03.10.2015
FC Ingolstadt – Eintracht Frankfurt
Zuschauer: 15000
Endstand: 2-0
Ich sagte mir: du musst hier endlich ‘raus kauf’ dir ein Ticket und flipp’ lieber aus – das dachten sich am 25. Jahrestag der deutschen Einheit insgesamt 7 Calimeros und traten den Weg nach Ingolstadt an. Komplettiert wurde die Besatzung für den 9er Bus durch die Freundin von FloBa und einem Kumpel von Aaron. Das eigentliche Motto der Mitfahrer lautet „Ich bin gut drauf und ich schlaf’ gern lang, Frühstück fängt bei mir erst mittags an“, aber dieses Mal ging die Fahrt schon in den frühen Morgenstunden los. Grund dafür war, dass unsere U-19 bereits um 11 Uhr im alten Stadion des FC Ingolstadt in der U-19 Bundesliga zu Gast war, eine schöne Chance auch mal in den Genuss eines Auswärtsspiels unserer U-19 zu kommen und für die Groundhopping-Affinen die Chance ein Stadion abzuhaken für das man unter anderen Umständen wohl nicht extra nach Ingolstadt fahren würde – also doppelter Grund zu Freude. Wohl zum ersten Mal seit etlichen Jahren, wenn nicht sogar zum ersten Mal überhaupt, war der McDonald’s in Kleinostheim kein Treffpunkt oder Zwischenstopp für eine Auswärtsfahrt im 9er. Dafür gab es diesmal einige andere Stopps bis wir dann ab Würzburg komplett waren und die Fahrt richtig beginnen konnte. Nach dem Suff-Massaker bei der vorletzten Auswärtsfahrt nach Hamburg, war es diesmal ein sehr ruhiger Beginn. So manch Mitfahrer wollte sogar komplett auf alkoholische Getränke verzichten, es gab aber auch einen Mitfahrer der öffnete bei Geiselwind bereits die dritte Dose Jacky Cola kurz nach dem das zweite Magnum Mandel Eis um 8.30 Uhr verspeist war. Die Sektion „Heute 0,0 Promille“ kam nach etwas Schlaf auch auf den Geschmack und öffnete dann doch die ein oder andere Dose Bier. Ansonsten verging die Fahrt relativ schnell und unspektakulär mit dem üblichen Geschwätzte, sicher auch der frühen Uhrzeit geschuldet. In Ingolstadt angekommen gestaltete sich die Parkplatzsuche zunächst etwas schwierig, was aber definitiv nicht an den fehlenden Parkmöglichkeiten gelegen hatte, die Gründe hierfür sind beim Fahrer zu erfragen.
Für 5 Euro ging es dann für einen fairen Preis ins alte Ingolstädter Stadion, zu beachten war nur das Kleinwüchsige einen 2 Euro Aufschlag zahlen mussten. Wie es sich für ein U-19 Spiel um 11 Uhr morgens gehört, wurde zunächst einmal die Kuchentheke unter die Lupe genommen, wobei besonders der russische Zupfkuchen sehr zu überzeugen wusste. Die restliche Zeit wurde genutzt um sich mit den einheimischen Rentnern über die aktuellen und vergangenen Zeiten im Fußballgeschäft zu unterhalten oder sich einfach ein bisschen zu entspannen. Zum Anpfiff fühlten sich alle wie am Strand mit sonnenbrauner Haut und wir glaubten die Sonne streichelt uns das ganze Jahr. Unter den Augen von circa 100 Zuschauern entwickelte sich ein interessantes und abwechslungsreiches Spiel. Das Spiel fand wie immer bei Spielen mit jungen Knaben in Ingolstadt auch unter den Augen von „Günther dem Jugendplünder“ statt, der wie immer mit seinem Mantel und der Brille inkl. Schnauzbart bekleidet die Jungs unter die Lupe nahm. Ein besonders Auge hat er auf unseren jüngsten Mitfahrer geworfen, als er aber zur Halbzeit merkte das dieser schon über 18 war, hatte sich das Thema für Ihn auch erledigt. Es war alles sehr entspannt bis circa 20 bis 30 Volltrottel als Eintracht-Fans getarnt mit durchschnittlich 3,8 Promille zum Ende der ersten Halbzeit auch den Weg vom nahegelegenen Bahnhof ins Stadion gefunden hatten. Es folgten sinnloses singen von Liedern und rumgepöbel, getreu nach dem Motto „Du glaubst es nicht: ich trag’ ‘nen Ring im Ohr und komm’ mir richtig super vor.“ Wie sich später herausstellte merkte sogar ein Teil von denen nicht einmal das dort die U-19 „Ihrer“ Eintracht spielte. Sie dachten es wäre ein Bayernliga Spiel. Höhepunkt war das unsere eigenen Auswechselspieler blöd angemacht wurden – Affen!!! Nach einem wilden Spiel stand am Ende ein 4:5 Auswärtsspiel für unsere Eintracht auf der Anzeigetafel.
Zum Mittagessen ging es in eine Gaststätte unmittelbar neben dem Stadion. Die rumänischen Kellner waren der deutschen Sprache nicht so mächtig und wollten nur die Nummern der Speisen durchgegeben bekommen. Diese verstanden sie zwar, blöd war nur das zwei unterschiedliche Karten mit unterschiedlichen Nummern im Umlauf waren. Daher gab es extra noch einmal den Hinweis zwei Mal die gebratene Hähnchenbrust zu wollen. Einmal mit Kartoffelbrei und einmal mit Pommes, aber auch das brachte nichts, denn am Ende wurde einmal Hähnchenbrust mit Kartoffelbrei und einmal Schweinenackensteak mit Pommes gebracht, welcher natürlich nicht angenommen wurde. Auch der zweite Versuch der Dame des Hauses den Schweinhals an den Mann zu bringen blieb erfolglos. Irgendwann wurde auf den Fehler erneut hingewiesen und die Hähnchenbrust mit Pommes folgte mit Verspätung, nach dem Essen wussten wir erst jetzt wie gut Paella schmeckt.
Danach ging es ab zum Audi Sportpark es stand ja noch ein wichtiges Bundesligaspiel für unsere Eintracht an. Die Einlasssituation war eine Katastrophe und die Kontrollen absolut überzogen, leider wie so oft bei kleinen Gegnern, völlig unnötig. Hierzu ein offener Brief der den Nagel ganz gut auf den Kopf trifft: http://www.nordwestkurve.net/index.php?view=article&catid=1:aktuelle-nachrichten&id=143:offener-brief-an-den-fc-ingolstadt-nordwestkurve-frankfurt-gibt-tipps-in-fanfragen&format=pdf. Zum Einlauf der Mannschaften gab es einen schönen Konfetti-Regen in der Gästekurve und auf der Heimseite wie zu erwarten war gar nichts, wie auch die restlichen 90 Minuten sieht man mal von den 2 Torjubeln der ersten beiden Heimtore der Bundesligavereinsgeschichte und dem Jubel nach Abpfiff über den ersten Bundesligaheimsieg der Vereinsgeschichte ab. Zum Spiel und zur bitteren Niederlage möchte ich ansonsten keine Worte verlieren.
Die Stimmung war zunächst logischerweise etwas bedrückt, aber dank rotem Sekt auf der Rückfahrt, wendete sich das Blatt und die Stimmung erreicht dann noch ein gutes Level und alle Mitfahrer dachten sich am Ende des Tages, wenn sie an die Eintracht dachten: „Wer braucht dich? Ich hab’ Ibiza!“
F.