England 2. Liga: Leeds – Birmingham

Dienstag 31.01.12

Leeds United FC – Birmingham City FC
Zuschauer: 19628
Endstand: 1-4


Bereits Mitte des letzten Jahres wurde ich von Kay gefragt, ob ich nicht Lust hätte, im Januar mit nach England zu fliegen um sich ein, zwei Spiele anzuschauen. Da mich die Insel generell immer reizt und mir die geplanten Spiele auch sofort zusagten (Leeds stand schon lange auf meinem Wunschzettel) und natürlich das Begleitpersonal (Bronco, Peter, Kay) auch perfekt passte, sagte ich sofort zu. Steebo usw. konnten erstmal nicht überzeugt werden, da erstmal abgewartet werden wollte, wann und wo das TL der Eintracht stattfindet. Da dies aber ja bekanntermaßen in die Hose ging („Danke“ Eintracht für die glanzvolle Orga- und Info-Leistung), entschieden sich Trucker und Steebo kurzfristig ebenfalls uns zu begleiten.

Leider musste Bronco aus arbeitstechnischen Gründen ein paar Wochen vor der Reise absagen, so dass wir am Ende nur zu fünft auf Reisen gingen.

Die Orga im Vorfeld war etwas chaotisch und so wurden Eintrittskarten, Hotel und Auto mehr als kurzfristig klar gemacht.

Dienstagsfrüh um 07:00 Uhr wurde ich von unserem pfälzischen Kartoffel liebenden Freund Luzi abgeholt, der ja am Flughafen arbeitet und mich mitnahm. Danke nochmal!

Da die A3 morgens um 07:00 Uhr bekanntermaßen mehr als voll ist kamen wir nur schleppend voran und die Zeit verrinn. Es hat aber alles noch hingehauen und mit den bereits in der Abflughalle wartenden Kay und Peter ging es dann ans Gate.

Der Flug ging problemlos über die Bühne und in Manchester angekommen besorgten wir uns erstmal unseren fahrbaren Untersatz. Der Typ von der Autovermietung war ganz in Ordnung und so kam man ein wenig ins Gespräch. Er erzählte uns, dass er mal in Deutschland im Urlaub war und dort einen riesigen Bayer Leverkusen Fan kennengelernt hat. Peter meinte dann, er könne stolz sein, einen der drei wahren Lev-Fans zu kennen 😉

Steebo und Whity flogen per Ryanair und sollten erst 2 Stunden später landen. Wir machten uns auf den Weg in die City um an einem Supermarkt zu halten und uns erstmal mit dem nötigsten einzudecken. Wir fuhren dann allerdings auf direktem Weg zurück zum Flughafen, da wir bemerkt hatten, dass unser Tank fast leer war und man ja vollgetankt zurückgeben muss. Als wir erneut am Schalter der Autovermietung ankamen und uns unser „Freund“ erkannte, teilte ihm Peter erstmal mit, dass das Auto „totaly damaged“ ist. Nach dem ersten Schock klärten wir die Sache auf und klärten das mit dem Spritinhalt.

Dann gings ans Gate, wo die beiden anderen ankommen sollten. Nach ein paar Minuten warten waren sie dann auch da und es konnte losgehen nach Leeds.

Nach einer guten Stunde Fahrzeit kamen wir in Leeds an. Dort beim gebuchten ETAP eingecheckt und das Auto sicher abgestellt. Per Pedes gingen wir in die Innenstadt um uns im Wetherspoons die ersten Cider bzw. Bierchen des Ausflugs schmecken zu lassen. Es entwickelte sich eine gemütliche Gesprächsrunde, die nach jedem weiteren Getränk immer lustiger wurde und so viel es uns sichtlich schwer aufzubrechen als der Anpfiff nahte.

Der Taxi-Paki brachte uns auf schnellstem Weg an die Elland Road, wo schon viel Betrieb herrschte. Noch schnell ein Foto von der Statue von Billy Bremner (bester Leeds-Spieler aller Zeiten) geschossen und nach einem Burger für Peter konnte es ins Innere des Stadions gehen.

Die Drehkreuze waren typisch britisch extrem eng und wir quetschten uns hinein. Noch schnell nen Pie reingeworfen und ab auf unsere Plätze. Ja unsere Plätze. Schlauerweise hatte ich bei der Ticketbuchung 5 Karten in einer 6er Reihe gebucht mit der Hoffnung, dass der sechste einzelne Platz nicht verkauft wird und wir somit etwas mehr Platz hätten. Der Platz war auch frei und trotzdem hatten wir extremste Probleme zu fünft hier zu sitzen.
So etwas enges habe ich bisher noch in keinem Stadion gesehen. Jeder normalwüchsige und normalgewichtige Mensch hat hier Probleme sich entspannt hinzusetzen ohne die Lehne des Vordersitzes in seine Knie zu drücken. Und wir sind ja bekanntermaßen alles andere als normalwüchsig, bzw. –gewichtig 😉 In der Reihe vor uns war allerdings auch noch Platz, so dass ich mich hierhin setzte und wir somit einigermaßen Platz hatten.

Die Elland Road ist halt noch ein etwas älteres Stadion mit viel Flair. Echt ein schönes Teil!

Auch die Fans sind hier ja berühmt für ihren Enthusiasmus und ihre Treue. So war es auch nicht verwunderlich, dass hier größtenteils gestanden wird obwohl dies ja im Königreich verboten ist. Die Ordner liefen zwar ab und an alibimäßig durch die Reihen und forderten die Leute mit einem Lächeln im Gesicht auf sich zu setzen, was aber fast nur auf taube Ohren stößt. Stimmungsmäßig war es am heutigen Tage nichts besonderes. Die Peacocks hielten sich sehr zurück. Ein, zweimal konnte man aber erahnen was hier möglich ist. Von den ca. 1500 Birmingham-Supportern hörte man außer bei den Toren nichts! Schade!

Somit kommen wir zum Spiel. Ich liebe ja den britischen Fussball. Und auch heute konnten wir ein flüssiges Spiel beobachten mit viel Einsatz aber kaum Spielunterbrechungen. Und wenn der Schiri einmal pfiff ging es ohne Schauspielerei und Rumgemotze sofort weiter. In der ersten Hälfte war Leeds die bessere Mannschaft und konnte auch verdient in Führung gehen musste allerdings noch vor der Pause den Ausgleich hinnehmen. In der zweiten Hälfte Leeds zwar meistens im Ballbesitz, doch die Tore machte Birmingham, bzw. Zigic der alle 4 Tore für die Blues erzielte. Die Fans machten ihrem Unmut auch desöfteren lauthals kund und es war dann auch das letzte Spiel des Trainers.

Nach Abpfiff wurden wir dann noch von einem „Hoppergott“ angequatscht WARUM wir deutsch sprechen würden. Weil es unsere Mütter beigebracht haben du Aff! Dann erzählte er ganz stolz, dass er extra für dieses Spiel per Flieger angereist wäre. Und wir sind mit dem Floß gekommen, oder wie? Leute gibt´s! Auf seine Frage wo wir denn herkommen würden und ich mit „Buxtehude“ antwortete hatte er endlich kapiert was wir von ihm hielten und er suchte das Weite.

Durchgefroren begaben wir uns nach dem Kick zum Taxistand wo ca. 70 weitere Leute auf ein Taxi warteten. Allerdings kam alle paar Sekunden eines angefahren und 10 Minuten später waren wir auf dem Weg zurück in die Innenstadt, wo wir uns im „Leeds Bierkeller“ niederließen. Eine Kneipe in denen nur deutsches Bier ausgeschenkt wird und generell alles etwas deutsch daher kommt (nebst Fototapete vom Schloß Neuschwanstein) – leider spielte die Band heute keine deutsche Dicke-Backen-Musik; hätte doch gern gesehen wie die Tommies da so abgehen. Irgendwann verschlug es uns dann aber doch wieder ins Wetherspoons, wo bis zur Last Order noch verweilt wurde. Steebo, Trucker und ich gönnten uns auf dem Zimmer bei einer Partie Rage noch ne Buttel Captain ehe wir uns in die Federn fallen ließen.

gez. Teddy

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