Nacht der Tour in unsere Betten fielen.
Es war nun also Gewissheit! Wir verließen das Land, ohne einen Kick gesehen zu haben! Bitter! Es half aber natürlich nichts und so machte man sich nach dem guten Frühstück an den Flughafen wo man nach problemloser Klärung des Schadens am Mietwagen ein letztes Bierchen im Flughafeneigenen Biergarten genoss. Wie oft bei unseren Reisen, war der Rückflugtag wettermäßig der Beste. Der Vorhersage glaubend, fing ab nun auch der Frühling so richtig an, zeigte der Zeiger für die kommenden Tage doch durchgehend 25+ Grad an. Zefix!
Leider wurden unsere Nerven am letzten Tag nochmal auf die Probe gestellt, da wir knapp 2 Stunden auf unseren Abflug warten mussten. Netterweise gönnte einem die LH einen kleinen Snack und so konnte man mit der Boardkarte sich was zu Essen und zu Trinken holen. Wer jetzt denkt, bei den Preisen vor Ort, ist das doch eh egal, der irrt. Die Preise am Flughafen waren im Vergleich zu den Preisen im Land eine unfassbare Frechheit. Ein Beispiel: Ich wollte wie bei mir üblich, für die Kinder meines Bruders und für die verfressenen Kollegen im Büro ein paar einheimische Süssigkeiten mitbringen, habe mir aber unter der Tour gedacht, bei den Preisen hier, muss ich das nicht vorher holen und die ganze Zeit mit rumschleppen, ich hole was am Flughafen. Pustekuchen! Eine Packung mit diversen Schokoladen, welche ich ein paar Tage vorher im Supermarkt für umgerechnet 0,90 € gesehen hatte, kostete am Flughafen satte 18 € !!!!
Demnach waren auch die Preise für Speis und Trank unverhältnismäßig hoch, daher war es schon eine lohnende nette Geste der LH.
Kurz bevor unser Kranich aus FFM landen sollte, wurde es auf einmal hektisch am Gate. Wir hatten nämlich die Ehre, den Jungfernflug der neuen Linie LH1425 zu nutzen. Hatten wir uns vorher schon gewundert, warum der Hinflug nur über München möglich war, wussten wir nun Bescheid! Es wuselten nun lauter Flughafenangestellte umher, die einen Sektempfang usw. vorbereiteten. Als der Flieger dann gelandet war, durfte er durch zwei Wasserfontänen der Flughafenfeuerwehr hindurch fahren und der schnell herangeeilte Kapitän durfte dann ein rotes Band mit einer großen goldenen Schere durchschneiden. Die ganze Aufregung nur wegen uns? Wäre doch nicht nötig gewesen! 🙂 Im Flieger hatten wir wie fast immer die letzte Reihe gebucht und so kamen wir auch zwangsläufig mit der sehr netten (nicht nur hübschen) Stewardess in Kontakt, die sich sehr freute, “normale Leute” im Flieger zu haben. Na wenn das mal kein Lob ist. Wir fragten dann nach, warum die Maschine mit so einer großen Verspätung hier ankam und die Geschichte, die uns die Stewardess erzählte, machte einen dann schon recht sprachlos, da man eigentlich nicht glauben konnte, dass sowas heutzutage noch möglich ist.
In Frankfurt erschien ein eingecheckter Passagier nicht, das Terminal konnte gegenüber der Flugbesatzung aber keine eindeutige Aussage treffen, ob dieser Passagier ein Gepäckstück aufgegeben hatte oder nicht. Nach langen Diskussionen kam dann wohl etwas hin und her drucksend die Aussage, er habe kein Gepäckstück aufgegeben! Dem Piloten war dies aber zu heikel und er entschied, dass er so nicht fliegen werde. Konsequenz: Alle Passagiere und jedes Gepäckstück mussten raus aus dem Flieger! Jeder Passagier musste seinen Koffer identifizieren und siehe da, ein Koffer blieb übrig! Unfassbar!
Aber nun war auch klar, was da so lange gedauert hatte. Der Flug an sich war dann sehr unspektakulär und so landete man gute 2 Stunden später in Frankfurt. Irgendwas passte aber auch hier wieder nicht, da wir zum einen auf der allerletzten!!! Position des Rollfeldes parkten und die Polizei die Pässe direkt am Flieger kontrollierte, was natürlich wieder Zeit kostete ohne Ende. Wir konnten nicht feststellen, dass jemand verhaftet wurde, daher für mich nicht nachvollziehbar!
Als wir endlich unsere Koffer hatten und uns von Marco verabschiedet hatten, wollten wir nur noch heim. Es konnte uns nur noch einer kurzzeitig von der zügigen Heimreise abhalten: Colonel Harland D. Sanders!
Gut gestärkt ging es dann kurze Zeit später ans Bahngleis wo wir noch einen Schnapp machten, da uns ein netter Opa auf seiner Gruppenkarte für 2,-€ anstatt der normalen 2,80 mit fahren ließ. So kann man sich auch seine Rente aufbessern. Als er nämlich am Stadion mit uns ausstieg meinte er nur: “Ihr habt mers jetzt lachd gemachd! Kann isch glei zurück un die nächsde holle!
Am Auto dann Mathias verabschiedet, der noch nach Köln gondeln durfte, stieg ich dann ne knappe halbe Stunde später in Dettingen aus Steebo´s Auto und als ich den Schlüssel in meine Wohnungstür steckte, war wieder mal ein geile Hoppingtour beendet!
Fazit: Montenegro und Albanien sind zwei Länder, die viel mehr hergeben, als Ihr vermeintlicher Ruf vielleicht versprechen würde. Albanien sieht uns ja zwangläufig nochmal (dann wohl als Doppler mit dem Kosovo)!
Teddy