Endstand: 0 – 1
Zuschauer: 9000
Wie immer wollten wir zum Jahresabschluss ein Saufwochenende in Fürth/Odw. veranstalten. Doch ich wollte nicht, wie im letzten Jahr, dadurch ein Spiel meiner Eintracht verpassen. Deshalb wollte ich, dass das Saufwochenende an einem Heimspielwochenende stattfindet. Dies war allerdings nicht möglich, denn im Dezember hatte die Eintracht nur ein Heimspiel, und an diesem Wochenende machte die KMC ihr „Fürth“. Deshalb entschieden wir (Bimbo und ich) uns dann auf das Wochenende 29.11.02 – 01.12.02, wo die Eintracht in Mannheim antreten sollte. Dies war natürlich noch besser wie ein Heimspiel, denn Mannheim ist nur 40 km weg von Fürth. Ich hoffte natürlich, dass das Spiel auf Sonntag oder Montag gelegt werden würde, so dass ich nichts von dem Wochenende verpassen müsste. Doch in der Woche danach war DFB-Pokal angesagt, und Mannheim war noch in diesem vertreten, so dass ein Montagsspiel nicht mehr in Frage kam, denn die DFB-Pokal-Spiele wurden Dienstags und Mittwochs ausgetragen. Jetzt hoffte man natürlich, dass Mannheim mittwochs im Pokal spielen müsste, und sonntags gegen uns. Aber natürlich machten uns die DFL-Wichser wieder mal einen Strich durch die Rechnung: Mannheim musste Dienstags gegen LEV im Pokal spielen und das Spiel gegen uns war folge dessen auf Freitag 29.11.02 gelegt worden, was uns das sechste von sieben Spielen an einem Freitag einbrachte. (Darunter Lübeck und Berlin. Super!)
Also war klar, dass man den halben Freitag in Fürth verpassen werde. So machte ich mich mit dem Steeb in einem,bis ans Dach vollgeladenen Vectra am Freitag Mittag um 14.00 Uhr auf den Weg nach Fürth. Auf dem Weg dorthin beschützte mich Steeb erstmal vor einem Blitzer. Im Hüttendorf angekommen begrüßten uns erstmal Bimbo und Hofer und halfen uns das Auto zu entleeren. Nach dem wir alles verstaut, das Bier angeschlossen, und unsere Zimmer bezogen hatten setzten wir uns noch ne Stunde bei einem Bierchen hin und unterhielten uns. Dabei kamen wir auf die Idee, dass die beiden auch mit nach Mannheim fahren könnten. Und so riefen wir dann die anderen an, um ihnen zu sagen, dass der Schlüssel unter der Fußmatte liegt und wir alle in Mannheim sind. Dann machten wir uns auf den Weg. Im Auto wurde unser Urlaubsbier vernichtet, was den Lärmpegel mächtig steigen ließ. (ERB-LO 22) Ich hatte mir zwar den Weg nach Mannheim ausgedruckt, doch natürlich verfuhren wir uns wieder. Und warum? Weil ich wieder auf die anderen gehört hatte. Aber egal. Irgendwie kamen wir dann ans Stadion und mussten mit Schrecken feststellen, dass ca. 500 Mann vorm Eingang standen, weil die Kontrollen wieder mal sehr genau durchgeführt wurden. Stehplatzkarten gab es leider keine mehr, so dass sich de Bimbo und de Hofer erstmal anderweitig umsahen. Später stellte sich heraus, dass sie erstmal dem Mc einen Besuch abstatten wollten, dabei aber durch die Staatsmacht aufgehalten wurden, die ihnen unter Androhung einer „Ingewahrsamnahme“ verboten, die Straße zu überqueren, da kein Zebrastreifen vorhanden war. Der Hunger war natürlich stärker, so dass die beiden durchs Gestrüpp und durch einen Zaun und über Zuggleise dann doch irgendwann beim Mc ankamen. Zur Halbzeit wurden die beiden dann umsonst ins Stadion gelassen, was aber auch nicht viel half, da der Block eh schon brechend voll war. So gingen sie ans Tor unten am Block und sahen sich da alles an.
De Steeb und ich waren derweil im Block angekommen und hatten uns durchs Gewühl nach unten an den Zaun gekämpft, von wo aus wir alles gut im Blick hatten. Von diesem Platz aus konnten wir auch sehr gut Fotos vom Block machen, was sich bei diesem Intro auch sehr gelohnt hatte. Der komplette Block brannte beim Einlaufen lichterloh, und ein großes Spruchband wurde hochgezogen, auf dem schlicht und einfach „HEIMSPIEL“ stand. Die Stimmung unter den rund 5000 Frankfurtern, war selten besser, so dass Martin in seinem Element war. Die Mannheimer wurden regelrecht an die Wand gesungen. Das Spiel war, wie schon im Vorjahr, sehr kampfbetont, so dass auf beiden Seiten keine klare Torchance herausgespielt werden konnte. Kurz vor der Halbzeit wurde mal wieder probiert, das Gästekurvelied durchzusingen, was dann aber nicht so richtig gelingen sollte.
In der zweiten Halbzeit war die Stimmung dann noch besser, weil das Spiel immer spannender wurde. Durch einen Heber von Skela hatten wir dann die erste ernstzunehmende Chance, die aber durch eine Superparade von Nulle zunichte gemacht wurde. Aber wir hatten dadurch Eckball. Ich sagte noch aus Spaß zum Steeb, dass wir ja zur Zeit so gefährlich nach Eckbällen wären, und schon wurde der Ball von Montero in die Maschen geköpft. Ausgerechnet Montero, der nach seinen Alkoholeskapaden zum ersten Mal wieder spielte, und das auch noch gegen seinen Ex-Club. Dieses Tor löste natürlich einen riesengroßen Jubel unter den Eintrachtanhängern aus.
Danach war die Stimmung am Höhepunkt. Der Waldhof bebte! Was das geilste an diesem Abend war, war die Tatsache, dass sich wirklich jeder im Block am Support beteiligte. Dieser 1-0 Vorsprung wurde dann auch über die Zeit gerettet, was uns den zweiten Derbysieg innerhalb einer Woche bescherte. (Eine Woche vorher 1-0 daheim gegen Mainz d.Red.) Wer gedacht hatte, das jetzt jeder ganz normal das Stadion verlassen würde, hatte sich getäuscht. Es wurde gefeiert und gesungen was das Zeug hielt. Keiner der 5000 Frankfurter verließ den Ground.
Es wurden alle Eintracht-Klassiker zum besten gegeben. Am allergeilsten waren allerdings die „Martinvorschrei-restnachschreilieder“ (Humba, Eintracht Frankfurt, Erbarme…), die megalaut im leeren Stadion schallten. Ca. 45 Minuten nach Spielende waren bestimmt noch 800-1000 Supporter im Block und sangen. Immer wieder wurde die Mannschaft und der Trainer gefordert. Irgendwann kamen sie dann alle nacheinander aus der Kabine getrottet, und klatschten noch mal am Zaun die Fans ab. (Wieder ein Grund, warum wir am Zaun standen) Danach wurde mit den Spielern noch eine Humba vom feinsten abgezogen. Einfach nur geil!
Danach gingen wir aber aus dem Stadion, denn wir hatten ja noch einiges vor. Jeder dürstete nach frisch gezapften Weizenbier. Nach einer halben Stunde kamen wir endlich in Fürth an, von da an konnte auch ich mich endlich dem Alkoholgenuss widmen. Es wurde gesungen und getrunken bis tief in die Nacht.
Samstags wurde dann der ganze Tag mit Zocken rumgebracht, bevor es nach einer geilen Essensschlacht wieder richtig zu eskalieren begann. Es wurden Fässer und Stühle geschmissen, Bengalos und Leuchtkugeln durch die Weltgeschichte umher geschmissen und geschossen, wieder viel gesungen und gelacht, Badenwichser bepöbelt, über Auswärstdauerkarten diskutiert, Knallkörper in den Kamin geworfen, aber am wichtigsten: ES WURDE BIER VERNICHTET! Denn die Fässer mussten ja leer werden. Hierbei stellte sich Steebo als richtige Kampfsau heraus, denn er gab nicht auf, bis auch der letzte Tropfen Bier aus den Fässern verschwunden war. O-Ton: „Aja, die Fässer müsse doch leer wern“.
Sonntags wurde dann mit einem gar nicht mal so dickem Kopf, dafür aber mit schmerzendem Bauch die Hütte gesäubert, worauf es dann mit gepackten Autos zum Italiener ging, der, wie jedes Jahr, wieder einmal auf die Nervenprobe gestellt wurde.
Alles in allem ein supergeiles Wochenende, dass alle Beteiligten nicht so schnell vergessen werden.
Gez. Teddy