33. Spieltag in Berlin

Samstag 16.05.2015

Hertha BSC – Eintracht Frankfurt

Zuschauer: 60168

Endstand: 0-0

 

Das letzte Auswärtsspiel der Saison stand auf dem Plan. Da man beim Heimspiel in der Vorwoche „souverän“ den Klassenerhalt gesichert hatte, war es auch definitiv das letzte….

Ich gebe zu, als ich mich vor mehreren Wochen für diese Tour angemeldet hatte, erhoffte ich mir noch ein eventuelles Endspiel um Europa. Wie ihr alle wisst, sind Hoffnungen bei der Eintracht halt so eine Sache!

Zwar war noch eine Minimalchance auf Platz 7, sollten alle anderen Spiele für die Eintracht laufen und die Eintracht selbst die letzten beiden Spiele gewinnen, aber daran glaubte niemand!

 

Schön, dass trotzdem keiner mehr absagte und der 9ner auch mit 9 Mann / Frau an den Start ging! Sektion Hutzelgrund verärgerte erstmal schön den Fahrer Steebo, da man nicht in der Lage war zu kommunizieren, wo man denn nun einzusteigen gedachte. Daher stand Steebo völlig umsonst in Kleinostheim am Mc Donalds, da Mathias, Tobi, Alfred, Jonas und ich bei mir vor der Haustüre standen wo wir aber dann kurze Zeit später doch aufgegabelt wurden.
Als Rache drehte Steebo die ersten Kilometer die Musik voll auf. Nicht schlimm??? Doch! Vom Vormieter steckte noch ein USB-Stick im Radio, auf dem ausschließlich Bushido gespeichert war! *Kotz*

Die Hinfahrt verlief ansonsten wie halt so eine Hinfahrt verläuft… Viel Palawer, viel Alkohol, viel Gelächter. Einfach schön, mit seinen Leuten auf Tour zu gehen! Über den Anlass, kann natürlich gestritten werden 😉

 

Zeitig erreichten wir  Berlin und konnten ohne Probleme bei den Bussen parken und hatten somit auch keinen allzu langen Fußmarsch bis zum Stadion. Im Block teilten wir uns auf. Während der eine Teil nach unten in den Stimmungskern verschwand, blieben mit Steebo, Nils, Alfred und mir der Rest oben im Block stehen.

Jeweils zu Beginn beider Halbzeiten richteten die restlichen Stadionbesucher ihre Blicke auf den Gästblock. Während zum Spielbeginn noch eine schön anzusehende Fahnenchoreo präsentiert wurde, brannte es zum Intro der zweiten Halbzeit lichterloh! Was während dem Spiel an Support geboten wurde, war dann doch mehr schlecht als recht!

 

Was aber noch viel schlechter war als die Stimmung im Stadion, war das Fussballspiel auf dem Rasen. Selten so einen Rumpelkick vor meine Augen bekommen wie an diesem Samstagnachmittag (und das als Eintrachtfan…).

Ich habe keine Lust, nun ausschweifend zu Papier zu bringen, was mich diese Saison – vor allem auswärts – so alles ankotzt (ich gebe nur ein paar Beispiele: Freiburg, Mainz, Köln, Stuttgart), aber dass man sich dann noch nicht mal im letzten Auswärtspiel – nachdem man von der Presse und sonstigem Umfeld in den letzten Wochen / Monaten > teilweise zu Recht < auf die Fresse bekommen hat – mal ansatzweise Einsatz zeigt, geht mir nicht in den Kopf. Wir haben diese Saison den Europapokal ein ums andere Mal auf dem Silbertablett serviert bekommen, aber jedesmal dankend abgelehnt. Das wir ein so unendliches Glück haben, dass sogar heute erneut alle anderen für uns spielten (Dortmund, Bremen, Hoffenheim verloren jeweils ihre Spiele) und unsere Elf dann gegen eine Mannschaft wie Hertha die ja wahrlich keine Spitzenmannschaft ist, in 90 Minuten NICHT EINE Torchance hat, sagt dann doch alles über den Charakter unserer Mannschaft. Woran das jetzt im Einzelnen liegt, mag ich nicht beurteilen, werde hierfür auch nicht bezahlt,  aber sorry, so geht´s nicht! Ein verschissenes Tor und damit 3 statt 1 Punkt und wir hätten am letzten Spieltag doch noch die Chance gehabt, auf den 7. Platz zu klettern. Ich mag mir gar nicht vorstellen, wie das Waldstadion kochen würde, wenn man kurz vor Schluss gegen Leverkusen führen würde und es in Dortmund (gegen Bremen) noch unentschieden stehen würde… Aber all das sind nur Hirngespinste, da unsere Elf anscheinend keine Lust hat, nächste Saison europäische Überstunden zu schieben! Mein Kopf sagt „Fickt euch!“ – mein Geldbeutel ein lautes „DANKE!“ (irgendwas positives gibt es immer 😉

 

Unabhängig von der heutigen Mannschaftsleistung, verstehe ich aber auch nicht, warum unsere Fankurve anstatt die Mannschaft nach vorne zu peitschen, bzw. es zu versuchen, lieber 15 Minuten lang (Mitte zweite Halbzeit, also genau zu dem Zeitpunkt, als abzusehen, war, dass es evtl. doch noch reichen könnte) einen Spieler feiert, der noch nicht mal auf dem Platz steht. Spielt jetzt hierbei überhaupt keine Rolle, wie ich generell zu dem Hype um Alex Meier stehe, aber es macht für mich einfach keinen Sinn, in einer solchen Situation, dieses Lied auf Dauerschleife zu stellen!
Dementsprechend angepisst ging es direkt nach Abpfiff zurück zum Bus! Dank Kühlbox gab es noch ein paar kühle Erfrischungen bevor man sich ohne großes Verkehrschaos den Weg aus der Hauptstadt bahnte.

Leider hatte der Tag noch lange nicht seine negativen Highlights verfeuert. Man hatte vor, irgendwo in einem verschlafenen Nest in einem Restaurant einzukehren und lecker zu essen!

Daraus wurde leider erstmal nix! Als wir in dem wirklich sehr tristen Ort in dem wir uns befanden (keine Ahnung mehr wie der hieß – will hier eh nie mehr hin!), endlich eine Gaststätte fanden und dort anhielten, passierte es! Als alle ausgestiegen waren, schob ich die bis dahin schon den ganzen Tag klemmende Schiebetür des Busses zu und auf einmal gab es einen Knall gefolgt von einem berstenden Geräusch. Die Tür war komplett aus Ihrer Führung geflogen und eines der dadurch rausstehenden Scharniere knallte dann auf die hintere Scheibe, die sofort in tausend Teile zerbrach! Szenenapplaus!

Nach kurzer Schockstarre, gingen die Überlegungen los, was jetzt zu tun sei. Kurz durch die Reihen gefragt, wer den ADAC Mitglied sei, wurde dies glücklicherweise von Jonas sogar mit dem Zusatz „Plus“ bejaht!
Fakt war, dass man so nicht weiterfahren konnte. Man entschied sich, hier zu speisen und auf den ADAC zu warten, der dann entscheiden sollte, ob es eine Möglichkeit gibt, die Tür zu reparieren und das Fenster notdürftig zu barrikadieren, ansonsten sich um ein Ersatzauto kümmern sollte.

Nun kam die nächste Hiobsbotschaft: In der Gaststätte war eine private Veranstaltung > geschlossene Gesellschafft! Wird ja immer besser!

Also ihr ostdeutschen Pappnasen. Dann gebt uns mal bitte einen Besen, damit wir die Scherben von eurem Hof kehren können und sagt uns, wo in der Nähe das nächste Restaurant ist. Man bekam wohl mehr als unfreundlich mitgeteilt, dass man keinen Besen besäße und es im nächsten Kaff ne Kneipe gäbe! Danke für nix ihr Pisser! Jessy besorgte dann von irgendnem Nachbar nen Besen und nachdem wir die Scheibe komplett vom Auto entfernt hatten und die Scherben einigermaßen aufgekehrt hatten, machten wir uns auf den Weg ins nächste Kaff.

Hier fanden wir uns einige Minuten später in einer Spelunke wieder, die echt Ihresgleichen sucht! Wenn man schon ein Drehkreuz am Eingang hat….
Preise unfassbar hoch für diese Gegend und das Essen am Ende abartig schlecht! Es gab wenigstens Bier….

 

Derweil rief Jonas die gelben Engel, welche auch kurze Zeit später eintrafen! Als erstes lernte man mal wieder was neues, nämlich dass man seine ADAC-Mitgliedschaft ernsthaft überdenken sollte. Die meisten haben ja über ihre Autoversicherung sowieso einen Schutzbrief für ihr Auto. Den ADAC hat es immer ausgezeichnet, dass er seinen Mitgliedern in Pannensituationen hilft, unabhängig ob dem Mitglied das Auto gehört, welches eine Panne hat. Dies ist heute nicht mehr der Fall! Man bekommt nur noch geholfen, wenn man als Mitglied Eigentümer oder Anmieter des Pannenfahrzeugs ist! Da Jonas und Steebo dies nicht wussten, und annahmen das alte System sei noch gültig, beantworteten Sie die Fragen des Pannenhelfers nach Mitglied (Jonas) und Anmieter (Steebo) wahrheitsgetreu! Tja mit Ehrlichkeit kommt man halt doch nicht immer am Weitesten 😉 Ersatzauto konnten wir uns also im Bedarfsfall schonmal abschminken.

Kulanterweise erklärte sich der Engel bereit, zu versuchen, die Tür und das Fenster „fahrtauglich“ zu machen! Dies gelang ihm auch relativ gut und so konnten wir kurze Zeit später die Fahrt fortsetzen.
Leider war die Wegbeschreibung der Bardame mehr als dürftig, und so fanden wir die angepeilte Tankstelle nicht und fuhren ohne neue Getränkevorräte auf die Autobahn. Die Stimmung war aber so oder so raus!

Die Zeit wurde sich dann mal wieder mit dem „Eintracht-Spieler-Spiel“ um die Ohren gehauen. Kurz zur Erklärung: Jemand nennt einen Eintrachtspieler (aktuell oder ehemalig) und der nächste muss einen weiteren Spieler nennen, dessen Name mit dem letzten Buchstaben des zuvor genannten Spielers beginnt. Bei Nichtwissen oder Doppelnennung ist man natürlich RAUS! Für ne Weile ganz lustig!
Der Tag hatte aber noch eine Überraschung für uns parat! Vollsperrung!!! Meine Fresse, womit haben wir das verdient.

Die Umfahrung derer, kostete uns mit Sicherheit eine weitere Stunde und so kam man erst gegen 3 Uhr in heimische Gefilde!

Die Fahrt war eigentlich ein gutes Spiegelbild der gesamten Saison (Hinrunde Hui – Rückrunde mehr als Pfui!)

Teddy

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